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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Lifehacks für mehr Gelassenheit mit Antje Holzer, Resilienz-Trainerin: Wie gestalte ich Übergänge sanft und kraftgebend?

Übergänge gehören zum Leben und können sowohl verunsichern als auch stärken. Mit Achtsamkeit, inneren und äußeren Ressourcen sowie einer Haltung von Sanftheit und Vertrauen lassen sich diese sensiblen Lebensphasen zu Momenten persönlicher Entwicklung und Resilienz machen. Resilienz-Trainerin Antje Holzer spürt diesen Möglichkeiten nach.
Innehalten, seine inneren und äußeren Kraftquellen bewusst wahrnehmen und neue Energie schöpfen, das braucht es für einen sanften Übergang. Foto: ©KI-gestützter Inhalt

23.09.2025

Übergänge sind etwas Natürliches und gehören zu unserem Leben. Sie sind wie Brücken zwischen zwei Ufern, mal stabil und mal wackelig. Sie können sowohl Vorfreude wie auch Unsicherheiten hervorbringen. Manche Übergänge wählen wir bewusst aus, wie z.B. einen neuen Job, einen Umzug, manche überraschen uns hingegen ungefragt, wie z.B. Krankheit oder Verlust.

In meiner Arbeit als Resilienz-Trainerin und Burnout-Coach betrachte ich diese Übergänge als besonders sensible Lebensphasen. Denn genau hier entscheidet sich oft, ob wir uns von Unsicherheiten überwältigen lassen oder ob wir innere und äußere Ressourcen finden, die uns Halt geben. Übergänge sind wie eine Einladung: Sie dürfen lernen, das Alte loszulassen, das Neue willkommen zu heißen und dabei kraftvoll in Ihrer Mitte zu bleiben.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen Impulse und konkrete Werkzeuge an die Hand geben, wie Sie Übergänge sanft und gleichzeitig kraftgebend gestalten können.

1. Übergänge als natürlichen Rhythmus verstehen

Wir haben gerade den Übergang vom Sommer in den Herbst erlebt und sind nun schon mittendrin. Durch den Wechsel der Jahreszeiten, zeigt uns die Natur den natürlichen Rhythmus der Übergänge. Wir Menschen sehnen uns nach Sicherheit. Routinen geben uns Halt, Strukturen vermitteln uns Verlässlichkeit. Übergänge rütteln daran, sie öffnen Türen ins Unbekannte. Genau das löst Stress aus. In der Stressforschung kennt man zwei besonders starke Stressauslöser: Unvorhersehbarkeit und Kontrollverlust. Beides schwingt in Übergängen mit. Deshalb ist es so hilfreich, sie bewusst zu gestalten, anstatt sie einfach nur „auszuhalten“.

👉 Erster Impuls für Sie: Erinnern Sie sich daran, dass Übergänge Rhythmen des Lebens sind. Sie sind keine Ausnahmen, sondern Teil von allem.

2. Sanftheit – sich Zeit für den Übergang schenken

Vielleicht kennen Sie die innere Stimme, die sagt: „Bloß nicht lange zögern, Augen zu und durch.“ Das ist menschlich, aber es macht Übergänge hart. Sanftheit bedeutet etwas anderes: Schenken Sie sich selbst die Zeit, die Sie benötigen, um den Übergang, in dem Sie sich befinden, gut zu verarbeiten. Reduzieren Sie das Tempo und erlauben Sie sich Ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Egal was Ihr Umfeld erwartet, egal wie schnell das „normalerweise“ gehen soll. Gehen Sie Schritt für Schritt vorwärts, so wie Sie es verkraften können.

Stellen Sie sich vor, Sie ziehen um. Natürlich könnten Sie alles an einem Tag erledigen: alle Kisten auspacken, Möbel aufbauen, jedes Detail fertigstellen. Wahrscheinlich wären Sie danach erschöpft und überreizt. Sanft wäre es, sich Etappen vorzunehmen. Heute die Küche, morgen das Schlafzimmer, und dazwischen eine Pause auf dem Balkon, ein Spaziergang oder eine Mahlzeit in Ruhe. Sanftheit heißt nicht „Langsamkeit um der Langsamkeit willen“. Sanftheit ist eine Haltung, die Ihr Nervensystem entlastet und die Übergangszeit menschlicher gestaltet.

👉 Übung: Fragen Sie sich gerade jetzt: Wo darf ich langsamer gehen? Wo kann ich mir mehr Weichheit erlauben?

3. Kraftquellen bewusst aktivieren

Welche Kraftquellen haben Sie? Was nährt Ihre Seele und Ihren Körper? Ohne diese Ressourcen fühlt sich ein Übergang an, als würden Sie in einem Boot ohne Ruder sitzen.

In der Resilienzarbeit unterscheiden wir zwischen inneren Ressourcen (z.B. Humor, Kreativität, Glaube, Erfahrungen, Werte) und äußeren Ressourcen (z.B. Menschen, die Sie unterstützen, die Natur, Musik, gute Routinen, professionelle Begleitung). Es lohnt sich, Ihre Ressourcen sichtbar zu machen. Fragen Sie sich: Was hat mir in früheren Übergängen geholfen? Welche Stärken kann ich aktivieren? (innere Ressourcen). Wer oder was ist jetzt an meiner Seite? Wo finde ich Halt? (äußere Ressourcen). Oft sind Ressourcen schon da, wir nehmen sie nur im Stress nicht wahr. Allein das Aufschreiben macht einen Unterschied.

👉 Praxis: Notieren Sie zwei Listen. Erstens: „Das gibt mir Kraft.“ Zweitens: „Das entlastet mich.“ Lesen Sie diese Listen immer mal wieder, gerade an Tagen, die sich schwerer anfühlen.

4. Der Zwischenraum – das Unfertige aushalten

Das Besondere an Übergängen ist der Zwischenraum. Das Alte ist vorbei oder bricht gerade weg, das Neue ist noch nicht ganz da. Dieser Zustand fühlt sich oft wie ein Vakuum an. Viele Menschen wollen diesen Zwischenraum überspringen. Doch in Wahrheit ist er unglaublich wertvoll. Er ist ein kreativer Raum. Hier können Sie Ihre Gedanken und Gefühle prüfen, sich neu sortieren, ausprobieren, träumen.

Resilienz bedeutet nicht, Unsicherheit sofort zu überwinden. Resilienz bedeutet, die Unsicherheit zu akzeptieren und auch mal auszuhalten. Dafür helfen kleine Anker im Alltag, wie z.B. Rituale (ein festes Morgenritual, ein bewusster Spaziergang), Körperarbeit (Atmung, Sport, Entspannung), Schreiben (Tagebuch, Reflexion)

👉 Denken Sie daran: Der Zwischenraum ist kein Stillstand, sondern ein Nährboden für Neues.

5. Übergänge und Stressmanagement

Übergänge gehen oft mit Stress einher. Darum lohnt es sich, genau hinzusehen:

  • Welche Gedanken tauchen auf? („Ich packe das nicht“, „Das wird zu viel.“)
  • Welche Gefühle melden sich? Angst, Traurigkeit, Hoffnung, Freude?
  • Wie reagiert mein Körper? Anspannung, Schlafstörungen, Nervosität?

Stressmanagement bedeutet, den Kreislauf aus Gedanken, Gefühlen und Körperreaktionen zu durchbrechen. Schon kleine Schritte helfen:

  • Bewusst atmen (zum Beispiel 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen)
  • In Bewegung kommen (Spazierengehen, Laufen, Tanzen, Gartenarbeit)
  • Nähe suchen (Gespräche, Austausch, Berührung)
  • Humor einsetzen (Lachen ist ein echtes Stressventil)

👉 Wenn Sie merken, dass sie sich gestresst fühlen, schenken Sie sich selbst Mitgefühl, anstatt selbstkritisch zu sein.

6. Übergänge als innere Schule

Vielleicht haben Sie es schon erlebt: Rückblickend erkennen Sie, dass ein schwerer Übergang Ihnen etwas beigebracht hat. Ein Jobwechsel kann Sie dazu bringen, Ihre Werte klarer zu leben. Eine Trennung kann Ihnen zeigen, wie wichtig Selbstfürsorge ist. Ein Umzug kann Ihnen bewusst machen, wie anpassungsfähig Sie wirklich sind. Übergänge sind nicht nur „Störungen“, sie sind Lernräume. Manchmal unbequem, oft transformierend.

👉 Reflexionsfrage: Welche Übergänge in Ihrem Leben haben Sie stärker gemacht?

7. Übergänge sanft und kraftvoll – eine Frage der Haltung

Am Ende geht es weniger um die Technik, als um die Haltung. Sanftheit bedeutet, dass Sie sich nicht überfordern. Sie nutzen das, was Ihnen Energie schenkt. Resilienz bedeutet, dass Sie dem Prozess vertrauen – auch wenn Sie das Ziel noch nicht sehen. So werden Übergänge zu Momenten der Transformation: nicht nur etwas, das Sie „überstehen“, sondern etwas, das Sie wachsen lässt.

Sie dürfen sich Zeit nehmen. Sie dürfen sanft mit sich sein. Sie dürfen spüren, dass in Ihnen genug Kraft liegt, um den Übergang zu meistern. Und Sie dürfen darauf vertrauen, dass Sie am anderen Ufer nicht nur „ankommen“, sondern sich weiterentwickelt haben – zu mehr Klarheit, Tiefe und Lebendigkeit.

Mehr zu Antje Holzer lesen Sie unter:

https://www.antjeholzer.de/deineauszeit

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