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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Virtueller Kaufrausch auf den Trend-Plattformen

Künstliche Intelligenz (KI) ist eigentlich dumm. Das behauptet Anastassia Lauterbach, KI-Expertin, Professorin, Managerin, Unternehmerin und Multi-Aufsichtsrätin. Ob das auch auf jene Neuzeit-Konsumenten zutrifft, die einige Tausend Euro hinblättern, nur um ein Paar digital gefertigte Sneakers-Schuhe rein virtuell statt physisch zu besitzen? Nicht nur über diesen Trend informierte der OMN Innovation Day der Apollon GmbH, ein Tochterunternehmen der Meyle+Müller-Gruppe (Pforzheim).
Künstliche Intelligenz (KI) ist auch eine Chance für kleine und mittlere Unternehmen, erklärt KI-Expertin Anastassia Lauterbach beim OMN Innovation Day der Apollong GmbH in Pforzheim. ©Screenshot_GerdLache

Von Gerd Lache | 26.09.2021

Achtung Europa, warnte Anastassia Lauterbach, vor dem Vorpreschen von China und den USA in Sachen Künstliche Intelligenz (KI). In der Forbes-Liste der 500 erfolgreichen Unternehmen seien aktuell unter den Top-10 alleine neun der Aufgelisteten KI-zentriert. Also „die üblichen Verdächtigen aus den USA“ sowie chinesische Firmen.

Was zeichnet sie aus? „Sie sammeln nicht nur Unmengen von Daten, sie haben auch Infrastrukturen, um diese Daten zu verarbeiten“, sagt Lauterbach. Sie entwickelten ihre eigenen Halbleiter, „um die Datenzentren zu powern“. Und sie hätten hohe Software-Kapazitäten, „um aus KI mehr zu machen als das, was es heute ist.“

Apollon-CEO Norbert Weckerle informiert alljährlich beim OMN Innovation Day die Kunden des Unternehmens über Neuheiten und Trends, Corona-bedingt diese Mal als Online-Event. ©Screenshot_GerdLache

Somit sei KI zwar ein Sammelsurium von sehr interessanten Technologien. Dennoch bezeichnete die Expertin KI als dumm. Beispielsweise würden die Algorithmen-gesteuerten Maschinen nicht erkennen, um was für ein Tier es sich handele, wenn es zwei maskierte Hunde identifizieren soll – „während das jedes Kind sofort erkennt“. Anderes Beispiel: Ein Foto von Ex-US-Präsident Barack Obama ordnete die KI in die Rubrik Basketball-Spieler ein. Denn: Die Maschine habe sich nicht vorstellen können, dass auch ein schwarzer Bürger US-Präsident sein könne. Es gebe also noch viel zu tun, um Künstliche Intelligenz noch intelligenter und auch vorurteilsfrei zu machen.

Insbesondere China sei mit dem Ziel angetreten, bis 2035 KI-Champion zu werden. Und dies über alle großen Industriesegmente hinweg, unter anderem Automotiv und Medizinbereich. Europa hingegen habe Chancen verschenkt, weil es nicht ausreichend darüber nachdenke, „was kann Europa besser machen“. Einsatzmöglichkeiten gebe es unter anderem für Krankenhäuser und Agrarbetriebe sowie viele weitere Fachgebiete.

Unterdessen sieht Lauterbach auch für kleine und mittlere Unternehmen gute Chancen, um KI für sich einzusetzen. Es bedürfe nicht zwingend Big Data. „Man kann auch mit kleinen Datenmengen gut arbeiten. Und jedes Unternehmen produziert Daten.“

Der gesamte Vortrag von Anastassia Lauterbach bem OMN Innovation Day ist auf dem Youtube-Kanal von Apollon abrufbar:

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Shopping – nahtlos von der Inspiration bis zum Kauf

Dr. Tu-Lam Pham, Teo Pham, behauptet beim OMN Innovation Day: „Silicon Valley rennt China hinterher.“ So kämen einige wesentliche Trends im E-Commerce inzwischen aus dem Reich der Mitte. Zum Beispiel: „Tiktok ist der neue Trendsetter“, sagt Teo Pham, nach eigenen Angaben Experte für Social Media und Digitale Geschäftsmodelle sowie China-Experte. Bei Tiktok würden neue Stars entstehen, sei es in Musik oder sonstiger Kultur. Und auch für jene Unternehmen sei es interessant, die sich des Influencer Marketings bedienen.

Die 2012 gegründet Marke Gymshark beispielsweise, Hersteller von Fitnesskleidung, hat Teo Pham zufolge auf Tiktok doppelt so viele Abonnenten wie die tradierte Marke Nike. Content und Commerce verschwimmen, sagt Teo Pham. Auf Instagram könnten Produkte getagged werden, Snapchat biete mittels Augmented Reality (AR) eine Funktion, um beispielsweise virtuell Handtaschen auszuprobieren. Nicht mehr Bilder, sondern Videoclips seien angesagt, mache auch der Chef der Facebook-Schwester Instagram deutlich.

Um die Kauflust weiter zu befeuern, habe Instagram 2020 sogenannte Shoppable Video Ads eingeführt, schreibt Katrin Kolossa in einem Blogbeitrag auf BasicThinking. „Damit können Fans den Shopping-Trip – von der Inspiration bis zum Kauf – nahtlos und mit nur einem Klick in der App abwickeln.“

Live Shopping sei in China der große Renner, sagt Teo Pham: „Über Stunden hinweg gibt es da Präsentationen von Produkten, die mit einem Klick bestellt werden können.“ Selbst die Angestellten der Unternehmen würden Clips produzieren – „und das sind keine wahnsinnig professionellen Videos.“ Aber inzwischen würden diese Live Shoppings 20 Prozent des E-Commerce in China abdecken, ein Markt der so groß sei wie jener von ganz Europa. Gucci sei bereits auf diesen Trend-Zug aufgesprungen und aktiviere damit eine zahlungskräftige junge Kundschaft für sich. Ebenso sei die Parfümeriekette Douglas dabei.

Die Veränderung im E-Commerce ist in vollem Gange, macht Dr. Tu-Lam Pham beim OMN Innovation Day deutlich. ©Screenshot_GerdLache

Derweil braucht’s keine eigene Produktion, um erfolgreich agieren zu können. Beispiel: MrBeast Burger. Der Gründer aus den USA wirbt kräftig für sein Produkt. Allerdings gibt es keine eigene Herstellung. Er lässt seine Fleischklops-Brötchen nach einem eigens kreierten MrBeast-Rezept von etablierten Partner-Küchen vor Ort an den inzwischen fast 1000 Standorten backen.  MrBeast selbst ist somit ein rein virtuelles Produkt.

Es geht aber noch mehr: Unter dem neuen Schlagwort „Metaverse“ begeben sich User in virtuelle Welten, in denen sie als Avatare agieren. Für ein individuelles Outfit ihre Stellvertreter-Ichs im Netz legen manche bis zu vierstellige Euro-Beträge hin. Gucci etwas statte Gamer-Avatare aus. Teo Pham: „Die Handtaschen sind teilsweise teurer als ein physisches Produkt.“

Um auch digital gut auszusehen und vor allem auch eine individuelle Erscheinung zu gekommen, zahlten manche User für die Designs bis zu 1000 Euro und mehr für entsprechende Kleidung. Rein Virtuelle Sneakers beispielsweise gingen beim Erstkauf für 1000 Euro ins Netz. Beim Weiterverkauf musste der Erwerber bereits 6000 Euro bezahlen.

Der gesamte Vortrag von Dr. Tu-Lam Pham, Teo Pham, beim OMN Innovation Day ist auf dem Youtube-Kanal von Apollon abrufbar:

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Die Apollon GmbH

… mit Sitz in Pforzheim ist nach eigenen Angaben führender Software-Anbieter für integrierte und ganzheitliche Lösungen zur Automatisierung der Produktdaten-Kommunikation und zur medienbruchfreien Datendistribution im Omnichannel-Commerce. Die eigens entwickelten Lösungen helfen Unternehmen, Marketing-Prozesse flexibler und wirtschaftlicher zu gestalten und Kunden auf allen Kanälen effektiv anzusprechen – vom Webshop über Marketplaces bis hin zu Social Media und Print.

Kernprodukt und zentrale Drehscheibe ist Online Media Net (OMN) mit den Modulen Channel Management (CM), Product Information Management (PIM), Digital Asset Management (DAM), Workflow Management (WM) und Web-to-Print (W2P). Die holistische Lösung OMN zeichnet sich laut Apollon durch eine hohe Integration aller Module und durch maximale Prozessautomatisierung für Content-Erstellung und Ausgabe aus. In Verbindung mit den offenen System-Schnittstellen und der umfangreichen Konfigurierbarkeit würden damit eine hohe Flexibilität und eine schnelle Systemeinführung ermöglicht.

Geschäftsführer sind Eugen Müller, Norbert Weckerle und Tobias Marks.

(pm/gel)

https://apollon.de/

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