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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Wird die Inhorgenta Munich 2021 als Europas führende Messe für Schmuck, Uhren und Edelsteine durchgeführt, verschoben oder abgesagt?

Was passiert mit dem April-Termin für die Schmuck- und Uhrenmesse Inhorgenta Munich? Wegen der Pandemie-bedingten Bedenken zur Durchführung von Präsenzmessen scheint eine erneute Verschiebung oder eine Komplett-Absage möglich. Antwort darauf soll es in diesen Tagen geben, wie Inhorgenta-Pressesprecher Thomas Camsky auf Anfrage von WirtschaftsKRAFT mitgeteilt hat.
Die Messe München muss wegen der Corona-Pandemie empfindliche Umsatzverluste hinnehmen. ©Messe München

Von Gerd Lache | 15.02.2021

„Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen genau und sind in stetigem Austausch mit der Bayrischen Staatsregierung und den zuständigen Gesundheitsbehörden.“
Thomas Camsky, Messe München, Pressesprecher der Inhorgenta, zur möglichen Verlegung des Messetermins

Zur Erinnerung: Vor Corona sollte Europas führende Plattform für Schmuck, Uhren und Edelsteine vom 19. bis 22. Februar 2021 stattfinden. Für die Region Pforzheim und Enzkreis als Zentrum der deutschen Schmuckindustrie ist die Inhorgenta von großer Bedeutung. Im Verlauf der Pandemie wurde die Messe auf April (15.-19.04.2021) verschoben. Projektleiterin Elena Jasper verwies zwar jüngst auf die umfangreichen Hygiene-Maßnahmen der Messe bei Durchführung einer Präsenz-Veranstaltung. Dennoch wackelt nun auch dieser Termin.

Bereits andere Messen in München sind Corona-bedingt abgesagt worden, etwa die Internationale Handwerksmesse – oder sie wurden zumindest ins zweite Halbjahr gelegt, wie beispielsweise die weltweit relevante Veranstaltung für erneuerbare Energien, die Intersolar des Pforzheimer Co-Veranstalters Solar Promotion. Für Brancheninsider gilt es deshalb als möglich, dass auch die Inhorgenta einen neuen Termin bekommen wird.

Pressesprecher Camsky gegenüber WirtschaftsKRAFT: „Um frühzeitig gemeinsam die bestmögliche Entscheidung zu treffen, haben wir verschiedene Szenarien in Betracht gezogen. Diese Szenarien besprechen wir momentan zusammen mit der Branche. Sobald dieser Austausch abgeschlossen ist, sind wir in der Lage, eine Entscheidung hinsichtlich der Austragung 2021 zu treffen, die sowohl der gesamten Branche als auch dem Pandemie- und Impfgeschehen Rechnung trägt. Dies soll bis spätestens Mitte Februar der Fall sein.“

In einer Sitzung des Messe-Fachbeirats, unter anderem mit Vertretern der Aussteller und des Bundesverbandes Schmuck und Uhren (BVSU), Pforzheim, am 11. Februar 2021, wurde das Thema diskutiert. Am Mittwoch, 17. Februar, ist vom BVSU möglicherweise eine entsprechende Stellungnahme zu erwarten. Für diesen Tag hat der Branchenverband eine digitale Pressekonferenz angesetzt.

Fraglich ist, ob die umfangreichen Hygiene-Maßnahmen der Messe München eine Präsenz-Inhorgenta möglich machen können. ©Messe München

Bereits vor der Fachbeiratssitzung hat die Messegesellschaft München die Aussteller angeschrieben und mehrere Ausweich-Szenarien für eine Präsenz-Messe genannt. Diese sind: 10. bis 13. Juni, 23. bis 26. Juli und 24. bis 27. September 2021. Nicht ausgeschlossen werden kann nach Informationen aus der Branche, dass die Inhorgenta Munich für 2021 komplett abgesagt wird und der Fokus auf den Februar 2022 gelenkt wird.

Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Schmuck und Uhren, erklärte auf Anfrage von WirtschaftsKRAFT zu den genannten Termin-Alternativen der Messe München, dass es bei den BVSU-Mitgliedern dazu sehr unterschiedliche Ansichten gebe, je nachdem ob es sich um eine Uhrenfirma oder einen Schmuck-Betrieb handele. Und selbst zu Letzteren gebe es beispielsweise bei Trauringfirmen und Kettenmanufakturen verschiedene Interessenlagen. Eine reine Digital-Messe bezeichnet Grohmann für seine Branche als keine ideale Lösung: „Wir brauchen den direkten, persönlichen Kontakt mit unseren Kunden.“

Gibt es bereits eine Präferenz unter den angeschriebenen Ausstellern für einen der genannten Ausweichtermine im Juni, Juli oder September 2021? Dazu erklärt der Pressesprecher der Messe: „Bisher ist mir nichts bekannt. Generell ist das Interesse der Branche nach einem Austausch und Treffen nach wie vor hoch.“

Unterdessen haben sich auch auf dem internationalen Messeparkett der Schmuck- und Uhren-Events wegen der Pandemie heftige Terminbewegungen ergeben. Die USA-Veranstaltungen JCK Las Vegas und die Luxury by JCK sind zunächst von Juni auf August verlegt worden. Die Vicenzaoro als größte italienische Messe für Schmuck soll nun im September anstelle März stattfinden. Und der Baselworld-Nachfolger, die HourUniverse, hat bereits recht früh den April-Termin gestrichen und den Sommer 2021 für ihren Neustart ins Visier genommen.

Indes: Angesichts der nun aufgetretenen Corona-Mutationen ist die weitere Pandemie-Entwicklung  noch völlig offen – und damit freilich auch die Umsetzung der geplanten Messetermine als Präsenz-Veranstaltungen.


Zum Thema siehe auch den Beitrag auf WirtschaftsKRAFT „Corona verhagelt der Messe München den Umsatz 70 Prozent unter Plan – 170 Arbeitsplätze fallen weg – Digitalisierung als Hoffnungsträger“:

https://wirtschaftskraft.de/artikel/corona-verhagelt-der-messe-muenchen-den-umsatz-70-prozent-unter-plan-170-arbeitsplaetze-fallen-weg-digitalisierung-als-hoffnungstraeger

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