Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 16.01.2023
Es war eine Spitzenrunde mit Vertretern der Auto- und Mobilitätsbranche, mit Ministern sowie Arbeitnehmervertretungen, Wissenschaft und Kommunen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharte die Teilnehmenden der „Strategieplattform Transformation der Automobil- und Mobilitätswirtschaft“ im Kanzleramt um sich, um das Ziel zu bekräftigen: Bis 2030 sollen mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos auf Deutschlands Straßen fahren.
In einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung wurde die Veranstaltung als „vertane Chance“ bezeichnet. Es sei für keines der multiplen Verkehrsprobleme auch nur der Ansatz einer Lösung vorhanden.
Was die Branche wirklich brauche, machte wvib-Präsident Thomas Burger deutlich: „Fokus auf Infrastruktur, gute Standortbedingungen und Technologieoffenheit. Im Ökosystem des Verbrenners gibt es Köpfe, Kompetenz und konkurrenzfähige Unternehmen – diese Innovationskraft sollten wir sinnvoller nutzen.“
Baustellen gibt es Burger zufolge in der Autobranche genug. Grundlage für die Transformation der Mobilität seien „resiliente Lieferketten und stabile Beziehungen zwischen Fahrzeugherstellern und Zulieferern“. Der wvib-Präsident bemängelte, dass die Zulieferer beim Treffen im Kanzleramt nicht angemessen vertreten gewesen seien. Und: „Die gestörte automobile Lieferkette hätte einen eigenen Gipfel verdient.“
Seit mehreren Jahren schon tritt der Wirtschaftsverband wvib für einen fairen Umgang zwischen Automobilherstellern und ihren Zulieferern ein. Die Kritik: Auf Kosten der zuliefernden Unternehmen würden die Automobilkonzerne die Margen drücken. Burger hofft, „dass Kanzler Scholz sich die Zeit genommen hat, den Fahrzeugherstellern die Leviten zu lesen“.
Unterdessen wurde das Kanzleramts-Treffen mit der allgemeinen Bekräftigung beendet, das 15-Millionen-Ziel bis 2030 erreichen zu wollen und der Erklärung, bald Möglichkeiten zu entwickeln, wie dieses Ziel erreicht werden könne.
Derweil verweist die Unternehmensberatung Deloitte auf das Ergebnis einer Umfrage, wonach steigende Kosten und fehlende Infrastruktur den Umstieg auf die E-Mobilität bremsen würden. Verbraucher-Bedenken gebe es unter anderem zu der Reichweite von E-Autos sowie zu fehlender öffentlicher Ladeinfrastruktur und zu den Ladezeiten.
Dem entgegnete Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Die Nachfrage nach vollelektrischen Autos übersteige das Angebot. Das Problem seien die langen Lieferzeiten.
Von Gerd Lache | 16.01.2023
Es war eine Spitzenrunde mit Vertretern der Auto- und Mobilitätsbranche, mit Ministern sowie Arbeitnehmervertretungen, Wissenschaft und Kommunen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharte die Teilnehmenden der „Strategieplattform Transformation der Automobil- und Mobilitätswirtschaft“ im Kanzleramt um sich, um das Ziel zu bekräftigen: Bis 2030 sollen mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos auf Deutschlands Straßen fahren.
In einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung wurde die Veranstaltung als „vertane Chance“ bezeichnet. Es sei für keines der multiplen Verkehrsprobleme auch nur der Ansatz einer Lösung vorhanden.
Was die Branche wirklich brauche, machte wvib-Präsident Thomas Burger deutlich: „Fokus auf Infrastruktur, gute Standortbedingungen und Technologieoffenheit. Im Ökosystem des Verbrenners gibt es Köpfe, Kompetenz und konkurrenzfähige Unternehmen – diese Innovationskraft sollten wir sinnvoller nutzen.“
Baustellen gibt es Burger zufolge in der Autobranche genug. Grundlage für die Transformation der Mobilität seien „resiliente Lieferketten und stabile Beziehungen zwischen Fahrzeugherstellern und Zulieferern“. Der wvib-Präsident bemängelte, dass die Zulieferer beim Treffen im Kanzleramt nicht angemessen vertreten gewesen seien. Und: „Die gestörte automobile Lieferkette hätte einen eigenen Gipfel verdient.“
Seit mehreren Jahren schon tritt der Wirtschaftsverband wvib für einen fairen Umgang zwischen Automobilherstellern und ihren Zulieferern ein. Die Kritik: Auf Kosten der zuliefernden Unternehmen würden die Automobilkonzerne die Margen drücken. Burger hofft, „dass Kanzler Scholz sich die Zeit genommen hat, den Fahrzeugherstellern die Leviten zu lesen“.
Unterdessen wurde das Kanzleramts-Treffen mit der allgemeinen Bekräftigung beendet, das 15-Millionen-Ziel bis 2030 erreichen zu wollen und der Erklärung, bald Möglichkeiten zu entwickeln, wie dieses Ziel erreicht werden könne.
Derweil verweist die Unternehmensberatung Deloitte auf das Ergebnis einer Umfrage, wonach steigende Kosten und fehlende Infrastruktur den Umstieg auf die E-Mobilität bremsen würden. Verbraucher-Bedenken gebe es unter anderem zu der Reichweite von E-Autos sowie zu fehlender öffentlicher Ladeinfrastruktur und zu den Ladezeiten.
Dem entgegnete Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Die Nachfrage nach vollelektrischen Autos übersteige das Angebot. Das Problem seien die langen Lieferzeiten.
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