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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Sich im Rollenspiel neu definieren mit OPLE Props

Darth Vader, Harry Potter oder das Lieblingstier - immer mehr Menschen schlüpfen gerne in andere Rollen. Marc Opletal stellt die Kostüme her und erzählt, was daran so spannend ist.
Mit Liebe zum Detail arbeitet Marc Opletal an den Kostümen. Foto: Marc Opletal

16.05.2023

„Es ist ein wahnsinniger Trend. Vor zehn Jahren, als ich angefangen hatte oder vor sechs Jahren, sagte man noch: ‚Sag‘ bloß keinem, dass Du mich gesehen hast‘."
Marc Opletal

von Jennifer Warzecha

Marc Opletal liebt Cosplay und Darth Vader. Wer seine Cosplay-Werkstatt in Ludwigsburg betritt, befindet sich fast in einem anderen Universum. Wie sieht er das? „Letztendlich fühle ich mich wie in einem wahr gewordenen Traum. Was ich früher als Spielzeug hatte, habe ich jetzt in Lebensgröße“, sagt der Unternehmer strahlend.

Er fährt fort: „Das ist meine Ruhe-Oase, mein Zuhause. Es fühlt sich auch nicht an wie Arbeit, wenn mich meine Kostüme da anlächeln. Das ist so ein Glücksgefühl. Es sagen viele auf Messen: ‚Wow, das ist doch ein Traum.‘ Aber ja, es war auch ein langer Weg von sechs Jahren, bis ich da angekommen bin, wo ich heute stehe. Da macht es mich schon stolz, zu sehen, was ich alles geschafft habe.“ Opletal stellt Kostüme, futuristische Kopfbedeckungen, Rüstungen und Accessoires her. Seine Kundinnen und Kunden schlüpfen gerne in andere Rollen. Darth Vader ist nur die eine. Die Bandbreite reicht noch weiter – über Star Wars, Harry Potter, Mickey Mouse oder auch Ghost Busters und Superhelden-Themen wie Batman, Superman, Wonderwoman, Game of Thrones oder der Serie „Wednesday“.

Andere Welten

„Es gibt Menschen, die Fell-Figuren tragen und die einen Tier-Charakter haben wie einen Bären oder Fuchs. Es gibt Fantasy-Geschichten und andere Themen. Die Themenvielfalt wird breiter. Jeder assoziiert sich mit einer Figur, die er im Kostüm darstellt“, skizziert der Unternehmer seine Zielgruppe. Auch von seiner eigenen Begeisterung für die Sache erzählt er: „Darth Vader ist schon immer mein Favourit gewesen. Dann bin ich auf Events gegangen und habe gemerkt, was das für eine Riesen-Fan-Gemeinde ist. Das merkt man von außen gar nicht. Jeder, der schon mal auf einer Comicon dabei gewesen ist, sieht, dass wir uns da schon im obersten Tausender-Bereich befinden. Es ist unglaublich, was da alles an Publikum kommt, unabhängig von den Ausstellern. Und es ist einfach schön, wenn man die Liebe zu den Figuren teilen und sich austauschen kann.“

So kann es aussehen, wenn verschiedene Menschen in andere Rollen schlüpfen. Quelle: Marc Opletal

Prominent

Auch bei der „Höhle der Löwen“ und in der Pro 7-Fernsehserie „The Masked Singer“ stellte Marc Opletal seine Idee des Lüftungssystems für Kostüme vor. Er erzählt: „Ich war mal in Wien auf der Vienna Comic Convention. Da hat mich ein Scout der Pro 7-Serie ‚The Masked Singer‘ angesprochen. In der Fernsehshow singen Prominente in Ganzkörperkostümen. Dann hat man festgestellt, dass da auch Belüftungssysteme gefehlt haben und die Menschen schier den Hitzetod gestorben sind. Dann haben sie nach Lösungen gesucht und sind auf mich gestoßen. Sie haben mich für die zweite Staffel gebucht. Ich habe Visiere und andere Teile eingebaut. Das ist schnell expandiert.“

Zielgruppe

Firmen-, Privatkunden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen nutzen die Walking Acts. Grundsätzlich geht es bei ihm auch eine Nummer kleiner. Marc Opletal designt auch sämtliche Filmrequisiten, sogenannte Props. Das Spektrum reicht vom Kugelschreiber, bis zum Polizeiauto und umfasst alles, was man auch im Film sehen kann.

Auch solche Details wie diese Hand, die ein Fan bestellt hatte, sind Auftragsarbeiten, die der Unternehmer ausführt. Quelle: Marc Opletal

Breites Spektrum

„Deshalb ist auch der Firmenname OPLE Props so entstanden, weil ich sage, mein Spektrum, das umfasst alles.“ Wie ist der 44-jährige überhaupt auf die Idee gekommen, solch ein Unternehmen zu gründen? „Ich habe früher als Ingenieur gearbeitet und da die Projektleitung gemacht. Ich habe Automobilteile designt. Aus diesen Teilen sind dann im Laufe der Zeit die Kostüme geworden, die nun meine Design-Objekte sind. Das liegt technisch schon nahe beieinander.“ Wie ging es dann weiter? „Ich habe angefangen, Belüftungssysteme zu designen. Als ich damals mein erstes Kostüm getragen hatte bei einem Promotion-Event für einen Film von Lucasfilm und Disney, die auch Kooperationspartner von uns sind, habe ich festgestellt, dass es Schwachstellen gibt, in Form von, dass den Kostümträgern der Schweiß unter den Helmen hervorgequollen ist. Da gibt es aber Techniken, mit denen man etwas verändern kann. Ich habe also selbst alles repariert und prompt war auch meine Geschäftsidee geboren.“ Zunächst kamen die Belüftungssysteme fürs eigene Kostüm, dann die Helme und schließlich die Visiere. Ein weiteres Produkt war ein Stimmenverzerrer, mit dem die Leute so klingen wie die Figur.

Im Trend der Zeit

„Es ist ein wahnsinniger Trend. Vor zehn Jahren, als ich angefangen hatte oder vor sechs Jahren, sagte man noch: ‚Sag‘ bloß keinem, dass Du mich gesehen hast‘. Jetzt gehört das Kostüme tragen, das Cosplay-Thema, zum Mainstream.“ Inzwischen gehören Menschen aller Gesellschaftsgruppen zu denen, die das Rollenspiel, was Cosplay bedeutet, lieben. Nachdem Marc Opletal auch schon in einigen deutschen Serien mitgewirkt hat, möchte er in Zukunft nicht nur einen neuen Special Effect für Kostüme entwickeln, sondern auch auf weiter Ebene bekannt werden. Nächste Ziele sind die Niederlande, Belgien und die USA. „Mein größter Traum wäre es, an Hollywood-Studios, eine große deutsche Filmproduktion oder Kostümdesigner zu kommen, die die Technik noch nicht kennen.“

Vom Jugendtraum bis zur wahr gewordenen Realität – Marc Opletal sieht man seine Freude am Beruf im Gesicht an. Quelle: Andreas Rosar

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