Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

Warum Kanada für baden-württembergische Unternehmen wichtig ist

Mit einer rund 50-köpfigen Wirtschaftsdelegation ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 15. Oktober 2023 nach Kanada aufgebrochen. Zu der Reisegruppe gehört auch Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald.
Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald (3. v. R.), zusammen mit Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg (Mitte), David Piccini, Minister für Arbeit, Einwanderung, Ausbildung und Kompetenzentwicklung von Ontario, Kanada (3. v. L.), der deutschen stellvertretenden Generalkonsulin, Barbara de Tschaschell (2. v. R.), und anderen Teilnehmenden der Delegationsreise. Foto: IHK Nordschwarzwald

19.10.2023

„Im Rahmen unserer Delegationsreise ist es interessant zu sehen, dass Kanada ähnliche Herausforderungen wie unsere Region im Nordschwarzwald bewältigt. Wir haben die Gelegenheit, von ihrem offenen und kooperationsbereiten Ansatz zu profitieren, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen. Diese Reise birgt Potenzial für künftige Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen“, so Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald.

Im Mittelpunkt der gesamten Reise stehen die Themen „Künstliche Intelligenz und drahtlose Technologien für die Mobilität“ sowie „Klima-Technik“. Nach Auskunft der IHK Region Stuttgart unterhalten über 900 baden-württembergische Unternehmen Geschäftsbeziehungen nach Kanada. Im Jahr 2022 exportierte Baden-Württemberg Waren im Wert von 2,74 Milliarden Euro nach Kanada, das teilte das Wirtschaftsministerium aus Stuttgart mit. Den größten Anteil an den Ausfuhren nach Kanada machen Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 806 Millionen Euro aus, gefolgt von Pharmazeutischen und ähnlichen Erzeugnissen mit 527 Millionen Euro und Maschinen mit 504 Millionen Euro. Im Länderranking liegt Kanada damit auf Rang 19 der wichtigsten Exportländer für Baden-Württemberg.

Der erste Teil der Reise führte die Delegation in die baden-württembergische Partnerprovinz Ontario, dort standen Besuche der Städte  Toronto und Waterloo auf der Agenda. Am Mittwoch 18.10.2023 reiste die Gruppe nach Montréal (Provinz Québec) weiter. Beide Provinzen gelten als wirtschaftliche Kraftzentren Kanadas.

„Kanada verfügt wie Baden-Württemberg über eine starke Forschungs- und Innovationslandschaft – gerade auch im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). Zahlreiche Innovationszentren, Start-ups und Technologieparks haben sich dabei auf drahtlose Technologien als bedeutende Schlüsselkomponenten für die Mobilität der Zukunft spezialisiert. Für baden-württembergische Anbieter von Schlüsseltechnologien wie Digitaler Vernetzung, Künstlicher Intelligenz oder Elektromobilität ist Kanada somit ein interessanter Partner und ein Markt mit enormem Wachstumspotenzial“, sagt die Wirtschaftsministerin am Beginn ihrer Reise.

Vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr geschlossenen Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Kanada ist auch das Thema „Klima-Technik“ für beide Länder von großer Bedeutung. „Baden-Württemberg und Kanada haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. So hat etwa die kanadische Regierung gesetzlich vorgegeben, dass das Land bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein soll. Das bedeutet, dass es in den kommenden Jahren verstärkt in grüne Technologien investieren und diese fördern wird. Ein Wirtschaftsbereich, der zu den Stärken und Wachstumsfeldern der baden-württembergischen Wirtschaft zählt. Unsere Unternehmen sind daher sehr an Kooperationen in diesem Bereich interessiert. Andererseits ist Kanada sehr weit im Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft, wovon wir als Land langfristig profitieren könnten“, erläuterte die Ministerin den zweiten Themenschwerpunkt.

Es sei wichtig, so Hoffmeister-Kraut, sich die Fähigkeit zu bewahren von anderen zu lernen und über den eigenen Tellerrand zu blicken. „Kanada ist ein so facettenreiches Land, das nicht nur unsere Werte teilt, sondern auch das Streben nach einer stärkeren Diversifizierung der Lieferketten. Deshalb ist es gut, dass wir endlich ein Freihandelsabkommen mit Kanada haben, das für beide Seiten eine wichtige Brücke in die Überseemärkte hinein bildet. Wir möchten die Tage nutzen, um tiefergehende Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Best Practices in den Bereichen Mobilität und Klimatechnik zu erhalten, unsere Partnerschaft zu intensivieren und neue Netzwerkpartner zu gewinnen.“

Zur Partnerschaft Baden-Württembergs mit der Provinz Ontario

Die besonderen Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und der kanadischen Provinz Ontario wurden bereits vor über 36 Jahren im Rahmen einer Partnerschaftserklärung manifestiert. Die Unterzeichnung fand am 18. Februar 1987 statt. Am 13. Oktober 2022 wurde diese durch eine Neuauflage bekräftigt und thematisch erweitert. Die Zusammenarbeit umfasst insbesondere die Bereiche Umwelt und Klimaschutz, Energie, Wissenschaft, Technologie und Innovation, Bildung, Wirtschaft, Digitalisierung der Verwaltung, Gesundheit, Tourismus und Kulturförderung.

pm/tm

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!