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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Jun.-Prof. Dr. Stephanie Neu-Wendel

Frauenpower, gepaart mit einem breiten Fachwissen, und einer großen Menge an Sympathie - all das bringt die Junior-Professorin Stephanie Neu-Wendel mit. Im 16 plus-Interview erfahren wir, wie sehr die Begeisterung der Studierenden und die Zusammenarbeit in einem Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen sie motivieren und wie man ihrer Meinung nach Beruf und Familie unter einen Hut bringen kann bzw. an welchen Stellen sie noch Veränderungsbedarf sieht.
Motiviert blickt Jun.-Prof. Dr. Stephanie Neu-Wendel auch in die Zukunft. Bildquelle: Franziska Forgbert

04.08.2023

"Ein Gespräch mit den ersten Professorinnen in Deutschland Maria von Linden und Margarethe von Wrangell über den Vergleich ihrer Ausgangsbedingungen mit der heutigen Situation an Universitäten fände ich sehr interessant und aufschlussreich."
Jun.-Prof. Dr. Stephanie Neu-Wendel

Seit dem Februar 2013 ist die Mutter, Ehefrau und Juniorprofessorin für Italienisch und Französisch in der Abteilung Romanische Literatur- und Medienwissenschaft der Universität Mannheim tätig. Aktuell ist sie dort Lehrbeauftragte am Romanischen Seminar und Habilitandin.

„Zu meinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählen transkulturelle und postkoloniale Literatur, Narratologie (mit einem Fokus auf Fiktionalität und Faktualität), Graphic Novels sowie die Werke französischer und italienischer Autorinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Maria Zannini (Universität Mannheim) habe ich von 2014 bis 2018 das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt ‚Letteratura postcoloniale transculturale italiana'(lpti.de) geleitet“, erzählt die Junior-Professorin. Auf dem Weg dahin hat sie am Institut für Romanistik der Universität Hamburg studiert und promoviert. Dort war sie auch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Interdisziplinäre Centrum für Narratologie sowie im Bereich eLearning tätig.

Auf die Frage, wie sie Beruf und Privatleben unter einen Hut bringt, sagt Stephanie Neu-Wendel: „Seit 2012 bin ich verheiratet, mein Mann und ich haben zwei Töchter (sechs und acht Jahre alt); unsere ältere Tochter besucht aktuell die erste Klasse eines Förderzentrums. Aufgrund der besonderen familiären Konstellation und dank der Unterstützung durch meine Kolleginnen am Romanischen Seminar konnte ich in den vergangenen Jahren in Teilzeit arbeiten.“

Beruflich ist sie bestrebt darin, den Aktualitätsbezug herzustellen und die Möglichkeit, über Literatur und Medien Zugänge zu aktuellen Themen wie Migration und Flucht zu finden. „Hauptmotivation in beruflicher Hinsicht ist die Begeisterung für mein Fachgebiet und die vielen neuen Perspektiven, die sich – vor allem durch den oft interdisziplinären Austausch mit Studierenden, Kolleginnen und Kollegen – für die Lehre und Forschung ergeben.“ Privat zählen Sicherheit, Geborgenheit und das, ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, sich ihren Bedürfnissen entsprechend entfalten zu können, im Vordergrund.

  1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Während der Schulzeit um 6.45 Uhr, damit genügend Zeit bleibt, bevor meine ältere Tochter vom Schulbus abgeholt wird.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Kaffee, dazu gern Porridge oder – falls die Zeit es erlaubt – Pfannkuchen.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Hose und T-Shirt oder Bluse.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Meinen E-Mails sowie dem Nachrichtenüberblick auf spiegel.de.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Morgens und vormittags bis zum frühen Nachmittag.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Wenn ich zu Hause arbeite, sitze ich gern in unserer Küche, weil es der hellste Raum ist.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Generell alle Tools, die kollaboratives Arbeiten ermöglichen und als Open Source zur Verfügung stehen.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Viele meiner Kolleginnen, die es schaffen, ihre Energie gut auf Familie und Beruf aufzuteilen und mit großer Motivation forschen und lehren.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Eine gute inhaltliche Vorbereitung und Aufgabenverteilung im Vorfeld sowie ein klarer Zeitrahmen.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Wenn es an manchen Tagen terminlich hakt oder alles schwerfällt, helfen aufmunternde Gespräche – auch über einen Chat – mit den Kolleginnen und Kollegen.

11. Was inspiriert Sie?

Die Motivation und Begeisterung der Studierenden und die Zusammenarbeit in einem Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Im Bereich der Kinderbetreuung vor allem in Bezug auf den akuten Personalmangel und die Rahmenbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher; im Hinblick auf universitäre Strukturen flexiblere Arbeits(zeit)modelle und die Möglichkeit der Entfristung von Verträgen, um längerfristige Planungen zu ermöglichen und Sicherheit zu gewährleisten.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Eine vertrauliche E-Mail, bei der ich versehentlich auf „allen antworten“ geklickt habe.

14. Lieblingsfilm?

Der Name der Rose (1986)

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ein Gespräch mit den ersten Professorinnen in Deutschland Maria von Linden und Margarethe von Wrangell über den Vergleich ihrer Ausgangsbedingungen mit der heutigen Situation an Universitäten fände ich sehr interessant und aufschlussreich.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Archäologin oder Journalistin

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Eher spannend, weil ich neugierig wäre, woher sie das Wissen nimmt.

Die Fragen stellte Jennifer Warzecha.

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