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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Voller Einsatz für American Football

Power, Teamgeist und Gänsehaut: Die Pforzheim Wilddogs schreiben Vereinsgeschichte – erstmals spielt die erste Mannschaft in der ersten Bundesliga (Erima GFL). Was 1990 mit einer Handvoll Football-Begeisterten begann, ist heute ein fester Bestandteil der Pforzheimer Sportszene. Mit starker Jugendarbeit, organischem Wachstum und ungebremster Leidenschaft hat sich der Verein in die Bundesliga gekämpft – und begeistert Fans wie Nachwuchstalente gleichermaßen.
Mitreißende Atmosphäre beim Heimspiel der Pforzheim Wilddogs. Foto: Wilddogs/ Roman Just

26.08.2025 | Claudia Keller

Kraftvolle Spielzüge, präzise Pässe und leidenschaftliche Fangesänge – wenn die Pforzheim Wilddogs in der Kramski Arena zum Heimspiel auflaufen, ist Gänsehaut garantiert. In dieser Saison spielt die erste Mannschaft zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der ersten Bundesliga (Erima GFL).
Der Erfolg kam nicht über Nacht: Die Wilddogs haben sich mit Beharrlichkeit, kluger Nachwuchsarbeit und einem engagierten Umfeld kontinuierlich nach oben gearbeitet. Heute ist der Verein eine feste Größe in der Pforzheimer Sportlandschaft.
„Bereits 1987 hat die Reise begonnen“, erinnert sich Runningback-Coach Thomas Zink, der zu den Gründungsmitgliedern gehört. „Nachdem wir in Karlsruhe ein American Football Spiel angeschaut haben, haben sechs Jungs entschieden, dass wir das auch spielen wollen.“ Tatsächlich kam es dann im Jahr 1990 in Bretten zur Gründung des Vereins. Der Vereinsname basiert auf dem Wahrzeichen der Stadt, dem „Brettener Hundle“, nur in einer wilderen Version. Im Jahr 2000 zog der Verein nach Pforzheim auf das heutige Vereinsgelände Am Riebergle auf der Wilferdinger Höhe und benannte sich dementsprechend in
Pforzheim Wilddogs um.

Körperkontakt gehört zum Spiel dazu. Foto: Tilo Keller

Nachwuchs fördern

Stolz kann der Verein auf die intensive Jugendarbeit sein. In zwei Teams mit vier nach Alter aufgeteilten Mannschaften wird jungen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit geboten, sich zu entfalten, Teamgeist zu erleben und den American Football von Grund auf zu erlernen. Ab September hat der Verein einen Mitarbeiter im freiwilligen sozialen Jahr (FSJ), der American Football Training auch an verschiedenen Pforzheimer Schulen anbieten wird.
Viele Talente aus der eigenen Jugend stehen heute im GFL-Kader – ein klares Zeichen für konsequente und engagierte Arbeit im Verein. „Wir sind stolz darauf, dass alles organisch gewachsen ist, mit vielen Spielern aus der eigenen Jugend“, sagt Pressewart Robert Naumann. Aktuell hat der Verein über 300 Mitglieder und 120 bis 130 aktive Spieler. Im Spiel sind von jeder Mannschaft elf Spieler auf dem Feld, die aber je nach Spielzug ausgewechselt werden können. An einem Spieltag stehen dann in der ersten Mannschaft mindestens 40 Spieler parat.

Typische Trainingssituation: hier die U19. Foto: Tilo Keller

Training für die Zukunft

In der Jugendabteilung trainieren derzeit rund 60 Kinder und Jugendliche. Jugendleiterin Melanie Klingel erklärt, dass die jüngeren Mannschaften, also U13 und U15, ohne Körperkontakt spielen, auch Flag Football genannt. Sicherheitshalber kommt trotzdem der Mundschutz zum Einsatz. U17 und U19 Mannschaften spielen bereits Tackle Football mit kompletter Schutzausrüstung. „Meistens brechen die Mädchen nach Flag Football weg“, bedauert die Jugendleiterin. „Mädchen sind herzlich willkommen. Das ist ja das Schöne am Football, dass es für jede Körpergröße eine Position gibt. Auch Kids, die vielleicht übergewichtig sind, finden bei uns einen Platz und können ins Team integriert werden. Es wird kein Unterschied gemacht.“ Sie selbst war dem Sport gegenüber zunächst sehr skeptisch, als sie vor einigen Jahren ihren Sohn begleitete. „Es ist aber ein sehr strategisches Spiel, das Beobachten des Gegners gehört dazu.“ Robert Naumann berichtet, dass es beim American Football nicht mehr Verletzungen gebe als bei anderen Sportarten. „Blaue Flecken oder Schrammen gehören aber dazu“, sagt er. „Dem Verletzungsrisiko kann man mit Training entgegenwirken.“ Während die Jüngeren Grundlagentraining und strategische Raffinessen üben, geht es bei den Älteren schon deutlich mehr zur Sache. Was hier geübt wird, entscheidet später auf dem Spielfeld über Raumgewinn, Punkte – und den Sieg.

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