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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Tattoos, die unter die Haut gehen: Magic Society Tattoo Studio

Das einzige vegane Tattoo-Studio in Pforzheim führt Carolin Walch gemeinsam mit ihrer Schwester Romina und der französischen Bulldogge Bobby.
Die Tattoo-Sisters Romina und Caro (rechts) in ihrem veganen Studio werden unterstützt von der französischen Bulldogge Bobby. Foto: Sandra Gallian

30.10.2024

von Sandra Gallian

„Von Comics zu Tattoos“ – Wie alles begann

Carolin Walch, ursprünglich Grafikerin und Comic-Zeichnerin, entdeckte ihre Liebe zur Tätowierkunst durch ihre eigenen Tattoos. „2010 habe ich mich tätowieren lassen, und da kam gerade der Dot-Work-Stil auf. Das wollte ich auch ausprobieren.“ Mit ersten Versuchen auf Orangen, Tierhäuten und später auf ihrer eigenen Haut sammelte sie Erfahrungen und begann, Freunde zu tätowieren. Schließlich kaufte sie eine professionelle Tätowiermaschine und entwickelte ihren eigenen Stil: filigrane, feine Linien. 2016 stieg ihre Schwester Romina ins Geschäft ein. Gemeinsam bauten sie das Magic Society Tattoo Studio auf, das besonders ist – vegan und nachhaltig. Und tierlieb – die französische Bulldogge Bobby begrüßt jeden Kunden persönlich.

Romina und Caro (rechts) in ihrem veganen Studio. Foto: Sandra Gallian

Die Idee eines veganen Studios

Die Idee, das Studio vegan auszurichten, kam durch die Frage eines Kunden: „Er fragte mich, ob die Farbe vegan sei,“ erzählt Carolin. „Ich hatte keine Ahnung, dass das überhaupt ein Thema beim Tätowieren sein könnte.“ Sie forschte und entdeckte, dass einige Farben tatsächlich tierische Bestandteile wie Knochenmehl oder Schellack enthielten. „Seitdem verwende ich nur noch Farben ohne tierische Produkte und ohne Tierversuche, und statt Vaseline nehmen wir Kokosbutter.“ Auch wenn die beiden nicht vegan leben, ist ihnen wichtig, dass alles, was „unter die Haut kommt“, schadstofffrei und ohne tierische Bestandteile ist.

Die veganen Farben sind frei von tierischen Bestandteilen und Schadstoffen. Foto: Sandra Gallian

„Tattoo-Sisters“ – wie die Zusammenarbeit funktioniert

„Wir sind beide selbstständig, aber wir unterstützen uns gegenseitig in unseren Ideen und Gedanken“, erklärt Carolin. Sie teilen sich die Miete und den Raum, arbeiten aber wirtschaftlich unabhängig voneinander. Bei der Auswahl ihrer Materialien legen beide großen Wert auf Nachhaltigkeit. „Wir nutzen recycelbare und biologisch abbaubare Produkte, um Müll zu vermeiden,“ ergänzt Romina.

Lieblingsmotive und besondere Projekte

Die beiden Schwestern haben unterschiedliche Lieblingsmotive: Romina liebt große, bunte Blumen oder Mandalas, während Carolin eher filigrane Schwarz-Weiß-Motive bevorzugt. Ein besonderes Projekt für Romina war ein Cover-Up, bei dem sie einen schlecht gestochenen Arm mit schwarzen Flächen und Blumen neu gestaltete. „Es war eine Entwicklung, aber am Ende zählt das Glück des Kunden.“ Carolin erinnert sich besonders an ein emotionales Tattoo für Eltern, die ihren Sohn bei einem Unfall verloren hatten. „Sie wollten sein Lebensmotto als Tattoo – das hat ihnen bei der Trauer geholfen.“

Inspiration ohne Social Media

Inspiration finden die Schwestern nicht auf Conventions, sondern in der Natur. Romina beschreibt, wie sie beim Wandern und Sport den nötigen Abstand zu ihrem Beruf und zur Kunst findet. „Social Media ist wichtig für das Marketing, aber wir legen Wert darauf, das Handy auch mal zur Seite zu legen.“

Beim Malen findet Caro Inspiration und innere Ruhe. Foto: Sandra Gallian

Die Zukunft im eigenen Studio: Ein Ort für Kunst und Ruhe

Mitte Mai 2024 sind die beiden von der Oststadt in neue Räumlichkeiten auf der Rotplatte gezogen – direkt gegenüber ihrer Wohnung. Die Wege sind nun kürzer, und die Synergien intensiver. Denn nun können die beiden den Kunst- und Tätowierbereich vereinen, was ihnen wichtig ist. „Wir haben jetzt jeweils unseren eigenen Raum und die Möglichkeit, Kunst und Tattoo-Arbeit in Einklang zu bringen,“ freut sich Carolin. Ihr Wunsch für die Zukunft? Die Ruhe und Inspiration beizubehalten, die sie in ihrer Arbeit finden, und weiterhin eine vertraute Atmosphäre zu schaffen. Am Ende zählt für Carolin und Romina, dass ihre Kunden mit einem Lächeln und einem Tattoo gehen, das nicht nur unter die Haut geht, sondern sich auch im Herzen gut anfühlt – für immer.

Studiohund Bobby begrüßt jeden freundlich im Magic Society Tattoo Studio in Pforzheim. Foto: Sandra Gallian

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