Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
03.07.2023
Von Jennifer Warzecha
Energieversorgung sichern und dafür sorgen, das dann während des Entstehungsprozesses keine Energie verloren geht, sondern stattdessen wiederverwendet wird. Oder: Wie man sie wieder nutzbar machen und speichern kann für später. Verschiedene, teilweise schon jahrelange Prinzipien und Vorgehensweisen machen es vor – entdeckt bei einem Besuch bei der Heidinger GmbH & Co. KG in Mühlacker.
Deren Mitarbeitende haben sich anhand eines Nachmittags zum Thema „Praxis intelligente Energieautarkiegraderhöhung“ Gedanken gemacht, wie man eine Autarkie der Eigenversorgung mit Kälte, Wärme und Strom erreichen, Abwärme und Energie effizient nutzen kann. „Unser Betrieb hat es sich aufgrund der zunehmenden Sorge unserer Kunden, die eben gerade aus sensiblen Produktbereichen aus der ganzen Welt kommen, zur Aufgabe gemacht, mit eigens konfigurierten Anlagen für die jeweiligen Gebäude keine Abwärme ungenutzt zu lassen.“ Das sagte Marius Böhm, Leitung Personal / Strategischer Vertrieb. Zunächst stellten der Firmenchef des im vergangenen Jahr neu gegründeten Tochterunternehmens „Heidinger Energiesysteme“, Adrian Heidinger, und ein Teil seiner Mitarbeiter die sogenannten Exoboxen vor.
So sieht die Exobox aus. Bildquelle: Jennifer Warzecha
Die Exobox kann beispielsweise mittels stationärem LNG-Terminal, d.h. Flüssigerdgas, das zum Betreiben eines BHKW-Moduls, d.h. Blockheizkraftwerk, dient, und einer daran gekoppelten Kältemaschine betrieben werden. In der Medizintechnik beispielsweise gehe es darum, dass man Reinräume benutzen kann, die steril ohne Staub und alle Schadstoffe sind und dass man Feinstaubpartikel, Bakterien etc. herausfiltern kann. „Das läuft über die Lüftungsanlage, die verschiedene Filter integriert hat. Wir machen die Steuerung für die Anlagen von Heiz- und Kühlanlagen, sodass diese miteinander kommunizieren können, dass wenig Energie verloren geht – alles zusammen mit dem, was der Kunde schon hat und braucht“, erzählte Marius Böhm weiter. Auch die Exobox soll zukünftig so angesteuert werden, dass sie darüber kommuniziert, wie die Strompreise sind und darüber entscheidet, welche Stromquelle, die der Exobox oder des herkömmlichen Versorgers, effizienter oder günstiger ist.
Klarer Vorteil der Boxen: Sie sichern die Kälte-, Wärme-, und Stromversorgung, gerade beispielsweise
von Krankenhäusern. Bisher nutzen die Krankenhäuser Diesel-Aggregate, die aber gar nicht effizient Energie erzeugen, wie Marius Böhm sagte. „Bei dem Diesel Aggregat ist der Wirkungsgrad gering, weil zu viel Sprit dafür aufgewendet werden muss, um am Ende genug Strom herauszubekommen. In die Exobox hingegen muss man weniger Energie hineinstecken, um mehr herauszubekommen. All das ist dann günstiger und besser“, erzählte Böhm.
Auch die Be- und Entlüftungsanlage steht neben der Exobox im neu errichteten Gebäude, in dem gleichzeitig das Student Vision Center, in welchem Studenten aus Bereichen der Chemieingenieurs-, Prozess-, Verfahrens- und Gebäudetechnik oder Programmierung und Maschinenbau gemeinsam mit Ingenieuren und Mechatronikern an den jeweiligen Konfigurationen der Exoboxen arbeiten, untergebracht werden soll. Nach dem Prinzip: Junger Geist trifft erfahrene Praktiker. „Die Studierenden bringen immer schon eine Reihe an Wissen mit. Das wird hier vertieft. Die tauschen sich untereinander aus und profitieren von den Praktikern im Feld“, freute sich Marius Böhm.
Viele Industriepartner schauten sich vor Ort die neuen Lösungsmöglichkeiten an. Bildquelle: Jennifer Warzecha
03.07.2023
„Die Studierenden bringen immer schon eine Reihe an Wissen mit. Das wird hier vertieft. Die tauschen sich untereinander aus und profitieren von den Praktikern im Feld.“
Von Jennifer Warzecha
Energieversorgung sichern und dafür sorgen, das dann während des Entstehungsprozesses keine Energie verloren geht, sondern stattdessen wiederverwendet wird. Oder: Wie man sie wieder nutzbar machen und speichern kann für später. Verschiedene, teilweise schon jahrelange Prinzipien und Vorgehensweisen machen es vor – entdeckt bei einem Besuch bei der Heidinger GmbH & Co. KG in Mühlacker.
Deren Mitarbeitende haben sich anhand eines Nachmittags zum Thema „Praxis intelligente Energieautarkiegraderhöhung“ Gedanken gemacht, wie man eine Autarkie der Eigenversorgung mit Kälte, Wärme und Strom erreichen, Abwärme und Energie effizient nutzen kann. „Unser Betrieb hat es sich aufgrund der zunehmenden Sorge unserer Kunden, die eben gerade aus sensiblen Produktbereichen aus der ganzen Welt kommen, zur Aufgabe gemacht, mit eigens konfigurierten Anlagen für die jeweiligen Gebäude keine Abwärme ungenutzt zu lassen.“ Das sagte Marius Böhm, Leitung Personal / Strategischer Vertrieb. Zunächst stellten der Firmenchef des im vergangenen Jahr neu gegründeten Tochterunternehmens „Heidinger Energiesysteme“, Adrian Heidinger, und ein Teil seiner Mitarbeiter die sogenannten Exoboxen vor.
So sieht die Exobox aus. Bildquelle: Jennifer Warzecha
Die Exobox kann beispielsweise mittels stationärem LNG-Terminal, d.h. Flüssigerdgas, das zum Betreiben eines BHKW-Moduls, d.h. Blockheizkraftwerk, dient, und einer daran gekoppelten Kältemaschine betrieben werden. In der Medizintechnik beispielsweise gehe es darum, dass man Reinräume benutzen kann, die steril ohne Staub und alle Schadstoffe sind und dass man Feinstaubpartikel, Bakterien etc. herausfiltern kann. „Das läuft über die Lüftungsanlage, die verschiedene Filter integriert hat. Wir machen die Steuerung für die Anlagen von Heiz- und Kühlanlagen, sodass diese miteinander kommunizieren können, dass wenig Energie verloren geht – alles zusammen mit dem, was der Kunde schon hat und braucht“, erzählte Marius Böhm weiter. Auch die Exobox soll zukünftig so angesteuert werden, dass sie darüber kommuniziert, wie die Strompreise sind und darüber entscheidet, welche Stromquelle, die der Exobox oder des herkömmlichen Versorgers, effizienter oder günstiger ist.
Klarer Vorteil der Boxen: Sie sichern die Kälte-, Wärme-, und Stromversorgung, gerade beispielsweise
von Krankenhäusern. Bisher nutzen die Krankenhäuser Diesel-Aggregate, die aber gar nicht effizient Energie erzeugen, wie Marius Böhm sagte. „Bei dem Diesel Aggregat ist der Wirkungsgrad gering, weil zu viel Sprit dafür aufgewendet werden muss, um am Ende genug Strom herauszubekommen. In die Exobox hingegen muss man weniger Energie hineinstecken, um mehr herauszubekommen. All das ist dann günstiger und besser“, erzählte Böhm.
Auch die Be- und Entlüftungsanlage steht neben der Exobox im neu errichteten Gebäude, in dem gleichzeitig das Student Vision Center, in welchem Studenten aus Bereichen der Chemieingenieurs-, Prozess-, Verfahrens- und Gebäudetechnik oder Programmierung und Maschinenbau gemeinsam mit Ingenieuren und Mechatronikern an den jeweiligen Konfigurationen der Exoboxen arbeiten, untergebracht werden soll. Nach dem Prinzip: Junger Geist trifft erfahrene Praktiker. „Die Studierenden bringen immer schon eine Reihe an Wissen mit. Das wird hier vertieft. Die tauschen sich untereinander aus und profitieren von den Praktikern im Feld“, freute sich Marius Böhm.
Viele Industriepartner schauten sich vor Ort die neuen Lösungsmöglichkeiten an. Bildquelle: Jennifer Warzecha
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