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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16 + mit Irene Krings, Geschäftsführerin (CFO) Witzenmann GmbH 

Irene Krings hat in der Wirtschafts- und Finanzwelt eine beeindruckende Karriere hingelegt. Seit dem 1. Juli 2023 verstärkt sie das Führungsteam der Witzenmann GmbH. In unserem Interview spricht sie unter anderem über ihre Leidenschaft für Vielfalt, ihre Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und was sie inspiriert.
Irene Krings ist seit dem 1. Juli 2023 Geschäftsführerin (CFO) bei der Witzenmann GmbH. Foto: Witzenmann GmbH

18.09.2023

Ich finde es toll, mit unterschiedlichen Leuten zu arbeiten und sie zusammen zu bringen. Ich verstehe mich als Brückenbauerin, die auch mal gegenläufige Interessen für ein gemeinsames Ziel vereint und dabei allen einen Bereich bietet.
Irene Krings

Die berufliche Laufbahn von Irene Krings ist gradlinig und abwechslungsreich zugleich. Betraut mit so unterschiedlichen Aufgaben wie die Konzernrechnungslegung, M&A-Transaktionen, Steuern, Controlling und Finanzierung war sie in Führungspositionen in den verschiedensten Unternehmen engagiert. Darunter waren so namhafte Adressen wie SIXT Leasing AG, Roland Berger Management Consultants und PricewaterhouseCoopers AG.

Zuletzt war sie für Mercedes Benz tätig, wo sie an der internen Digitalisierung arbeitete. In den verschiedensten Fachbereichen trieb sie mit ihrem Team die Entwicklung sowie Implementierung globaler KI-Lösungen voran.

Die Geschäftsführung Witzenmanns präsentiert sich mit der Berufung von Irene Krings so weiblich wie noch nie in der fast 170-jährigen Unternehmensgeschichte. Zwei Frauen und zwei Männer lenken jetzt die Geschicke der weltweit agierenden Unternehmensgruppe.

In Bezug auf diese Geschlechterparität unterstreicht sie nachdrücklich:
„Es geht nicht um Frau und Mann – es geht um Diversität im Allgemeinen. Dies sollten wir inmitten der Geschlechterdebatte nicht aus den Augen verlieren. Wir benötigen junge Talente ebenso wie erfahrene Kräfte. Unsere Vielfalt sollte sich über unterschiedliche Kulturen und vielfältige Erfahrungen erstrecken.“

Bei Witzenmann übernimmt sie das neu geschaffene Ressort Finanzen, Controlling und Recht. Ab 2024 wird Sie auch für den Bereich Einkauf und Logistik zuständig sein. Bei der Entscheidung für Witzenmann spielte auch ihr Wunsch wieder in einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten eine gewisse Rolle.

Privat und beruflich schätzt sie den Austausch mit Menschen und das Kennenlernen verschiedenster und Kulturen. Sie genießt es, auf (Fern-) Reisen zu gehen. Dieses Fernweh wird dann nur gelegentlich durch familiäre Verpflichtungen gebremst.

1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

In der Regel stehe ich kurz vor 6 auf. Dann kümmere ich mich um die Lunchboxen meiner drei Kinder und das Frühstück.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ja, ohne Frühstück und Kaffee geht es bei mir nicht! Unter der Woche geht immer Müsli, am liebsten Bircher Müsli mit frischem Obst.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Mmh, das ist auch ein bisschen tagesabhängig. Im Sommer gerne was luftiges, Kleid oder Rock mit Sakko und ansonsten gerne Hosen mit farbigem Sakko.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Zu allererst der Stundenplan App der Schule meiner Ältesten, nicht dass es kurzfristige – zu managende – Änderungen gibt. Und dann immer ein bisschen querbeet kurz durch die Schlagzeilen. Auf der Fahrt ins Büro dann gerne Podcasts, vom Handelsblatt und FT Briefing bis Apokalypse & Filterkaffee.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Vormittags, zwischen 8.00 Uhr und 13.00 Uhr.

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Ich bin gerne im Büro, da mir viel an der menschlichen Begegnung liegt. Aber ich schätze auch das Home Office, da dann Anfahrtszeiten wegfallen und um konzentriert an etwas zu arbeiten.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Im Büro definitiv Microsoft Teams, für Kommunikation und Zusammenarbeit wirklich hilfreich. Im privaten bin ich auf Family Wall als Familienorganisations-Tool und WhatsApp angewiesen.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Ich bewundere Menschen, die sich unter schwierigen Startbedingungen durchgekämpft haben sehr, und da vor allem Frauen, wie z.B. Simone de Beauvoir oder Marie Baum.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Eine klarer Zweck/Ziel des Meetings, eine Agenda und Timekeeping.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Kurze, persönliche Gespräche zwischendurch holen mich schnell aus einem Tief.

11. Was inspiriert Sie?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen, wenn man über verschiedene Sichtweisen und Meinungen im Diskurs zu ganz neuen Lösungen, Ideen/Perspektiven kommt.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Es ist schwierig und erfordert manchmal Abstriche. Was sehr hilfreich ist, dass wir mittlerweile viel flexiblere Arbeitsmodelle haben, ist aus meiner Sicht ein guter Schritt in die richtige Richtung. Allerdings würde ich mir bei der Betreuung wünschen, dass es eine Garantie für einen Betreuungsplatz (KiTa) gibt mit vernünftigen Öffnungszeiten und guten Betreuungsschlüsseln.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Ich wollt mal was Neues ausprobieren und eine Freundin – keine gelernte Friseurin – hat mir einen Kurzhaarschnitt verpasst. Das ist total schief geworden.

14. Lieblingsfilm?

Ich habe keinen einzelnen Lieblingsfilm, muss aber gestehen, dass ich eine Schwäche für Romantikkomödien oder leichte Actionfilme habe. Da kann ich gut abschalten und mitfiebern/lachen.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich habe jetzt erst einen biografischen Roman zu Madeleine Levy gelesen und bin sehr beeindruckt, wie selbstlos sie sich eingesetzt hat. Das würde mich schon interessieren, sie einfach mal kennenzulernen.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Das hat sich ständig geändert, ich fand immer alles spannend und konnte mich nie wirklich entscheiden, das ging von Bäuerin über Papst bis hin zu Architektin oder Botschafterin.

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Beides, zum einen würde ich natürlich gerne meine „blind spots“ aufdecken, auf der anderen Seite wäre es mir schon lieber, mich selbst am besten zu kennen und das ein oder andere Geheimnis zu wahren 😉

Das Interview führte Tanja Meckler.

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