Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
10.07.2021
Das Markengeschäft mit plus 17,3 Prozent sowie alle strategischen Geschäftsfelder sorgten für das umsatzstärkste Jahr seit Bestehen der Schwarzwaldmilch, sagte Geschäftsführer Andreas Schneider in einer Online-Pressekonferenz. Die rückläufige Umsatzentwicklung im Export- und Großverbraucher- Geschäft konnten demnach durch ein dynamisches Markenwachstum im Lebensmitteleinzelhandel „überkompensiert werden“. Der gestiegene private Inlands-Konsum habe zu höheren Absätzen beigetragen.
Der Auszahlungspreis für die genossenschaftlichen Milcherzeuger lag 2020 mit 40,32 Cent/kg brutto für konventionelle Milch und mit 56,03 Cent/kg brutto für Bio-Milch laut Schneider deutlich über dem jeweiligen deutschen durchschnittlichen Milchauszahlungspreis.
KURZ-ÜBERBLICK
Pandemie treibt Preise hoch
„Das Wetter im vergangenen Sommer war mit den vielen heißen und trockenen Tagen erneut ungünstig für das Futterwachstum. Dies sorgte phasenweise für einen Rückgang der Milchmenge“, erklärte Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch. Laut Statistischem Bundesamt seien die Preise für Molkereiprodukte im Vergleich zu 2019 um knapp ein Prozent gestiegen – und damit deutlich geringer als die Preise für Nahrungsmittel insgesamt (+ 2,4 %). Gleichzeitig seien die Aufwendungen durch die Pandemie-bedingte Ausnahmesituation gestiegen.
Starke Markenlinien
Mit einem Absatzplus von 18,7 Prozent sei das Markensortiment der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Preisaktivitäten“, erklärt Schneider. Besonders stark zeige sich auch im Jahr 2020 die Entwicklung der Bio-Produktlinie mit einem Umsatzwachstum von 31,7 Prozent. Die Bio- Heumilch verzeichnete demnach ein Umsatzplus von mehr als 70 Prozent. Auch die Produktlinie LAC lactosefrei hat sich Schneider zufolge mit einem Plus von 14 Prozent „sehr stark entwickelt“. Darüber hinaus trage die Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 8,2 Prozent wesentlich zum guten Ergebnis bei.
Mehrwegglas legt deutlich zu
Bezogen auf die Verpackungsform verzeichne besonders das Mehrwegglassortiment eine starke Entwicklung. Seit 2017 sei der Absatz von Schwarzwaldmilch-Produkten im Mehrwegglas um 150 Prozent gestiegen. „Wir leisten damit im Sinne des Umweltschutzes einen Beitrag zu Lebensmitteln in nachhaltigen Verpackungen und freuen uns über die große Nachfrage nach unseren Produkten im Glas. Dies ist ein wichtiger Baustein in unserer ganzheitlichen und ambitionierten Verantwortungsstrategie“, so Schneider. Dieser Trend bestätige sich auch bei den neu eingeführten Produkten im Jahr 2020. Der Weide Joghurt 3,5 % und der Bio Joghurt 1,5 % im 500-Gramm-Glas habee sich vom Start weg im Absatz sehr gut entwickelt. Auch die
Auch 2020 konnte die Molkerei laut Schneider unter den Herstellermarken ihre nationale Marktführerschaft in den Segmenten der Bio-Trinkmilch, Weide Frischmilch, Weide H-Milch sowie im Bereich lactosefreier Produkte bei frischer Sahne, Schmand und Speisequark festigen.
Zusammenarbeit mit SC Freiburg
Schwarzwaldmilch habe neben der vernetzten 360 Grad-Kommunikation (Aktivitäten auf allen Kanälen) weiterhin erfolgreich mit dem Sport- Club Freiburg zusammengearbeitet – im Jahr 2020 durch die Pandemie-Situation jedoch unter veränderten Rahmenbedingungen. Da der Stadionbesuch ab März praktisch keine Relevanz mehr gehabt habe, sei der Fokus auf der Präsenz in TV, Online und Print gelegt worden.
Produktionsstandort Offenburg wächst
Der Molkereistandort Offenburg wurde weiter ausgebaut hin zu einem wertschöpfungsorientierten Produktionsbetrieb für spezialisierte Ingredients, erklärte der Geschäftsführer. Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs Dairy- und Non- Dairy Ingredients entwickelte sich demnach gegenüber dem Vorjahr mit plus 5,7 Prozent weiter positiv. Der Umsatz der strategiekonformen, ertragsstarken Kernsegmente habe dabei um 6,7 Prozent zugelegt.
Ausblick auf 2021
Das aktuelle Jahr sei weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Impffortschritt und die sinkenden Infektionszahlen stimmten optimistisch, der Blick in andere Länder zeige jedoch, dass nach wie vor Vorsicht geboten sei und abzuwarten bleibe, wie sich die Zahlen Richtung Herbst entwickelten.
„Wir erwarten unter diesen Rahmenbedingungen eine stabile Entwicklung bei Absatz, Umsatz und Jahresergebnis. Das erste Halbjahr deutet insbesondere im Markengeschäft wiederum auf ein gutes Wachstum hin“, so Schneider.
Produktlinien für Jüngere
Im Februar 2021 wurde – „im Sinne des Trends zu gesundheitsorientierten und alltagsaktiven Verbrauchern und zur Ansprache jüngerer Zielgruppen“ – eine Schwarzwaldmilch Protein Linie eingeführt. „Die Marktakzeptanz der neuen Protein-Produkte ist sehr hoch und es werden in dieser Linie weitere Produkte folgen“, erklärt Schneider.
Für das Geschäft mit milch- und nichtmilchbasierten Spezialitäten in Offenburg geht Schwarzwaldmilch von einem leichten Wachstum aus. Das Trocknungswerk in Offenburg gehe den Weg hin zu einer Schwerpunktausrichtung auf ertragsstarke Spezial-Ingredients konsequent weiter. Insgesamt werde das laufende Jahr von der im Milchmarkt üblichen Volatilität und damit Preisschwankungen geprägt sein.
Strategische Weiterentwicklung
Im März 2020 seien die ersten veganen Produkte der Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature GmbH gelauncht worden. Unter der Marke Velike! seien Bioland-zertifizierte Haferdrinks in fünf Varianten eingeführt worden. Schneider: „Dieses Marktsegment hat sich außerordentlich positiv entwickelt – mit dem erzielten Umsatz wurde die eigene Umsatzprognose für das Jahr 2020 verdoppelt.“
Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt
Zur weiteren Diversifikation des robusten und zukunftsfähigen Geschäftsmodells der Schwarzwaldmilch werde darüber hinaus die geplante Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt beitragen. Im Januar 2021 sei im Rahmen eines Architektenwettbewerbs der Siegerentwurf gekürt worden. Die entsprechenden Verträge mit der Stadt und den Partnerunternehmen werde derzeit final verhandelt.
(pm/gel)
… ist nach eigenen Angaben ein Unternehmen mit genossenschaftlicher Trägerschaft und Sitz im Herzen der Kulturlandschaft Schwarzwald. Seit mehr als 90 Jahren liefern die Bauern der Region, meist familiär geführte Höfe mit durchschnittlich 43 Kühen, ihre Milch an die zwei Standorte Freiburg und Offenburg. Weidewirtschaft und eine traditionelle Landwirtschaft finden sich aufgrund der besonderen geografischen Gegebenheiten im Schwarzwald häufig.
Auf dieser Grundlage entstehen in Freiburg hochwertige Milchprodukte von Butter über Joghurtprodukte, Milch und Milchmischprodukte sowie Desserts bis zu Brotaufstrichen. Qualitätsmerkmale des Standortes Freiburg sind die Kennzeichnung Weidemilch ohne Gentechnik sowie das große Bio-Sortiment mit der Zertifizierung Bioland.
Daneben stellt die Unternehmensgruppe am Standort Offenburg Pulver- und Ingredientsspezialitäten her. Das Produktportfolio spielt eine bedeutende Rolle in der europäischen Süß-, Backwaren- und Gewürzindustrie sowie im Markt der stark wachsenden Sportlernahrung.
Lebensmittelbasierte Spezialprodukte für die Pharmaindustrie runden das Produktionsprogramm am Standort Offenburg ab.
Die Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature produziert und vertreibt darüber hinaus seit dem Jahr 2020 unter der Marke Velike! vegane Bio-Produkte auf Haferbasis. Insgesamt arbeiten an den beiden Standorten Freiburg und Offenburg mehr als 420 Beschäftigte. (pm/gel)
10.07.2021
Das Markengeschäft mit plus 17,3 Prozent sowie alle strategischen Geschäftsfelder sorgten für das umsatzstärkste Jahr seit Bestehen der Schwarzwaldmilch, sagte Geschäftsführer Andreas Schneider in einer Online-Pressekonferenz. Die rückläufige Umsatzentwicklung im Export- und Großverbraucher- Geschäft konnten demnach durch ein dynamisches Markenwachstum im Lebensmitteleinzelhandel „überkompensiert werden“. Der gestiegene private Inlands-Konsum habe zu höheren Absätzen beigetragen.
Der Auszahlungspreis für die genossenschaftlichen Milcherzeuger lag 2020 mit 40,32 Cent/kg brutto für konventionelle Milch und mit 56,03 Cent/kg brutto für Bio-Milch laut Schneider deutlich über dem jeweiligen deutschen durchschnittlichen Milchauszahlungspreis.
KURZ-ÜBERBLICK
Pandemie treibt Preise hoch
„Das Wetter im vergangenen Sommer war mit den vielen heißen und trockenen Tagen erneut ungünstig für das Futterwachstum. Dies sorgte phasenweise für einen Rückgang der Milchmenge“, erklärte Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch. Laut Statistischem Bundesamt seien die Preise für Molkereiprodukte im Vergleich zu 2019 um knapp ein Prozent gestiegen – und damit deutlich geringer als die Preise für Nahrungsmittel insgesamt (+ 2,4 %). Gleichzeitig seien die Aufwendungen durch die Pandemie-bedingte Ausnahmesituation gestiegen.
Starke Markenlinien
Mit einem Absatzplus von 18,7 Prozent sei das Markensortiment der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Preisaktivitäten“, erklärt Schneider. Besonders stark zeige sich auch im Jahr 2020 die Entwicklung der Bio-Produktlinie mit einem Umsatzwachstum von 31,7 Prozent. Die Bio- Heumilch verzeichnete demnach ein Umsatzplus von mehr als 70 Prozent. Auch die Produktlinie LAC lactosefrei hat sich Schneider zufolge mit einem Plus von 14 Prozent „sehr stark entwickelt“. Darüber hinaus trage die Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 8,2 Prozent wesentlich zum guten Ergebnis bei.
Mehrwegglas legt deutlich zu
Bezogen auf die Verpackungsform verzeichne besonders das Mehrwegglassortiment eine starke Entwicklung. Seit 2017 sei der Absatz von Schwarzwaldmilch-Produkten im Mehrwegglas um 150 Prozent gestiegen. „Wir leisten damit im Sinne des Umweltschutzes einen Beitrag zu Lebensmitteln in nachhaltigen Verpackungen und freuen uns über die große Nachfrage nach unseren Produkten im Glas. Dies ist ein wichtiger Baustein in unserer ganzheitlichen und ambitionierten Verantwortungsstrategie“, so Schneider. Dieser Trend bestätige sich auch bei den neu eingeführten Produkten im Jahr 2020. Der Weide Joghurt 3,5 % und der Bio Joghurt 1,5 % im 500-Gramm-Glas habee sich vom Start weg im Absatz sehr gut entwickelt. Auch die
Auch 2020 konnte die Molkerei laut Schneider unter den Herstellermarken ihre nationale Marktführerschaft in den Segmenten der Bio-Trinkmilch, Weide Frischmilch, Weide H-Milch sowie im Bereich lactosefreier Produkte bei frischer Sahne, Schmand und Speisequark festigen.
Zusammenarbeit mit SC Freiburg
Schwarzwaldmilch habe neben der vernetzten 360 Grad-Kommunikation (Aktivitäten auf allen Kanälen) weiterhin erfolgreich mit dem Sport- Club Freiburg zusammengearbeitet – im Jahr 2020 durch die Pandemie-Situation jedoch unter veränderten Rahmenbedingungen. Da der Stadionbesuch ab März praktisch keine Relevanz mehr gehabt habe, sei der Fokus auf der Präsenz in TV, Online und Print gelegt worden.
Produktionsstandort Offenburg wächst
Der Molkereistandort Offenburg wurde weiter ausgebaut hin zu einem wertschöpfungsorientierten Produktionsbetrieb für spezialisierte Ingredients, erklärte der Geschäftsführer. Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs Dairy- und Non- Dairy Ingredients entwickelte sich demnach gegenüber dem Vorjahr mit plus 5,7 Prozent weiter positiv. Der Umsatz der strategiekonformen, ertragsstarken Kernsegmente habe dabei um 6,7 Prozent zugelegt.
Ausblick auf 2021
Das aktuelle Jahr sei weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Impffortschritt und die sinkenden Infektionszahlen stimmten optimistisch, der Blick in andere Länder zeige jedoch, dass nach wie vor Vorsicht geboten sei und abzuwarten bleibe, wie sich die Zahlen Richtung Herbst entwickelten.
„Wir erwarten unter diesen Rahmenbedingungen eine stabile Entwicklung bei Absatz, Umsatz und Jahresergebnis. Das erste Halbjahr deutet insbesondere im Markengeschäft wiederum auf ein gutes Wachstum hin“, so Schneider.
Produktlinien für Jüngere
Im Februar 2021 wurde – „im Sinne des Trends zu gesundheitsorientierten und alltagsaktiven Verbrauchern und zur Ansprache jüngerer Zielgruppen“ – eine Schwarzwaldmilch Protein Linie eingeführt. „Die Marktakzeptanz der neuen Protein-Produkte ist sehr hoch und es werden in dieser Linie weitere Produkte folgen“, erklärt Schneider.
Für das Geschäft mit milch- und nichtmilchbasierten Spezialitäten in Offenburg geht Schwarzwaldmilch von einem leichten Wachstum aus. Das Trocknungswerk in Offenburg gehe den Weg hin zu einer Schwerpunktausrichtung auf ertragsstarke Spezial-Ingredients konsequent weiter. Insgesamt werde das laufende Jahr von der im Milchmarkt üblichen Volatilität und damit Preisschwankungen geprägt sein.
Strategische Weiterentwicklung
Im März 2020 seien die ersten veganen Produkte der Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature GmbH gelauncht worden. Unter der Marke Velike! seien Bioland-zertifizierte Haferdrinks in fünf Varianten eingeführt worden. Schneider: „Dieses Marktsegment hat sich außerordentlich positiv entwickelt – mit dem erzielten Umsatz wurde die eigene Umsatzprognose für das Jahr 2020 verdoppelt.“
Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt
Zur weiteren Diversifikation des robusten und zukunftsfähigen Geschäftsmodells der Schwarzwaldmilch werde darüber hinaus die geplante Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt beitragen. Im Januar 2021 sei im Rahmen eines Architektenwettbewerbs der Siegerentwurf gekürt worden. Die entsprechenden Verträge mit der Stadt und den Partnerunternehmen werde derzeit final verhandelt.
(pm/gel)
… ist nach eigenen Angaben ein Unternehmen mit genossenschaftlicher Trägerschaft und Sitz im Herzen der Kulturlandschaft Schwarzwald. Seit mehr als 90 Jahren liefern die Bauern der Region, meist familiär geführte Höfe mit durchschnittlich 43 Kühen, ihre Milch an die zwei Standorte Freiburg und Offenburg. Weidewirtschaft und eine traditionelle Landwirtschaft finden sich aufgrund der besonderen geografischen Gegebenheiten im Schwarzwald häufig.
Auf dieser Grundlage entstehen in Freiburg hochwertige Milchprodukte von Butter über Joghurtprodukte, Milch und Milchmischprodukte sowie Desserts bis zu Brotaufstrichen. Qualitätsmerkmale des Standortes Freiburg sind die Kennzeichnung Weidemilch ohne Gentechnik sowie das große Bio-Sortiment mit der Zertifizierung Bioland.
Daneben stellt die Unternehmensgruppe am Standort Offenburg Pulver- und Ingredientsspezialitäten her. Das Produktportfolio spielt eine bedeutende Rolle in der europäischen Süß-, Backwaren- und Gewürzindustrie sowie im Markt der stark wachsenden Sportlernahrung.
Lebensmittelbasierte Spezialprodukte für die Pharmaindustrie runden das Produktionsprogramm am Standort Offenburg ab.
Die Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature produziert und vertreibt darüber hinaus seit dem Jahr 2020 unter der Marke Velike! vegane Bio-Produkte auf Haferbasis. Insgesamt arbeiten an den beiden Standorten Freiburg und Offenburg mehr als 420 Beschäftigte. (pm/gel)
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