Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Sei die Coronazeit mit all den Umsatzeinbußen hart gewesen, bereiten die hohen Dieselrechnungen dem Betrieb mittelfristig existenzielle Probleme. Manche Kunden zeigten wenig Verständnis, wenn sie selbst die Preise für Frachten erhöhen, sagt Ellen Freudenmann-Habel, die das Unternehmen zusammen mit ihrem Bruder Curd und ihrer Mutter Monika führt. Ähnliche Schwierigkeiten kennt auch Karl Mann, Geschäftsführer von Mann-Transport in Althengstett.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, traf sich Mitte April 2022 zusammen mit seinem Landtagskollegen Thomas Blenke und Markus Schindele, dem Vorsitzenden der Mittelstandsunion Calw/Freudenstadt (MIT), zum Austausch mit den Spediteuren über deren Sorgen. Mit dabei war auch Timo Didier, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes. Er befürchtet gar, dass Deutschland in den kommenden Jahren auf einen Versorgungskollaps zusteuere wie Großbritannien nach dem Brexit. Ein Grund neben den steigenden Kosten sei auch der hohe Fachkräftemangel in der Branche: „In Deutschland fehlen bis zu 80.000 Berufskraftfahrer.“ Hinzu komme der hohe Preisdruck durch ausländische Konkurrenz. Abmildern würde die derzeitige Lage eine befristete Aussetzung der CO2-Besteuerung. Auch in Bezug auf Liquiditätshilfen sei der Verband in Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium. Ellen Freudenmann-Habel hofft auf die Einführung eines Gewerbediesels: „In Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien oder Ungarn gibt es entsprechende Modelle. Dort erstatten die Regierungen Transportunternehmen die Energiesteuern.“ Damit kleine und mittelständische Firmen nicht in die Insolvenz gehen, sieht auch Thomas Blenke die Politik in der Pflicht, zu handeln. Das Ruder dem Markt zu überlassen, bringe die Unternehmen vermehrt in einen Schlingerkurs: „Bei den Spritpreisen muss auch mehr Kontrolle her, um Spekulationen der Ölkonzerne zu verhindern.“ Die Sorgen der Transportbranche stehen für Markus Schindele symbolisch für die gesamte wirtschaftliche Situation im Land. Das Handwerk und die Industrie habe bereits mit massiven Preissteigerungen auf Lieferantenseite und fehlendem Material zu kämpfen: „Die Unternehmen können die enormen Preissteigerungen nicht kompensieren und müssen diese an die Kunden weiter geben“, sagt Schindele.
Ellen Freudenmann-Habel hofft dennoch, in zwei Jahren das 100-jährige Bestehen ihres Betriebs feiern zu können. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Mack will sich in Berlin für Hilfen einsetzen. Auch seine Gesprächspartner aus Politik und Verband wollen das Thema in ihren Bereichen einbringen.
tm/pm
Sei die Coronazeit mit all den Umsatzeinbußen hart gewesen, bereiten die hohen Dieselrechnungen dem Betrieb mittelfristig existenzielle Probleme. Manche Kunden zeigten wenig Verständnis, wenn sie selbst die Preise für Frachten erhöhen, sagt Ellen Freudenmann-Habel, die das Unternehmen zusammen mit ihrem Bruder Curd und ihrer Mutter Monika führt. Ähnliche Schwierigkeiten kennt auch Karl Mann, Geschäftsführer von Mann-Transport in Althengstett.
„Es geht um die Zukunft einer Branche, aber auch um die Wirtschaftskraft der gesamten Industrie in der Region, die auf den Transport ihrer Waren angewiesen ist.“
Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, traf sich Mitte April 2022 zusammen mit seinem Landtagskollegen Thomas Blenke und Markus Schindele, dem Vorsitzenden der Mittelstandsunion Calw/Freudenstadt (MIT), zum Austausch mit den Spediteuren über deren Sorgen. Mit dabei war auch Timo Didier, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes. Er befürchtet gar, dass Deutschland in den kommenden Jahren auf einen Versorgungskollaps zusteuere wie Großbritannien nach dem Brexit. Ein Grund neben den steigenden Kosten sei auch der hohe Fachkräftemangel in der Branche: „In Deutschland fehlen bis zu 80.000 Berufskraftfahrer.“ Hinzu komme der hohe Preisdruck durch ausländische Konkurrenz. Abmildern würde die derzeitige Lage eine befristete Aussetzung der CO2-Besteuerung. Auch in Bezug auf Liquiditätshilfen sei der Verband in Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium. Ellen Freudenmann-Habel hofft auf die Einführung eines Gewerbediesels: „In Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien oder Ungarn gibt es entsprechende Modelle. Dort erstatten die Regierungen Transportunternehmen die Energiesteuern.“ Damit kleine und mittelständische Firmen nicht in die Insolvenz gehen, sieht auch Thomas Blenke die Politik in der Pflicht, zu handeln. Das Ruder dem Markt zu überlassen, bringe die Unternehmen vermehrt in einen Schlingerkurs: „Bei den Spritpreisen muss auch mehr Kontrolle her, um Spekulationen der Ölkonzerne zu verhindern.“ Die Sorgen der Transportbranche stehen für Markus Schindele symbolisch für die gesamte wirtschaftliche Situation im Land. Das Handwerk und die Industrie habe bereits mit massiven Preissteigerungen auf Lieferantenseite und fehlendem Material zu kämpfen: „Die Unternehmen können die enormen Preissteigerungen nicht kompensieren und müssen diese an die Kunden weiter geben“, sagt Schindele.
Ellen Freudenmann-Habel hofft dennoch, in zwei Jahren das 100-jährige Bestehen ihres Betriebs feiern zu können. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Mack will sich in Berlin für Hilfen einsetzen. Auch seine Gesprächspartner aus Politik und Verband wollen das Thema in ihren Bereichen einbringen.
tm/pm
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