Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
27.02.2025
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 97 Prozent der befragten Unternehmen in der Region beklagen, dass die Bürokratielast in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen ist. Das zeigt die Auswertung des IHK-Unternehmensbarometers für den Nordschwarzwald, das im Vorfeld der Bundestagswahl durchgeführt wurde. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Herbst 2021 geben 95 Prozent der teilnehmenden Betriebe im Nordschwarzwald (Bund: 89 Prozent) an, dass sich die Verlässlichkeit der Wirtschaftsleistung verschlechtert hat.
„Die Ergebnisse der Umfrage sind ein klares Signal. Unsere Unternehmen brauchen Planungssicherheit, weniger Bürokratie und eine wirtschaftspolitische Agenda in einem Koalitionsvertrag, der Verlässlichkeit ausstrahlt“, betont Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald. „Wir brauchen mehr Tempo – Deutschland muss schneller werden bei staatlichen Genehmigungen und Dienstleistungen,“ ergänzt Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald.
Nicht nur Bürokratie bremst die Betriebe aus. 84 Prozent der befragten Unternehmen berichten, dass die Strompreise ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. 89 Prozent leiden unter hohen Arbeitskosten. Und fast die Hälfte bewertet die Qualität der Verwaltung als schlechter als noch vor wenigen Jahren.
Das IHK-Unternehmensbarometer zeigt, dass die Betriebe eine klare Erwartungshaltung gegenüber der künftigen Bundesregierung haben. 93 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald (Bund: knapp 95 Prozent) fordern einen entschlossenen Bürokratieabbau. Ebenso wichtig sind für sie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren mit 62 Prozent (Bund: 70 Prozent) sowie eine effizientere und digitalisierte Verwaltung mit 60 Prozent (Bund: 69 Prozent). Auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur 58 Prozent (Bund: 58 Prozent), mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt 60 Prozent (Bund: 59 Prozent) und eine moderne Verkehrsinfrastruktur 51 Prozent (Bund: 53 Prozent) stehen im Nordschwarzwald oben auf der Agenda.
„Um die Wettbewerbsfähigkeit auf regionaler, europäischer und globaler Ebene zu sichern, muss die Politik jetzt schnell entschlossen handeln und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verbessern“, fordert Gläser. „Die Wirtschaft braucht deutliche Entlastungen bei Energiekosten, Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sowie klare Investitionsanreize und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung“, so Traub.
Auch die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der scheidenden Bundesregierung werden von den Unternehmen im Nordschwarzwald als auch in Deutschland kritisch betrachtet. 61 Prozent (Bund: 65 Prozent) der Unternehmen in der Region sind der Meinung, dass die aktuelle Gestaltung der Energiewende zu steigenden Betriebskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit führt. 85 Prozent (Bund: 81 Prozent) der Befragten fordern, dass sich die künftige Bundesregierung verstärkt für Handelsabkommen der EU einsetzen soll.
Die IHK Nordschwarzwald appelliert an alle politischen Akteure, die anstehenden Koalitionsverhandlungen zügig und verantwortungsbewusst zu führen, um schnellstmöglich eine stabile Regierung zu bilden, die den wirtschaftlichen Herausforderungen gerecht wird. „Der Koalitionsvertrag muss Vertrauen schaffen, die Motivation zur Arbeit stärken und Unternehmern, ihren Mitarbeitern sowie den Bürgern wieder mehr Freiheit geben“, sagt Gläser.
„Wir erwarten von der künftigen Bundesregierung, diese Leitlinien in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands und damit auch derjenigen der Region Nordschwarzwald nachhaltig zu sichern und auszubauen. Die IHK Nordschwarzwald steht bereit, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und die Interessen der regionalen Wirtschaft aktiv einzubringen. Nur durch gemeinsames und entschlossenes Handeln können wir die Weichen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft stellen“, so Gläser abschließend.
Am IHK-Unternehmensbarometer haben sich bundesweit mehr als 4.000 Unternehmen beteiligt. Die Erhebung fand zwischen dem 27. Januar und dem 5. Februar 2025 statt und umfasste Betriebe aller Größen und Branchen.
pm/tm
27.02.2025
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 97 Prozent der befragten Unternehmen in der Region beklagen, dass die Bürokratielast in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen ist. Das zeigt die Auswertung des IHK-Unternehmensbarometers für den Nordschwarzwald, das im Vorfeld der Bundestagswahl durchgeführt wurde. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Herbst 2021 geben 95 Prozent der teilnehmenden Betriebe im Nordschwarzwald (Bund: 89 Prozent) an, dass sich die Verlässlichkeit der Wirtschaftsleistung verschlechtert hat.
„Die Ergebnisse der Umfrage sind ein klares Signal. Unsere Unternehmen brauchen Planungssicherheit, weniger Bürokratie und eine wirtschaftspolitische Agenda in einem Koalitionsvertrag, der Verlässlichkeit ausstrahlt“, betont Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald. „Wir brauchen mehr Tempo – Deutschland muss schneller werden bei staatlichen Genehmigungen und Dienstleistungen,“ ergänzt Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald.
Nicht nur Bürokratie bremst die Betriebe aus. 84 Prozent der befragten Unternehmen berichten, dass die Strompreise ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. 89 Prozent leiden unter hohen Arbeitskosten. Und fast die Hälfte bewertet die Qualität der Verwaltung als schlechter als noch vor wenigen Jahren.
Das IHK-Unternehmensbarometer zeigt, dass die Betriebe eine klare Erwartungshaltung gegenüber der künftigen Bundesregierung haben. 93 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald (Bund: knapp 95 Prozent) fordern einen entschlossenen Bürokratieabbau. Ebenso wichtig sind für sie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren mit 62 Prozent (Bund: 70 Prozent) sowie eine effizientere und digitalisierte Verwaltung mit 60 Prozent (Bund: 69 Prozent). Auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur 58 Prozent (Bund: 58 Prozent), mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt 60 Prozent (Bund: 59 Prozent) und eine moderne Verkehrsinfrastruktur 51 Prozent (Bund: 53 Prozent) stehen im Nordschwarzwald oben auf der Agenda.
„Um die Wettbewerbsfähigkeit auf regionaler, europäischer und globaler Ebene zu sichern, muss die Politik jetzt schnell entschlossen handeln und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verbessern“, fordert Gläser. „Die Wirtschaft braucht deutliche Entlastungen bei Energiekosten, Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sowie klare Investitionsanreize und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung“, so Traub.
Auch die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der scheidenden Bundesregierung werden von den Unternehmen im Nordschwarzwald als auch in Deutschland kritisch betrachtet. 61 Prozent (Bund: 65 Prozent) der Unternehmen in der Region sind der Meinung, dass die aktuelle Gestaltung der Energiewende zu steigenden Betriebskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit führt. 85 Prozent (Bund: 81 Prozent) der Befragten fordern, dass sich die künftige Bundesregierung verstärkt für Handelsabkommen der EU einsetzen soll.
Die IHK Nordschwarzwald appelliert an alle politischen Akteure, die anstehenden Koalitionsverhandlungen zügig und verantwortungsbewusst zu führen, um schnellstmöglich eine stabile Regierung zu bilden, die den wirtschaftlichen Herausforderungen gerecht wird. „Der Koalitionsvertrag muss Vertrauen schaffen, die Motivation zur Arbeit stärken und Unternehmern, ihren Mitarbeitern sowie den Bürgern wieder mehr Freiheit geben“, sagt Gläser.
„Wir erwarten von der künftigen Bundesregierung, diese Leitlinien in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands und damit auch derjenigen der Region Nordschwarzwald nachhaltig zu sichern und auszubauen. Die IHK Nordschwarzwald steht bereit, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und die Interessen der regionalen Wirtschaft aktiv einzubringen. Nur durch gemeinsames und entschlossenes Handeln können wir die Weichen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft stellen“, so Gläser abschließend.
Am IHK-Unternehmensbarometer haben sich bundesweit mehr als 4.000 Unternehmen beteiligt. Die Erhebung fand zwischen dem 27. Januar und dem 5. Februar 2025 statt und umfasste Betriebe aller Größen und Branchen.
pm/tm
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