Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

16+ im Gespräch mit Julia Bösch

Julia Bösch ist Gründerin und CEO von OUTFITTERY - ein Personal Shopping Service für Männer. Im Interview verriet Bösch u.a. wie Chefetagen menschlicher werden könnten.
Julia Bösch, Foto: OUTFITTERY

Julia Bösch ist eine Powerfrau mit Frohnatur. Sie studierte in München und New York. Eines ihrer Markerzeichen ist das Rennradfahren. Ihr Rad ist quasi immer in ihrer Nähe. Im Alter von 27 Jahren gründete Julia Bösch gemeinsam mit Anna Alex OUTFITTERY (gestartet 2012). Mittlerweile ist das Unternehmen Europas größter Personal Shopping-Service für Männer.

An meinem Job liebe ich das Feedback unserer Kunden.
Julia Bösch, Gründerin und CEO OUTFITTERY

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Ich bin eigentlich eine Nachteule aber versuche mir grade eine Morgenroutine aus Sport und Meditation anzutrainieren. Daher stehe ich um 7 auf.

2.Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ich frühstücke nicht. Ich esse vormittags zwischendurch ein Müsli.

3.Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Ich liebe Outfits, die etwas besonderes haben, aber trotzdem sehr bequem und praktisch (zb Fahrrad tauglich) sind. Ich trage sehr gerne Jumpsuits in blau oder dunkelgrün, weite Hosen mit Lederjacke, dazu Sneaker.

4.Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Dem Outfittery Dashboard, wie viele Kunden am Vortag bestellt haben.

5.Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

In der zweiten Tageshälfte.

6.Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Flexibler Arbeitsplatz. Ich geniesse es das Home Office auch mal örtlich zu verlegen, so haben ich zb letzten Sommer ein paar Wochen von meiner Heimat aus, dem Bodensee, gearbeitet.

7.Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Evernote. Dort sortiere ich meine Gedanken und reflektiere.

8.Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Ich bin inspiriert von Menschen, die sich was trauen und neue Wege gehen. Und von Frauen, die zeigen dass alles möglich ist. Ich finde es aktuell z.b. Die Leistung von Whitney Wolfe bewundernswert, die Gründerin von Bumble, mit 31 als jüngste Frau ihr Unternehmen an die Börse gebracht hat.

9.Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Das ist eine Frage der Kultur. Wenn ich eine Kultur der Offenheit im Unternehmen habe, wird jemand im unproduktiven Meeting aufstehen und sagen “Wir müssen was ändern” während in anderen Kulturen einfach weitergemacht wird, obwohl allen klar ist, dass das grade nicht gut ist. Wir verfolgen bei Outfittery “Radical Candor”.

10.Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Ich erinnere mich daran dass Unternehmertum eine Achterbahn Fahrt ist und es dementsprechend morgen wahrscheinlich schon wieder bergauf geht.

11.Was inspiriert Sie?

Mit unseren Kunden zu sprechen. Ihr Feedback ist unser Antrieb.
Außerdem kommen mir viele Ideen beim Reisen und einfach in die Landschaft schauen.

12.Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Ein Beispiel, das aus meiner Sicht grossen Vorbild Charakter hat: Es kann nicht sein, dass eine Frau wie die Westwing-Gründerin Delia Lachance ihr Vorstandsmandat niederlegen muss, um in Mutterschutz zu gehen, weil sie sonst weiter die volle Haftung träfe. Mit der Kampagne #stayonboard, die ich unterstütze, wollen wir durch eine Ergänzung des Aktiengesetzes Auszeiten für Vorständ*innen ermöglichen – damit die Chefetagen menschlicher werden.

13.Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

So viel! Ich mache jeden Tag Fehler. Das ist ganz normal und gehört dazu. Das sage ich auch immer meinem Team: Ich erwarte dass ihr schnell Dinge ausprobiert und auch loslauft ohne um Erlaubnis zu fragen. Dabei werden wir viele Fehler machen. Und aus genau diesen Fehlern lernen wir am meisten.

14.Lieblingsfilm?

Ich liebe Filme vom spanischen Regisseur Pedro Almodovar. Diese Leidenschaft habe ich beim Auslandsstudium in Madrid entdeckt.

15.Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?


16.Was wollten Sie als Kind werden?

Ich wollte Artistin im Zirkus werden.

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Das Treffen fände ich hochspannend. Ich finde es sehr wichtig, sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich selbst gut zu verstehen. Das hat für mich nichts mit Egoismus zu tun. Wenn ich mich selbst besser verstehe, kann ich auch eine bessere Freundin, Führungskraft etc für andere sein.

Das Interview führte Tanja Meckler

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!