Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
29.10.2022 | pm/gel
„Die Wirtschaft steht vermutlich an der Schwelle zur Rezession. Für die Industrie läuft es derzeit noch erstaunlich gut. Eine Abwärtsbewegung ist unverkennbar, aber weniger dramatisch als befürchtet“, so wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer.
Die Mitgliedsunternehmen der wvib Schwarzwald AG vermeldeten für die ersten drei Quartale des Jahres 2022 einen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 13,8 Prozent. Zum Vergleich: Erstes Halbjahr 2022: 13,7 Prozent; 2021: 15,6 Prozent.
Damit muss man allerdings die derzeit bei 45,8 Prozent liegende Industrieinflation verrechnen, die nach Berechnungen des statistischen Bundesamts um 132,2 Prozent gestiegenen Energiekosten für die produzierende Industrie beinhaltet, erklärt der Verband in seiner Mitteilung zur Konjunkturumfrage.
„Die gestiegenen Energiepreise machen den Industrieunternehmen stark zu schaffen, die besonders große Mengen an Energie für ihre Prozesse brauchen. Besonders leiden jene Unternehmen, die die gestiegenen Kosten nicht weitergeben können, etwa in der Automotive-Industrie“, sagt Münzer.
84 Prozent der befragten Unternehmen vermeldeten gestiegene Umsätze. (2021: 81,6 Prozent), 14 Prozent (2021: 16 Prozent) geben sinkende Umsätze für die ersten drei Quartale 2022 an.
In den Prognosen spiegelt sich laut wvib die drohende Rezession deutlicher wider: Nur noch 32 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten sechs Monaten mit steigenden Umsätzen. 2021 waren es noch 54,8 Prozent und zum Ende des ersten Halbjahres gingen noch 35,3 Prozent von einem Umsatzplus aus.
Wo 2021 nur 5 Prozent sinkende Umsatzprognosen angaben, rechnen heute 23,8 Prozent der Unternehmen in den nächsten sechs Monaten mit sinkenden Umsätzen (erstes Halbjahr 2022: 16,5 Prozent).
Rückläufige Auftragseingänge
Dieses Bild bestätigt sich dem Industrieverband zufolge auch beim Auftragseingang: Wo zum Ende des vergangenen Jahres 22,1 Prozent Zuwachs und zum zweiten Halbjahr 11,4 Prozent standen, stehen nun 9,6 Prozent. In den nächsten sechs Monaten rechnen nur 19,5 Prozent mit verbessertem Auftragseingang, 44,7 Prozent gehen von keiner Veränderung aus, 35,7 Prozent rechnen mit sinkenden Auftragseingängen.
Damit haben sich die Zahlen im Vergleich zu 2021 praktisch umgekehrt: Dort gingen noch 34,4 Prozent von einem verbesserten Auftragseingang aus, nur 13,18 Prozent rechneten dagegen mit einem geringeren Auftragseingang.
Fachkräftemangel und Personalaufbau
Trotz konjunktureller Abkühlung ist der Fachkräftemangel für die Unternehmen der Schwarzwald AG weiter eine Herausforderung: Im laufenden Jahr konnten 61,3 Prozent der befragten Unternehmen die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhen, bei 29,7 Prozent hat sich der Personalstamm verkleinert. Damit gleichen die Zahlen beinahe jenen von 2021. Auch hier sind die Unternehmen bei den Prognosen vorsichtiger geworden: Gingen 2021 noch rund 45 Prozent von weiterem Personalaufbau in den nächsten sechs Monaten aus, sind es mittlerweile nur noch rund 29,7 Prozent.
…ist nach eigenen Angaben Plattform für „People, Planet, Progress“ im familiengeprägten, industriellen Mittelstand in Baden-Württemberg. Mit mehr als 1000 Veranstaltungen pro Jahr vernetzt der Industrieverband Unternehmer und Führungskräfte, die sich für Unternehmen, Mitarbeiter, Kunden, Umwelt und Gesellschaft engagieren.
Das Angebot: Erfahrungsaustausch und Weiterbildung.
Das Ziel: Menschen in Unternehmen wirksamer machen.
Die Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge, Geschäftsmodelle und Soziale Marktwirtschaft.
Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.043 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz.
Mehr als 60 hauptamtliche Mitarbeitende spannen ein südwestdeutsches Netzwerk für „Wissen und Wärme“ über die weltweit engagierte Community der Schwarzwald AG. pm/gel
29.10.2022 | pm/gel
„Die Wirtschaft steht vermutlich an der Schwelle zur Rezession. Für die Industrie läuft es derzeit noch erstaunlich gut. Eine Abwärtsbewegung ist unverkennbar, aber weniger dramatisch als befürchtet“, so wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer.
Die Mitgliedsunternehmen der wvib Schwarzwald AG vermeldeten für die ersten drei Quartale des Jahres 2022 einen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 13,8 Prozent. Zum Vergleich: Erstes Halbjahr 2022: 13,7 Prozent; 2021: 15,6 Prozent.
Damit muss man allerdings die derzeit bei 45,8 Prozent liegende Industrieinflation verrechnen, die nach Berechnungen des statistischen Bundesamts um 132,2 Prozent gestiegenen Energiekosten für die produzierende Industrie beinhaltet, erklärt der Verband in seiner Mitteilung zur Konjunkturumfrage.
„Die gestiegenen Energiepreise machen den Industrieunternehmen stark zu schaffen, die besonders große Mengen an Energie für ihre Prozesse brauchen. Besonders leiden jene Unternehmen, die die gestiegenen Kosten nicht weitergeben können, etwa in der Automotive-Industrie“, sagt Münzer.
84 Prozent der befragten Unternehmen vermeldeten gestiegene Umsätze. (2021: 81,6 Prozent), 14 Prozent (2021: 16 Prozent) geben sinkende Umsätze für die ersten drei Quartale 2022 an.
In den Prognosen spiegelt sich laut wvib die drohende Rezession deutlicher wider: Nur noch 32 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten sechs Monaten mit steigenden Umsätzen. 2021 waren es noch 54,8 Prozent und zum Ende des ersten Halbjahres gingen noch 35,3 Prozent von einem Umsatzplus aus.
Wo 2021 nur 5 Prozent sinkende Umsatzprognosen angaben, rechnen heute 23,8 Prozent der Unternehmen in den nächsten sechs Monaten mit sinkenden Umsätzen (erstes Halbjahr 2022: 16,5 Prozent).
Rückläufige Auftragseingänge
Dieses Bild bestätigt sich dem Industrieverband zufolge auch beim Auftragseingang: Wo zum Ende des vergangenen Jahres 22,1 Prozent Zuwachs und zum zweiten Halbjahr 11,4 Prozent standen, stehen nun 9,6 Prozent. In den nächsten sechs Monaten rechnen nur 19,5 Prozent mit verbessertem Auftragseingang, 44,7 Prozent gehen von keiner Veränderung aus, 35,7 Prozent rechnen mit sinkenden Auftragseingängen.
Damit haben sich die Zahlen im Vergleich zu 2021 praktisch umgekehrt: Dort gingen noch 34,4 Prozent von einem verbesserten Auftragseingang aus, nur 13,18 Prozent rechneten dagegen mit einem geringeren Auftragseingang.
Fachkräftemangel und Personalaufbau
Trotz konjunktureller Abkühlung ist der Fachkräftemangel für die Unternehmen der Schwarzwald AG weiter eine Herausforderung: Im laufenden Jahr konnten 61,3 Prozent der befragten Unternehmen die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhen, bei 29,7 Prozent hat sich der Personalstamm verkleinert. Damit gleichen die Zahlen beinahe jenen von 2021. Auch hier sind die Unternehmen bei den Prognosen vorsichtiger geworden: Gingen 2021 noch rund 45 Prozent von weiterem Personalaufbau in den nächsten sechs Monaten aus, sind es mittlerweile nur noch rund 29,7 Prozent.
…ist nach eigenen Angaben Plattform für „People, Planet, Progress“ im familiengeprägten, industriellen Mittelstand in Baden-Württemberg. Mit mehr als 1000 Veranstaltungen pro Jahr vernetzt der Industrieverband Unternehmer und Führungskräfte, die sich für Unternehmen, Mitarbeiter, Kunden, Umwelt und Gesellschaft engagieren.
Das Angebot: Erfahrungsaustausch und Weiterbildung.
Das Ziel: Menschen in Unternehmen wirksamer machen.
Die Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge, Geschäftsmodelle und Soziale Marktwirtschaft.
Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.043 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz.
Mehr als 60 hauptamtliche Mitarbeitende spannen ein südwestdeutsches Netzwerk für „Wissen und Wärme“ über die weltweit engagierte Community der Schwarzwald AG. pm/gel
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