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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Porsche-Holding auf Zukunftsthemen fokussiert

Volkswagen-Transformation zur E-Mobilität wird mitgetragen; Gewinneinbruch nach Corona-Pandemie
Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche Holding SE © Doris Löffler

Von Gerd Lache

„Auch heute ist eine zuverlässige und realistische Prognose nicht möglich. Wir erwarten aber für das Geschäftsjahr 2020 ein positives Konzernergebnis nach Steuern.“
Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzende der Porsche SE

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Porsche Holding SE, kurz Porsche SE, (Stuttgart) ihre für Mai 2020 vorgesehene ordentliche Hauptversammlung von der Präsenz in eine virtuelle Veranstaltung umgemünzt. Diese fand Anfang Oktober statt. Die Aktionäre haben die vorgeschlagene Ausschüttung einer Dividende von 2,210 Euro je Vorzugsaktie und von 2,204 Euro je Stammaktie für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen. Somit ergibt sich eine Ausschüttungssumme von rund 676 Millionen Euro. Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet.

In der Porsche SE – im Gegensatz zur Porsche AG eine reine Investmentgesellschaft – bündeln die Familien Piëch und Porsche ihre Beteiligungen am Volkswagenkonzern. Die Familie der Porsches hält sämtlich Stammaktien an der SE und erhält somit knapp 335 Millionen Euro für 2019.  

Bereits im August vermeldete das Unternehmen, wegen der Pandemie nach den ersten sechs Monaten in die Verlustzone gekommen zu sein. 

Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE, wies in seiner Rede darauf hin, dass die Holding den maßgeblichen Teil ihrer Ergebniss aus der Volkswagenbeteiligung generiert.  Nach einem Gewinn von rund  2,4 Milliarden Euro im Vorjahr schrieb die Familienholding nun einen Netto-Verlust von 329 Millionen Euro. Pötsch: „Der Rückgang spiegelt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Ebene des Volkswagen Konzerns wider.“ 

Nach Ausbruch der Pandemie sei dem Vorstand schnell klar geworden, „dass es sich um eine außer-gewöhnliche, noch nie da gewesene Situation handelt“. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten über die geschäftlichen Entwicklungen im Volkswagen-Konzern wird Pötzsch zufolge auch die Prognosefähigkeit der Porsche SE „wesentlich beeinträchtigt“. Deshalb habe der Vorstand bereits im April  entschieden, die Prognose für das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2020 nicht länger aufrecht zu erhalten. „Auch heute ist eine zuverlässige und realistische Prognose nicht möglich. Wir erwarten aber für das Geschäftsjahr 2020 ein positives Konzernergebnis nach Steuern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Porsche SE.

Unterdessen machte Pötsch deutlich, dass die Automobilbranche „fundamental betroffen“ sei von der Debatte um den Klimawandel und der damit verbundenen Diskussion um CO2-Emissionen. „Unsere wichtigste Beteiligung, die Volkswagen AG, nimmt dieses Thema sehr ernst und stellt sich ihrer unternehmerischen Verantwortung mit einer klaren, zukunftsorientierten sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie.“  Elektromobilität, digitale Vernetzung und autonomes Fahren werden die Automobilbranche Pötsch zufolge in den kommenden Jahren grundlegend verändern und neu definieren. 

Volkswagen betrachte diese Transformation als Chance. Entsprechend plane der Volkswagen-Konzern, bis 2024 rund 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität und 14 Milliarden Euro in den Aufbau seiner IT-Kompetenz sowie in das autonome Fahren zu investieren. „Wir unterstützen diese Strategie“, sagte der SE-Vorstandschef.

Auch für die Porsche SE sei der Wandel von großer Bedeutung. „Daher fokussieren wir uns bei der Suche nach Beteiligungen entlang der automobilen Wertschöpfungskette auf diese Zukunftsthemen.“ Eine der Beteiligungen mit einem Anteil von 100 Prozent sei das Karlsruher Softwareunternehmen PTV Group. Pötsch: „2019 wurde der gesamte PTV Vorstand neu besetzt. Ihm gehören nunmehr Christian Haas als Vorstandsvorsitzender sowie Klaus Lechner als Finanzvorstand und Dr. Peter Overmann als Technologievorstand an.“ Das neue Vorstandsteam konnte Pötsch zufolge bereits erste Erfolge erzielen: „Dank eines starken vierten Quartals hat der Umsatz im Geschäftsjahr 2019 deutlich auf 116 Mio. Euro zugelegt.“

Der neue PTV-Vorstand habe eine Strategie zur Neuausrichtung des Unternehmens erarbeitet. „Es geht im Kern darum, stärker auf cloudbasierte Anwendungen zu setzen.“ Dadurch könne der Endkunde jederzeit auf die von ihm gewünschte Software zugreifen. Einer dieser Kunden ist übrigen sie Stadt Pforzheim. (Darüber berichten wir an anderer Stelle dieses Magazins in Text, Bild und Video.) Pötsch versicherte: „Als langfristig orientierter Investor unterstützen wir die PTV in dieser Transformationsphase.“

www.porsche-se.com

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