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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit der preisgekrönten deutsch-algerischen Modedesignerin Meriem Lebdiri

Die zeitlosen und qualitativ hochwertigen Kollektionen von Meriem Lebdiri sind zugeschnitten auf starke, selbstbewusste Frauen. WirtschaftsKRAFT sprach mit der erfolgreichen Modedesignerin, die sich außerdem für Bildung und Rechte von jungen Frauen und Mädchen einsetzt.
Meriem Lebdiri, Foto: DAJANA KRÜGER

08.09.2023

"Ich hätte gerne mit Coco Chanel eine gemeinsame Kollektion und ein Parfüm entworfen."
Meriem Lebdiri, Modedesignerin

Meriem Lebdiri, in Algerien geboren und seit ihrem sechsten Lebensjahr in Deutschland, ist nicht nur als Modedesignerin eine Powerfrau, sie ist auch zweifache Mutter und Jurorin sowie Beraterin in diversen Jungunternehmer-Programmen der Kreativbranche und Head of CoMF Europe, dem Council of Modest Fashion.

Foto: DAJANA KRÜGER

2010 absolvierte sie ihre Mode-Ausbildung in Deutschland, lehrt neben ihrer Tätigkeit als Designerin Kostümdesign an der Hochschule, ist Friedensbotschafterin und engagiert sich für Bildung. Ihr erstes Modelabels MIZAAN, das sie im Jahr 2012 gründete, präsentierte sie u.a. in Dubai, London, Jakarta und Istanbul und Washington D.C.

Foto: DAJANA KRÜGER

Ihr gleichnamiges Luxury-Brand, welches Meriem Lebdiri im Sommer2021 gründete, setzt sich für mehr Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Modebranche ein.

Foto: DAJANA KRÜGER

Mit jedem verkauften Produkt ihrer ML Kollektionen geht ein Betrag an NGOs* in Deutschland und Algerien, die sich für Bildung und die Rechte von jungen Frauen und Mädchen einsetzen.

*NGOs = Non-Governmental Organisations – unabhängige, nichtstaatliche und meist international ausgerichtete Organisationen, die keine Gewinnziele verfolgen (Anm. d. Red.)

1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Wenn alles im Einklang ist und ich früh schlafe, dann gegen 5 oder 6 Uhr. Am Wochenende irgendwann zwischen 8 und 9.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Frühstück ist ein Muss. Ohne funktioniere ich gar nicht. Am liebsten ein Glas stilles Wasser, Avocado-Brötchen und grüne Oliven. In der Reihenfolge. Etwas später gönne ich mir ein süßes Frühstück mit schwarzem Kaffee.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Oversized Bluse, Palazzo-Hose und Pumps mit Blockabsatz. Alternativ: eine schmale Hose zur Oversized Bluse und dazu Sneakers. Alles schwarz natürlich.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

E-Mails.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Morgens, in den ersten 4 bis 5 Stunden. Und dann wieder ab 19 Uhr, aber nur wenn es wirklich sein muss.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Eine Mischung aus beidem. Ich liebe mein Home Office und die Routine, mich jeden Morgen an denselben Platz zu setzen und loslegen zu können. Aber ich mag es auch, flexibel zu bleiben und spontan neue Spots auszuprobieren.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Canva.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Menschen, die ihren Weg meistern, trotz allen Hindernissen.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Konkrete Punkte im Vorfeld vorbereiten, das Meeting auf maximal 15 Minuten ansetzen und mit konkreten Zielen beenden, die bis zum nächsten Meeting zu erreichen sind.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Mich kurz daran erinnern, warum ich das tue, was ich tue.

11. Was inspiriert Sie?

Architektur, Natur und starke Persönlichkeiten.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Wir brauchen mehr Vertrauensarbeitszeiten in Verbindung mit mobilem Arbeiten. So kann man auf die individuellen Bedürfnisse von Familien eingehen.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

So einiges. Ich habe bei meinem ersten Modelabel einige falsche Entscheidungen getroffen, die sogar dazu geführt haben, dass ich es nach 6 Jahren, vor der zweiten Finanzierungsrunde wieder aufgeben musste. Gleichzeitig war das eine sehr prägende Zeit in meinem Leben, aus der ich sehr viel für mein jetziges Modelabel gelernt habe.

14. Lieblingsfilm?

Der Teufel trägt Prada. Total klischeehaft, ich weiß.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich hätte gerne Coco Chanel getroffen und mit ihr nicht unbedingt diskutiert, sondern eine gemeinsame Kollektion und ein Parfüm entworfen.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Neben Lehrerin und Künstlerin wollte ich schon immer Modedesignerin werden.

+ Angenommen, Sie treffen auf eine fremde Person, die Sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Irgendwie spannend. Vielleicht erfahre ich dann Dinge über mich, auf die ich noch keine Antworten gefunden habe.

Das Interview führte Tanja Meckler.

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