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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Ferd. Haecker GmbH & Co. KG

Das Mann-Frau Führungsduo spielt sich bei Haecker-Metall mit Leichtigkeit die Bälle zu. Denn selten besteht der Erfolg eines Unternehmens nur aus Taktik – meist ist es gelebte Teamkultur.
Verbringen die Pause auch gerne mal am Tischkicker: Michaela Erdmann und Bernd Glauner. Foto: Sandra Gallian

20.10.2025

„Nur wenn Technik und Kultur zusammengehen, können wir nachhaltig erfolgreich sein“.

Bernd Glauner und Michaela Erdmann

von Sandra Gallian


Haecker-Metall: 140 Jahre am Ball – jetzt kommt das neue „Stadion“.
Ein spielerischer Blick hinter die Kulissen.


Anstoß in Blau und Gelb


Wenn ein Unternehmen so lange erfolgreich am Markt ist, steckt dahinter selten nur Taktik – meistens ist es gelebte Teamkultur. Die Ferd. Haecker GmbH & Co. KG, kurz Haecker-Metall, läuft seit 1885 in Pforzheim auf und hat sich vom Zulieferer der Schmuck- und Uhrenindustrie zum modernen Metallgroßhändler für die verarbeitende Industrie in ganz Deutschland entwickelt. Wer das Firmengebäude betritt, spürt sofort den Teamgeist: Blau und Gelb an Böden, Wänden, Möbeln – ein Farbsystem mit Wiedererkennungswert. Gelb steht für die Wurzeln im Messing und in der Schmuckindustrie. Blau verkörpert Klarheit, Verlässlichkeit und den Blick nach vorn – in neue Werkstoffe, Technologien und Märkte.  

Das markante Firmengebäude schafft Identität ins Spiel einzusteigen


Die Unternehmergeschichte – geordneter Wechsel an der Spitze

„Heute bin ich am Ball“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Glauner schmunzelnd –  und macht damit deutlich: Bei Haecker ist Tradition nicht Rückblick, sondern Vorlage für Neues.

Die Familiengeschichte gleicht einem Doppelpass über sechs Generationen: Die Gründerfamilie leitete das Unternehmen mit Ferdinand Haecker sen. und nach ihm Ferdinand Haecker jun. bis 1918.  Durch dessen Tod ging das Unternehmen dann an den damaligen Prokuristen Gustav Keller über, von dort an seinen Neffen Gustav Glauner, hin zu dessen Sohn Heinz und schließlich an Bernd Glauner, der heute gemeinsam mit Geschäftsführerin Michaela Erdmann das Unternehmen leitet.

Teamgeist beginnt an der Spitze – mit Michaela Erdmann und Bernd Glauner. Foto: Sandra Gallian


Das neue „Stadion“ an der Stuttgarter Straße

Der sichtbarste Spielzug: das neue Schneidcenter. „Unser neues Schneidcenter ist wie ein neues Stadion. Moderner, stärker, zukunftsorientiert“, sagt Michaela Erdmann. 2.550 Quadratmeter, hochmoderne Technik.

Der Weg dorthin war ein außergewöhnlicher Schritt: Haecker-Metall ist aktiv auf die Stadt Pforzheim zugegangen, um ein Teilstück der Hirschenäckerstraße zu erwerben. Durch die Zusammenführung mit einer gegenüberliegenden, bereits firmeneigenen Wiese wurde das Gelände neu geordnet. Diese Nachverdichtung ist nicht nur eine bauliche Lösung, sondern eine klare Zukunftsvision: Alles bleibt an einem Ort, alles unter einem Dach.  Im Herbst 2025 wird der Baukörper fertiggestellt. Danach beginnt der nächste Spielzug: Installation und Montage der neuen Schneidanlage, Umzug der Bestandsanlagen. Ab dann startet der eigentliche Spielbetrieb – mit hochpräzisem Schneiden von Bändern aus NE-Metallen, erweitertem Lieferspektrum und dem Eintritt in neue Märkte. 

Die Straße wird Spielfeld: Haecker schafft Raum für Wachstum unter einem Dach. Foto: Haecker Metall


Mannschaft, nicht nur Marke


„Genaue Arbeit ist unerlässlich – denn nur durch präzise Abstimmung und sauberes

Zusammenspiel entsteht ein erfolgreiches Teamspiel“, betonen Leiter und stellvertretender Leiter des Schneidcenters – eine Ansage, die nach Kabinenansprache klingt und ein klares Bekenntnis zu Prozessqualität darstellt.

60 Mitarbeitende bilden den Kader – mit einer Ausbildungsquote von über 10%. Das ist nicht nur eine Zahl, sondern ein klares Signal für die Zukunft: Haecker-Metall setzt konsequent auf Nachwuchs und fördert die nächste Generation. Viele Kolleginnen und Kollegen sind seit Jahren, manche seit Jahrzehnten dabei – ein Beweis für Verlässlichkeit und Zusammenhalt.

Ein Beispiel dafür ist der heutige Leiter der IT Philip Wenz: Er hat selbst als Auszubildender im Unternehmen begonnen, nebenberuflich studiert und ist nun Teil des Führungskreises. „Ich bin seit 15 Jahren hier – Haecker ist mein Verein“, sagt er. Seine Laufbahn zeigt, wie Karrierewege bei Haecker-Metall möglich sind – und dieser ist nicht die einzige: Mehrere Mitarbeitende haben ähnliche Entwicklungsschritte gemacht und stehen für gelebte Mitarbeiterbindung.

Dieser Mannschaftsgeist ist in Zeiten knapper Fachkräfte Gold wert – und einer der entscheidenden Gründe dafür, dass Haecker-Metall eine etablierte Größe am Markt ist mit zuletzt 52 Millionen Euro Umsatz in 2024.

Der Führungskreis von Haecker Metall – geschlossen, stark und richtungsweisend. Foto: Haecker Metall


Das Spielsystem: Präzision

Haecker-Metall liefert seit 1885 präzise NE-Metallhalbzeuge für die verarbeitende Industrie. Die beiden Spielpositionen – Bänder und Halbzeuge – sind klar verteilt, aber perfekt im Zusammenspiel:

Bänder: Spaltbänder aus Kupfer, Messing, Bronze, Neusilber, und Aluminium sowie ausgewählten Hochleistungslegierungen – ob blank oder beschichtet. Ideal für die Stanzproduktion und durch die umfangreiche Lagerhaltung kurzfristig verfügbar.

Halbzeuge: Stangen, Drähte, Bleche, Rohre Profile und Erodierdrähte – in diversen Zuständen und auf Wunsch präzise angearbeitet.

„Im Vertrieb sind wir direkt am Ball. Immer im Doppelpass mit unseren Kunden“, sagt das Vertriebsteam. Die Formulierung passt: Viele Lösungen entstehen aus enger Abstimmung zwischen Anwendung und Materialauswahl. Der Kernspielzug dabei: Service und Flexibilität. Kurzfristig, individuell, termintreu – auf diese Spielzüge können sich Kunden verlassen. „Wir liefern ab. Nicht nur am Spieltag, sondern jeden Tag“, betont Marc Vilhès, der den Vertrieb Band leitet.

Eine der Schneidanlagen – Spielmacher für Präzision. Foto: Sandra Gallian


Logistik als Torjäger – am Ende zählt die Lieferung


Logistik entscheidet Spiele – und Lieferketten. Mit 6.700 Quadratmetern Lagerfläche, flexiblen Losgrößen und vier firmeneigenen LKWs ist Haecker-Metall auf allen Positionen beweglich. Die eigene Flotte sorgt nicht nur für schnelle und zuverlässige Lieferungen, sondern schafft auch Spielräume für eine effiziente Schrottlogistik – ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

„Wir kennen jede Route und bringen unseren Ball zuverlässig ans Ziel“, heißt es aus der Lagerlogistik. Ob Direktpass oder Seitenwechsel: Am Ende liegt das richtige Material am richtigen Platz – und der Kreislauf bleibt in Bewegung.

Kupfer und Kupferlegierungen, Messing, Bronze, Neusilber und Aluminium bilden heute das Spielsystem. Foto: Sandra Gallian


Warum das alles zusammenpasst

Haecker Metall war noch nie ein Museum der Vergangenheit. Schon 1912 setzte das Unternehmen mit einem elektrischen Aufzug für den Warentransport Maßstäbe. In den 1980er Jahren folgte die Einführung der computergestützten Datenverarbeitung – immer zur richtigen Zeit, ohne die eigenen Identität zu verlieren. Bis heute prägt das Werte-Trio Zuverlässigkeit, Kompetenz und Nähe den Umgang mit Kunden aus Elektroindustrie, Automobilbranche und Maschinenbau – ebenso wie aus Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Feinmechanik und vielen weiteren Branchen, die auf Präzision und Versorgungssicherheit angewiesen sind. 

Der spielerische Ton ist kein Zufall – er spiegelt wider, wie das Unternehmen denkt: Präzise im Zuspiel, mutig im Raumgewinn und Zuverlässig in der Abwehr. 

Eigene Flotte, eigene Stärke – flexibel, schnell, zuverlässig. Foto: Haecker Metall


Gespielt wird nach vorn – Aufbruch in die nächste Liga

140 Jahre sind eine stolze Bilanz. Doch der Blick geht nach vorn – mit dem neuen Schneidcenter als Technik-Update, mit einem eingespielten Team und mit der Überzeugung, dass Vertrauen die wichtigste Ressource bleibt. Oder, wie es intern heißt: „Ohne Vertrauen keine Zusammenarbeit – und ohne Zusammenarbeit kein Erfolg.“

Haecker-Metall bleibt bei seinem Matchplan: technologisch auf Höhe, wirtschaftlich verlässlich, menschlich nahbar – und immer wieder bereit für den nächsten Anstoß.

Kontakt

Ferd. Haecker GmbH & Co. KG

Stuttgarter Straße 36
75179 Pforzheim
Deutschland
T. 07231 44434-15
info@haecker-metall.de

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