Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
24.04.2025
WirtschaftsKraft: Wie würden Sie das wirtschaftliche Profil Ihres Landkreises beschreiben? Gibt es Unterschiede zu den Nachbarregionen?
Sophie Knörle: Der Landkreis Calw, mit rund 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf etwa 800 Quadratkilometern, liegt inmitten des Nordschwarzwalds – ein traditionsreicher Wirtschaftsstandort, der Innovation und Naturverbundenheit gleichermaßen vereint. Die Region ist geprägt von einem starken, vielfach familiengeführten Mittelstand.
Prägend sind international tätige Hidden Champions, ein breit aufgestelltes Handwerk, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen sowie eine moderne Hotellerie mit Spitzenrestaurants. Besonders relevant sind Unternehmen in den Bereichen Automotive, Maschinenbau, Holz, Kunststofftechnik, Elektronik, Textil und Naturkosmetik vertreten. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind global außerordentlich gefragt und stehen für höchste Qualität und Innovationskraft.
Das Handwerk ist eine weitere tragende Säule der Wirtschaft innerhalb des Landkreises Calw. Die Betriebe der verschiedenen Innungen stehen für exzellente Fertigkeiten, ein breites Know-how und sind Motor der heimischen Wirtschaft. Auch als Ausbildungsbetriebe sind die Handwerksbetriebe im Landkreis Calw ein verlässlicher Partner.
Einen Markenkern im Landkreis Calw bildet der Bereich der Gesundheitsdienstleistungen. Der Gesundheitsbereich mit rund 4.500 Beschäftigten weist eine überdurchschnittliche Spezialisierung im gesamten Bundesvergleich auf. Eine lange Tradition im Kurwesen, die vorhandenen Schwerpunkte in den Bereichen Wellness und Pflege sowie beispielsweise bedeutende Klinikstandorte, ermöglichen eine hochwertige medizinische Versorgung, die den Gesundheitsstandort Landkreis Calw auszeichnet.
Für viele Unternehmen, aber ebenso für Fach- und Führungskräfte, für Angestellte und für Arbeitnehmer spielen auch die optimalen ‚weichen Standortfaktoren‘, die man im Landkreis Calw vorfindet, eine entscheidende Rolle: die intakte Natur und Umwelt, die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, ein breit gefächertes kulturelles Angebot, Sport-Erholung- Wellness, die ausgeprägte Struktur der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, die vielen Kinderbetreuungseinrichtungen, die bezahlbaren Baugrundstücke, die gastronomische und kulinarische Vielfalt, und, und, und … die Liste lässt sich fast endlos fortsetzen.
WirtschaftsKraft: Welche Unternehmen aus Ihrer Region sind überregional oder sogar weltweit erfolgreich, ohne dass sie jeder kennt?
Sophie Knörle: Im Landkreis Calw sind zahlreiche mittelständische Unternehmen zuhause, die in ihren Branchen weltweite Anerkennung genießen, aber nicht unbedingt im Rampenlicht stehen. Beispiele sind u.a.:
Wir sind dankbar für jedes einzelne Unternehmen, das zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stärke unserer Region beiträgt.
WirtschaftsKraft: Gibt es einen Gewerbepark oder ein Industriegebiet in Ihrem Kreis, das als Erfolgsmodell gilt?
Sophie Knörle: Sämtliche Gewerbegebiete sind flächendeckend bestens belegt – das ist für uns ein deutliches Indiz für Erfolg. Erfolgsmodelle sind aus unserer Sicht insbesondere: der Industriepark Wolfsberg und der INGpark – Industriepark Nagold Gäu in Nagold, das Gewerbegebiet Egarten Bad Liebenzell, das Industrie- und Gewerbegebiet Turmfeld Altensteig-Egenhausen sowie das Industriegebiet Haiterbach. Zudem entstand kürzlich ein neues Gewerbe- und Industriegebiet „Interkommunaler Gewerbepark Lindenrain“ in Calw mit ca. 21 Hektar Fläche.
WirtschaftsKraft: Welche Maßnahmen sind notwendig, um das Heckengäu langfristig als attraktiven Wirtschaftsstandort zu sichern?
Sophie Knörle: Die infrastrukturellen Rahmenbedingungen sollten weiterhin optimiert werden, dazu zählt u.a. die verkehrliche Anbindung (Straßenverkehrsinfrastruktur), flächendeckende Glasfaser- und Mobilfunkversorgung, eine gute Anbindung an den ÖPNV, weitere Investitionen in die beruflichen Bildungsstandorte Calw und Nagold, die Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn sowie weitere Investitionen in die kommunalen Krankenhäuser in Calw und Nagold.
WirtschafttsKraft: Wenn Sie sich eine Sache für die Wirtschaftsförderung in Ihrer Region wünschen könnten – was wäre das?
Sophie Knörle: Dass wir auch künftig in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, der Wirtschaftsförderungsregion Nordschwarzwald, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer sowie der Tourismus GmbH – kurz gesagt, mit allen Beteiligten an einen Strang ziehen und einen zukunftsfähigen und attraktiven Landkreis Calw gestalten.
Die Interviewfragen stellte Tanja Meckler.
24.04.2025
WirtschaftsKraft: Wie würden Sie das wirtschaftliche Profil Ihres Landkreises beschreiben? Gibt es Unterschiede zu den Nachbarregionen?
Sophie Knörle: Der Landkreis Calw, mit rund 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf etwa 800 Quadratkilometern, liegt inmitten des Nordschwarzwalds – ein traditionsreicher Wirtschaftsstandort, der Innovation und Naturverbundenheit gleichermaßen vereint. Die Region ist geprägt von einem starken, vielfach familiengeführten Mittelstand.
Prägend sind international tätige Hidden Champions, ein breit aufgestelltes Handwerk, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen sowie eine moderne Hotellerie mit Spitzenrestaurants. Besonders relevant sind Unternehmen in den Bereichen Automotive, Maschinenbau, Holz, Kunststofftechnik, Elektronik, Textil und Naturkosmetik vertreten. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind global außerordentlich gefragt und stehen für höchste Qualität und Innovationskraft.
Das Handwerk ist eine weitere tragende Säule der Wirtschaft innerhalb des Landkreises Calw. Die Betriebe der verschiedenen Innungen stehen für exzellente Fertigkeiten, ein breites Know-how und sind Motor der heimischen Wirtschaft. Auch als Ausbildungsbetriebe sind die Handwerksbetriebe im Landkreis Calw ein verlässlicher Partner.
Einen Markenkern im Landkreis Calw bildet der Bereich der Gesundheitsdienstleistungen. Der Gesundheitsbereich mit rund 4.500 Beschäftigten weist eine überdurchschnittliche Spezialisierung im gesamten Bundesvergleich auf. Eine lange Tradition im Kurwesen, die vorhandenen Schwerpunkte in den Bereichen Wellness und Pflege sowie beispielsweise bedeutende Klinikstandorte, ermöglichen eine hochwertige medizinische Versorgung, die den Gesundheitsstandort Landkreis Calw auszeichnet.
Für viele Unternehmen, aber ebenso für Fach- und Führungskräfte, für Angestellte und für Arbeitnehmer spielen auch die optimalen ‚weichen Standortfaktoren‘, die man im Landkreis Calw vorfindet, eine entscheidende Rolle: die intakte Natur und Umwelt, die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, ein breit gefächertes kulturelles Angebot, Sport-Erholung- Wellness, die ausgeprägte Struktur der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, die vielen Kinderbetreuungseinrichtungen, die bezahlbaren Baugrundstücke, die gastronomische und kulinarische Vielfalt, und, und, und … die Liste lässt sich fast endlos fortsetzen.
WirtschaftsKraft: Welche Unternehmen aus Ihrer Region sind überregional oder sogar weltweit erfolgreich, ohne dass sie jeder kennt?
Sophie Knörle: Im Landkreis Calw sind zahlreiche mittelständische Unternehmen zuhause, die in ihren Branchen weltweite Anerkennung genießen, aber nicht unbedingt im Rampenlicht stehen. Beispiele sind u.a.:
Wir sind dankbar für jedes einzelne Unternehmen, das zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stärke unserer Region beiträgt.
WirtschaftsKraft: Gibt es einen Gewerbepark oder ein Industriegebiet in Ihrem Kreis, das als Erfolgsmodell gilt?
Sophie Knörle: Sämtliche Gewerbegebiete sind flächendeckend bestens belegt – das ist für uns ein deutliches Indiz für Erfolg. Erfolgsmodelle sind aus unserer Sicht insbesondere: der Industriepark Wolfsberg und der INGpark – Industriepark Nagold Gäu in Nagold, das Gewerbegebiet Egarten Bad Liebenzell, das Industrie- und Gewerbegebiet Turmfeld Altensteig-Egenhausen sowie das Industriegebiet Haiterbach. Zudem entstand kürzlich ein neues Gewerbe- und Industriegebiet „Interkommunaler Gewerbepark Lindenrain“ in Calw mit ca. 21 Hektar Fläche.
WirtschaftsKraft: Welche Maßnahmen sind notwendig, um das Heckengäu langfristig als attraktiven Wirtschaftsstandort zu sichern?
Sophie Knörle: Die infrastrukturellen Rahmenbedingungen sollten weiterhin optimiert werden, dazu zählt u.a. die verkehrliche Anbindung (Straßenverkehrsinfrastruktur), flächendeckende Glasfaser- und Mobilfunkversorgung, eine gute Anbindung an den ÖPNV, weitere Investitionen in die beruflichen Bildungsstandorte Calw und Nagold, die Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn sowie weitere Investitionen in die kommunalen Krankenhäuser in Calw und Nagold.
WirtschafttsKraft: Wenn Sie sich eine Sache für die Wirtschaftsförderung in Ihrer Region wünschen könnten – was wäre das?
Sophie Knörle: Dass wir auch künftig in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, der Wirtschaftsförderungsregion Nordschwarzwald, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer sowie der Tourismus GmbH – kurz gesagt, mit allen Beteiligten an einen Strang ziehen und einen zukunftsfähigen und attraktiven Landkreis Calw gestalten.
Die Interviewfragen stellte Tanja Meckler.
Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!