Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Tanja Meckler
Die Suche nach dem beruflichen Neuanfang
Daniela Hoffmann und Elisabteh Langfort-Hofmann sind Freundinnen und seit neustem auch Geschäftspartnerinnen – mitten in der Pandemie wagten sie den Sprung in ein neues, berufliches Abenteuer. Kennengelernt haben sich die Beiden über den Kindergarten ihrer Söhne. Schnell stellten Daniela und Elisabeth fest, dass sie sich beide in einer beruflichen Sackgasse befinden und seit Jahren auf der Suche nach einem beruflichen Neuanfang sind. Manchmal zieht eine Idee vor dem inneren Auge einige Runden, bevor sie wirklich greifbar und vor allen Dingen auch umsetzbar ist. Gründerin Daniela Hoffmann erzählt:
„Mit kleinen Kindern macht man nicht so eben einen Laden auf. Es musste etwas mit überschaubarem Risiko sein, am besten etwas wo man von zu Hause aus anfangen kann, das aber unseren jeweiligen Stärken und Leidenschaften entsprach. Etwas von Müttern für Mütter wäre schön, etwas Kreatives…au ja!, etwas Schönes von Hand gemachtes…herrlich! Ideen gab es viele, aber was genau könnte funktionieren? Das war die Frage… Bis eines Tages die Kinder von Elisabeth dann eine Bastelbox aus Amerika geschenkt bekamen. Und dann gingen die Zahnräder im Kopf los…so etwas für den deutschen Markt, gibt es das?“
Eine Internetrecherche ergab, ja, Bastelkisten gibt es, aber nicht so, wie die beiden Freundinnen es sich für ihre Kinder wünschen würden. Und zack Daniela und Elisabeth waren „on fire“, die Ideen begannen sich einen Weg zu bahnen.
„Unsere Kinder sind im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Wir wissen wie anstrengend es im Alltag sein kann, dem Wunsch nach kreativer Abwechslung gerecht zu werden. Nicht nur eine Idee muss schnell her, zusätzlich muss auch noch das benötigte Material besorgt werden. Bis dann auch alles zusammen ist, hat keiner mehr die Muse kreativ zu sein. Wie schön wäre es, wenn einem das jemand abnehmen würde. Gerade in der Pandemie mussten unsere Kinder so viele Abstriche machen. All das, was Spaß macht, war verboten. Eltern waren/sind überfordert, Kinder frustriert. Die Ideen gingen aus. Gerade jetzt, dachten wir. Und so war für uns klar: so eine Bastelkiste ist genau das Richtige“, erzählt Elisabeth im Gespräch mit WIRTSCHAFTSKRAFT
Das Abenteuer beginnt
Es folgten schlaflose Nächte, endlose Gespräche und schließlich ein Brainstorming mit den beiden Ehemännern und den Kindern. Alle waren eingebunden und alle zeigten sich begeistert. In der Luft lag ein gutes Gefühl. Die Zeit schien reif einen neuen Markt zu erobern.
„Dann ging es los. Wie heißen wir denn nun … wie wollen wir auftreten? Ein Name, ein Logo, der erste Einkauf, Zusammenstellen der Kiste, einen Steuerberater um Rat fragen, ein Kleingewerbe anmelden, ein Geschäftskonto eröffnen, eine Website erstellen, Flyer erstellen, alles auf einmal und das innerhalb von zwei Wochen. Die Familien wuchsen noch weiter zusammen. Unsere fünf Kinder – noch immer im Homeschooling liefen nebenher. Als Mutter liege ich oft abends im Bett und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich bei dem Versuch, meinen Kindern gerecht zu werden, hin und wieder das Gefühl habe zu scheitern. So eine Selbstständigkeit macht das alles natürlich nicht besser. Viel, sehr viel Arbeit. Und dennoch, wir haben bei allem viel Spaß und ein gutes Gefühl. Es ist unser Baby“, sprudelt es freudig aus Elisabeth heraus.
Daniela wurde quasi in die Selbstständigkeit rein geboren. Ihre Eltern führen seit über 40 Jahren in Waldbronn eine eigene Eisdiele, von daher kennt sie die Vor- und Nachteile sehr gut.
„Sein eigener Chef zu sein klingt natürlich toll! Oft ist ja auch eine romantische Vorstellung damit verbunden, dass man völlig frei in allem ist, seine eigenen Regeln machen kann usw. Durch meine lebenslange Erfahrung beim Thema Selbstständigkeit habe ich diese rosarote Brille allerdings nicht. Selbst und ständig ist das Motto, das seit jeher für meine Familie galt. Selbstständig zu sein bedeutet meist mehr zu arbeiten und weniger zu verdienen, aber seine eigenen Ideen umsetzen zu können wie man möchte, ist die Sache wert.“
Der Anfang
SchereStiftPapier – Deine Bastelkiste gibt es jetzt seit rund zwei Monaten. Manches muss sich natürlich noch eingrooven. Doch der Anfang ist gemacht, das erste Fazit fällt gut aus, positives Feedback kam ins Haus geflattert und die Vision wächst.
Daniela: „Im Moment kommen Bestellungen natürlich eher aus dem Umkreis. Toll wäre es deutschlandweit Bastelkisten zu verkaufen. Vielleicht auch mal ins Ausland. Das Sortiment und die Absatzfelder weiter auszubauen sind derzeit unsere größten Ziele. Wir legen aber großen Wert darauf, dass bei uns alles von Hand vorgefertigt und gepackt wird. Nachhaltigkeit und Qualität ist uns sehr wichtig. Das ist sicher ein Punkt, bei dem man irgendwann an eine Kapazitätsgrenze stoßen wird. Dann werden wir uns Gedanken darüber machen müssen, Mitarbeiter einzustellen. Bewerber gibt es schon (lach).“
Die Werkstatt
Bei Daniela zu Hause war noch ein Zimmer frei, dieses hat nun eine neue Daseinsberechtigung gefunden. Kurzerhand wurd es als kreative Werkstatt und Lager umgestaltet. Hier entstehen nun Ideen, Schablonen und die Kisten werden verpackt.
„Die Bastelkiste beinhaltet vier Projekte und erscheint am Anfang des Monats. Ein Thema ist immer ‚Künstlern wie …‘, zum Beispiel Monet, aktuell in unserer Juni-Bastelkiste. Die Kinder haben verschiedene Stempel, um eine kleine Leinwand zu betupfen und können Seerosen darauf kleben. Außerdem können sie magische Seifenblasen auf Aquarellpapier mit einem Wachsmalstift und Wassermalfarben zaubern und beobachten was passiert, wenn sie Salz auf feuchte Farben streuen. Sie basteln einen filigranen Traumfänger und lernen etwas darüber, woher Traumfänger eigentlich stammen.Ein Frosch und sein Kumpel „Flig“ stecken auch in der Bastelkiste, samt Schablonen, Wackelaugen und Co.“, erzählt Elisabeth, in ihrer Stimme schwingt Begeisterung mit.
An Ideen jedenfalls mangelt es den beiden Freundinnen nicht. Vieles ist noch geplant, Bastelkisten für Teenager, einzelne Bastelprojekte für Kindergeburtstage und vieles mehr.
Mehr Informationen gibt es unter:
Von Tanja Meckler
"Wir legen großen Wert darauf, dass bei uns alles von Hand vorgefertigt und gepackt wird. Nachhaltigkeit und Qualität ist uns sehr wichtig."
Die Suche nach dem beruflichen Neuanfang
Daniela Hoffmann und Elisabteh Langfort-Hofmann sind Freundinnen und seit neustem auch Geschäftspartnerinnen – mitten in der Pandemie wagten sie den Sprung in ein neues, berufliches Abenteuer. Kennengelernt haben sich die Beiden über den Kindergarten ihrer Söhne. Schnell stellten Daniela und Elisabeth fest, dass sie sich beide in einer beruflichen Sackgasse befinden und seit Jahren auf der Suche nach einem beruflichen Neuanfang sind. Manchmal zieht eine Idee vor dem inneren Auge einige Runden, bevor sie wirklich greifbar und vor allen Dingen auch umsetzbar ist. Gründerin Daniela Hoffmann erzählt:
„Mit kleinen Kindern macht man nicht so eben einen Laden auf. Es musste etwas mit überschaubarem Risiko sein, am besten etwas wo man von zu Hause aus anfangen kann, das aber unseren jeweiligen Stärken und Leidenschaften entsprach. Etwas von Müttern für Mütter wäre schön, etwas Kreatives…au ja!, etwas Schönes von Hand gemachtes…herrlich! Ideen gab es viele, aber was genau könnte funktionieren? Das war die Frage… Bis eines Tages die Kinder von Elisabeth dann eine Bastelbox aus Amerika geschenkt bekamen. Und dann gingen die Zahnräder im Kopf los…so etwas für den deutschen Markt, gibt es das?“
Eine Internetrecherche ergab, ja, Bastelkisten gibt es, aber nicht so, wie die beiden Freundinnen es sich für ihre Kinder wünschen würden. Und zack Daniela und Elisabeth waren „on fire“, die Ideen begannen sich einen Weg zu bahnen.
„Unsere Kinder sind im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Wir wissen wie anstrengend es im Alltag sein kann, dem Wunsch nach kreativer Abwechslung gerecht zu werden. Nicht nur eine Idee muss schnell her, zusätzlich muss auch noch das benötigte Material besorgt werden. Bis dann auch alles zusammen ist, hat keiner mehr die Muse kreativ zu sein. Wie schön wäre es, wenn einem das jemand abnehmen würde. Gerade in der Pandemie mussten unsere Kinder so viele Abstriche machen. All das, was Spaß macht, war verboten. Eltern waren/sind überfordert, Kinder frustriert. Die Ideen gingen aus. Gerade jetzt, dachten wir. Und so war für uns klar: so eine Bastelkiste ist genau das Richtige“, erzählt Elisabeth im Gespräch mit WIRTSCHAFTSKRAFT
Das Abenteuer beginnt
Es folgten schlaflose Nächte, endlose Gespräche und schließlich ein Brainstorming mit den beiden Ehemännern und den Kindern. Alle waren eingebunden und alle zeigten sich begeistert. In der Luft lag ein gutes Gefühl. Die Zeit schien reif einen neuen Markt zu erobern.
„Dann ging es los. Wie heißen wir denn nun … wie wollen wir auftreten? Ein Name, ein Logo, der erste Einkauf, Zusammenstellen der Kiste, einen Steuerberater um Rat fragen, ein Kleingewerbe anmelden, ein Geschäftskonto eröffnen, eine Website erstellen, Flyer erstellen, alles auf einmal und das innerhalb von zwei Wochen. Die Familien wuchsen noch weiter zusammen. Unsere fünf Kinder – noch immer im Homeschooling liefen nebenher. Als Mutter liege ich oft abends im Bett und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich bei dem Versuch, meinen Kindern gerecht zu werden, hin und wieder das Gefühl habe zu scheitern. So eine Selbstständigkeit macht das alles natürlich nicht besser. Viel, sehr viel Arbeit. Und dennoch, wir haben bei allem viel Spaß und ein gutes Gefühl. Es ist unser Baby“, sprudelt es freudig aus Elisabeth heraus.
Daniela wurde quasi in die Selbstständigkeit rein geboren. Ihre Eltern führen seit über 40 Jahren in Waldbronn eine eigene Eisdiele, von daher kennt sie die Vor- und Nachteile sehr gut.
„Sein eigener Chef zu sein klingt natürlich toll! Oft ist ja auch eine romantische Vorstellung damit verbunden, dass man völlig frei in allem ist, seine eigenen Regeln machen kann usw. Durch meine lebenslange Erfahrung beim Thema Selbstständigkeit habe ich diese rosarote Brille allerdings nicht. Selbst und ständig ist das Motto, das seit jeher für meine Familie galt. Selbstständig zu sein bedeutet meist mehr zu arbeiten und weniger zu verdienen, aber seine eigenen Ideen umsetzen zu können wie man möchte, ist die Sache wert.“
Der Anfang
SchereStiftPapier – Deine Bastelkiste gibt es jetzt seit rund zwei Monaten. Manches muss sich natürlich noch eingrooven. Doch der Anfang ist gemacht, das erste Fazit fällt gut aus, positives Feedback kam ins Haus geflattert und die Vision wächst.
Daniela: „Im Moment kommen Bestellungen natürlich eher aus dem Umkreis. Toll wäre es deutschlandweit Bastelkisten zu verkaufen. Vielleicht auch mal ins Ausland. Das Sortiment und die Absatzfelder weiter auszubauen sind derzeit unsere größten Ziele. Wir legen aber großen Wert darauf, dass bei uns alles von Hand vorgefertigt und gepackt wird. Nachhaltigkeit und Qualität ist uns sehr wichtig. Das ist sicher ein Punkt, bei dem man irgendwann an eine Kapazitätsgrenze stoßen wird. Dann werden wir uns Gedanken darüber machen müssen, Mitarbeiter einzustellen. Bewerber gibt es schon (lach).“
Die Werkstatt
Bei Daniela zu Hause war noch ein Zimmer frei, dieses hat nun eine neue Daseinsberechtigung gefunden. Kurzerhand wurd es als kreative Werkstatt und Lager umgestaltet. Hier entstehen nun Ideen, Schablonen und die Kisten werden verpackt.
„Die Bastelkiste beinhaltet vier Projekte und erscheint am Anfang des Monats. Ein Thema ist immer ‚Künstlern wie …‘, zum Beispiel Monet, aktuell in unserer Juni-Bastelkiste. Die Kinder haben verschiedene Stempel, um eine kleine Leinwand zu betupfen und können Seerosen darauf kleben. Außerdem können sie magische Seifenblasen auf Aquarellpapier mit einem Wachsmalstift und Wassermalfarben zaubern und beobachten was passiert, wenn sie Salz auf feuchte Farben streuen. Sie basteln einen filigranen Traumfänger und lernen etwas darüber, woher Traumfänger eigentlich stammen.Ein Frosch und sein Kumpel „Flig“ stecken auch in der Bastelkiste, samt Schablonen, Wackelaugen und Co.“, erzählt Elisabeth, in ihrer Stimme schwingt Begeisterung mit.
An Ideen jedenfalls mangelt es den beiden Freundinnen nicht. Vieles ist noch geplant, Bastelkisten für Teenager, einzelne Bastelprojekte für Kindergeburtstage und vieles mehr.
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