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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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TMBW-Tourismustag: Muss sich die Branche neu erfinden?

„Reisen und Tourismus verändern sich aktuell grundlegend, wir stellen uns als Branche auf diesen Wandel ein und müssen akzeptieren, dass es ein einfaches ‚Weiter so‘ nicht geben kann", sagte TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun auf dem Tourismustag in Stuttgart.
Im Dialog über die Zukunft des Tourismus: Andreas Braun (TMBW), Catharina Fischer (Moderation), Anja Kirig (Zukunftsinstitut), Norbert Kunz (Deutscher Tourismusverband). Foto: TMBW / Thomas B. Jones

16.09.2022

„Nach zwei Jahren Pandemie und anderen Krisen, die für den Tourismus vieles auf den Kopf gestellt haben, ist es an der Zeit, dass wir als Branche gemeinsam eine positive neue Vision für das Reisen und für den Tourismus entwickeln.“
Andreas Braun, TMBW-Geschäftsführer

Um die Zukunft der Tourismusbranche in Baden-Württemberg ging es am am gestrigen Donnerstag beim TMBW-Tourismustag im Stuttgarter Hospitalhof. Rund 250 Tourismusschaffende aus Deutschlands Süden trafen sich auf Einladung der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) erstmals wieder in Präsenz, um die anstehenden Herausforderungen und Chancen der Branche zu diskutieren.

Beim Blick auf die aktuellen Veränderungen des Reisens half die Trendforscherin Anja Kirig vom Frankfurter Zukunftsinstitut, die in ihrer Keynote die Sehnsucht nach Resonanz als künftiges Motiv von Urlaubsreisen in den Fokus rückte. Diesen Trend hätten die Erfahrungen der Pandemie sogar noch verstärkt, so Kirig.

Die Sehnsucht nach Resonanz, nach persönlichen Begegnungen, nach Erfahrungen, die einen im Leben weiterbringen, werde daher im Urlaub noch stärker an Bedeutung gewinnen: „Eine solche Resonanzerfahrung kann auf ganz unterschiedlichen Ebenen erfolgen“, so Kirig, „in der Begegnung zwischen Menschen, im Kontakt mit Räumen oder Dingen, oder eben auch in Beziehung zu einem Narrativ, einem Thema.“ Destinationen und Betrieben würden sich dabei viele Möglichkeiten bieten, ihren Gästen entsprechende Resonanzräume zu öffnen, ist die Zukunftsforscherin überzeugt. „Unsere Gesellschaft entwickelt sich aus einer Spaß- und Erlebnisgesellschaft in eine Erfahrungsgesellschaft. Gerade auf Reisen geht es nicht länger um ein kurzfristiges Erlebnis, sondern um anhaltende Erfahrungen.“

In einer anschießenden Zukunftswerkstatt tauschten sich die anwesenden Touristikerinnen und Touristiker intensiv zu drängenden Fragen der Branche aus. Das Spektrum der Themen reichte von den Herausforderungen des Klimawandels über veränderte Aufgaben von Tourismusorganisationen bis zu einem neuen Bild des Tourismus jenseits aller Krisen.

Für Andreas Braun zeigten die Thesen und Diskussionen des Tages, dass die Zukunft der Tourismusbranche in Baden-Württemberg in einer noch stärker qualitätsorientierten Ausrichtung liegt: „Unsere Themen und Angebote ermöglichen es schon heute vielen Menschen, in ihrem Urlaub nicht nur Erholung zu finden, sondern auch Impulse für ihre persönliche Entwicklung. Wenn wir unseren Gästen in Zukunft noch mehr dabei helfen können, solche Erfahrungen zu machen und ein Stück weit bereichert nachhause zu fahren, beweist der Tourismus einmal mehr, dass er auf gesellschaftliche Trends reagieren und sich immer wieder neu erfinden kann.“

pm/tm

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