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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Reich sind zumeist die anderen - wer gehört zur Mittelschicht und wer zur Oberschicht?

Im Wahlkampf warben die Parteien um sie: die Mittelschicht. Kein Wunder, wo sich doch die meisten Menschen in Deutschland dazuzählen würden. Doch wer gehört wirklich dazu, wenn von der Mittelschicht die Rede ist? Eine neue IW-Studie hat das untersucht.
Ab welchem Einkommen man als reich gilt, das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Foto: ©deagreez - stock.adobe.com

26.03.2025

Ab diesem Einkommen gilt man als reich

Zur Mittelschicht gehört, wer als Single ein Nettoeinkommen von mindestens 1.850 Euro im Monat hat, eine vierköpfige Familie ab 3.880 Euro.. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Ab 5.780 Euro gelten Singles als einkommensreich.

Haushaltsgröße maßgeblich

Dass eine Familie mit vier Personen nicht das vierfache Einkommen eines Singles braucht, um zur Mitte zu gehören, liegt an der sogenannten Bedarfsgewichtung: So brauchen etwa Kinder weniger Geld als Erwachsene und nicht jedes Familienmitglied wäscht mit der eigenen Waschmaschine. Zur Mittelschicht gehört eine Person nach IW-Definition, wenn ihr bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen zwischen 80 Prozent und 150 Prozent des mittleren Einkommens (Median) liegt. Wer mehr als 250 Prozent des Medians im Monat zur Verfügung hat, zählt zur Gruppe der relativ Einkommensreichen: Für Singles gilt das ab mindestens 5.780 Euro, insgesamt gehören nur rund vier Prozent der Menschen in Deutschland zu dieser Oberschicht.

Reich sind zumeist die anderen

Dass nur vier Prozent der Bevölkerung „reich“ sind, deckt sich nicht mit der Wahrnehmung der Menschen in Deutschland. Frühere Befragungen zeigen, dass der geschätzte Anteil einkommensreicher Menschen bei 25 Prozent liegt. „Reich sind in der eigenen Wahrnehmung zumeist die anderen“, sagt Studienautorin Judith Niehues. „Dass man als Paar ohne Kinder mit einem gemeinsamen Einkommen von über 8.670 Euro zu den einkommensreichsten vier Prozent der Bevölkerung zählt, überrascht viele.“

Quellenhinweis: IW

Methodik:

Datengrundlage ist das EU-SILC aus dem Jahr 2023. Es werden Haushaltseinkommen nach Steuern, Abgaben und Transferleistungen (Nettoeinkommen) betrachtet, die sich auf das Vorjahr 2022 beziehen. Neben den Arbeitseinkommen werden Renten, Kapital- und Vermögenseinkommen sowie die geschätzten Mietvorteile aus selbst-genutztem Wohneigentum unter Abzug von Instandhaltungsausgaben, Hypotheken und Steuern berücksichtigt. Als Bedarfsgewicht wird die modifizierte OECD-Skala herangezogen.

pm / mm

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