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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Licht, Ton und Kamera-Perspektive sind für ein erfolgreiches Video-Bewerbungsgespräch unerlässlich – Tipps für Job-Kandidaten

Bereits drei Viertel der vom Digitalverband Bitkom befragten Unternehmen nutzen Videokonferenz-Tools für ihre Bewerbungsgespräche. Bei der Wahl der Software wird Microsoft Teams am meisten genutzt. Das Social-Media-Portal LinkedIn gibt wertvolle Tipps, wie sich Bewerber auf das Video-Gespräch vorbereiten sollen.
Die schriftliche Bewerbung ist ein Auslaufmodell. ©Loufre

Von Gerd Lache | 31.01.2021

Digitale Bewerbungsverfahren schonen Ressourcen, sind klimafreundlich und bieten auch bei der Personalsuche große Vorteile.
Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom

Die Bewerbung auf Papier ist schon fast Geschichte. „Während der Corona-Pandemie haben nahezu alle Arbeitgeber auf digitale Bewerbungsverfahren umgestellt. 98 Prozent der Unternehmen ermöglichen den Job-Interessierten, ihre Bewerbungsunterlagen digital einzureichen“, lautet eines der Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von mehr als 850 Geschäftsführenden und Personalverantwortlichen im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom.  

©Bitkom/GerdLache

Demnach führen bereits drei Viertel (72 Prozent) der Unternehmen die Bewerbungsgespräche per Videokonferenz. „Nahezu jedes Unternehmen akzeptiert mittlerweile Online-Bewerbungsunterlagen, auch das Bewerbungsgespräch per Videokonferenz ist mittlerweile Standard“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.


Ranking der Online-Tools

Kommt es zu einem Bewerbungsgespräch per Videokonferenz, ist Microsoft Teams das meist genutzte Tool. Sechs von zehn Unternehmen (59 Prozent) setzen auf diese Software. Vier von zehn (39 Prozent) nutzen Skype, jedes Dritte (33 Prozent) Zoom. Dahinter folgen GoToMeeting (17 Prozent) und WhatsApp (11 Prozent). Ebenfalls eingesetzt werden Google Hangouts (7 Prozent), FaceTime (6 Prozent) und WebEx (4 Prozent).


©Hassan/GerdLache

LinkedIn-Tipps für das digitale Bewerbungsgespräch

Ben Hartlmaier, Redakteur bei LinkedIn News DACH, gibt wertvolle Tipps, was bei Online-Bewerbungsgesprächen zu beachten ist, um eine gute Figur zu machen. Wie bereitet sich ein Kandidat auf ein Video-Interview vor?

  • Eine ruhige Umgebung suchen: In einer Privatwohnung gibt es verschiedenste störende Geräuschquellen wie Waschmaschine, Spülmaschine, Telefon und Türklingel. Am besten vor dem Gespräch alles ausschalten, inklusive der Türklingel, falls möglich. Falls andere Personen in der Wohnung sind, sie bitten, ruhig zu sein.
  • Auf die Lichtsituation achten: Der Ort des Interviews sollte gut ausgeleichtet sein. Denn einerseits wirken dunkle Gesichter unsympathisch, andererseits kann das Gegenüber die Mimik und Gestik besser lesen. Falls möglich, sollte sich kein Fenster im Rücken befinden, das lässt das Gesicht zusätzlich dunkel erscheinen. Sehr hilfreich ist ein sogenanntes “Videokonferenzlicht”, das  am Bildschirm angebracht werden kann. Preis: ab etwa 20 Euro aufwärts. 
  • Ein Headset oder Mikro verwenden: Neben der Beleuchtung ist ein guter Ton das A und O bei einem Remote-Gespräch. Deshalb unbedingt in ein Mikrofon investieren. Ein Headset hat den weiteren Vorteil, dass man das Gegenüber besser verstehen kann. Hartlmaier verwendet für seine Videogespräche am liebsten ein kabelgebundenes Headset, „weil es einerseits keinen Akku braucht, der gerne mitten im Gespräch leer ist, und andererseits eine Kabelverbindung stabiler ist als per Bluetooth“. 
  • Neutralen Hintergrund wählen: Von wilder Dekoration oder Nippes im Regal wird abgeraten. Allerdings sollte der Hintergrund auch nicht  weiß sein, das wirkt sehr hart und kalt. Pflanzen oder Bilder können für einen neutralen Hintergrund sorgen, ohne zu stark abzulenken. Vorsicht bei Standard-Hintergrundmotiven von Software wie Zoom: Der Strand in der Karibik mag schön aussehen, kann aber bisweilen unseriös oder auch ideenlos wirken.
  • Technik überprüfen: Am wichtigsten ist eine stabile Internetverbindung während des Videocalls. Am besten in die Nähe des WLAN-Routers sitzen oder den Rechner direkt per LAN-Kabel an den Router anschließen. Sicherstellen, dass niemand während des Video-Meetings große Datenmengen über denselben Router zieht. Zum Technik-Check gehört auch, den Rechner frühzeitig hochfahren, um nicht etwa von langwierigen Updates überrascht zu werden. Außerdem: Während des Gesprächs alle Programme schließen, die Benachrichtigungen schicken können. Das Smartphone sollte sich während des Gesprächs im Flugmodus befinden.
  • Einen Probelauf durchführen: Wenn das Setup steht, einen Probelauf mit einem Freund oder einer Freundin vornehmen. Nicht nur, um zu überprüfen, wie man am anderen Ende rüberkommt, sondern auch, um mit der Video-Gesprächssituation vertraut zu werden. Zuvor beim Unternehmen, das zum Gespräch eingeladen hat, nach der Software fragen, die zum Einsatz kommen soll   
  • Etwas zu Trinken bereitstellen: Aufstehen, um sich in die Küche ein Glas Wasser zu holen, sollte beim Bewerbungsgespräch nicht vorkommen. 

Darauf sollte man während des Interviews achten

  • Abstand zur Kamera beachten: Auf dem Bildschirm des Gegenübers sollte man nicht zu groß oder zu klein erscheinen. Empfehlenswert ist es deshalb, in der Mitte des Bildes zu sehen zu sein – und zwar von der Mitte der Brust bis zu einer Handbreite über dem Kopf. Die Kamera sollte sich auf Augenhöhe befinden. Wer einen Laptop benutzt, stellt ihn auf eine Halterung oder einen Bücherstapel, um die Höhe anzupassen. 
  • In die Kamera schauen: Dem Drang zu widerstehen, nicht auf das Bild des Gegenübers, sondern direkt in die Kamera zu blicken, ist sicher eine der größten Herausforderungen im Video-Gespräch. Man wird sich ohne Üburng regelrecht dazu zwingen müssen. Allerdings fühlt sich das Gegenüber dann direkt angesprochen. Auch hier kann ein Probelauf helfen.
  • Körperhaltung und Körpersprache: Gerade und ruhig sitzen, aber nicht zu steif. Nicht auf dem Stuhl hin- und her schwanken oder mit den Drehstuhl vor und zurück rollen. Das suggeriert Unsicherheit und Unruhe. 

Nach dem Gespräch

  • Eine Email mit einem Dank nach dem Gespräch bringt den Bewerber bei den Personalern positiv in Erinnerung. Wer mit dem Bewerbungsprozess zufrieden war, kann auch eine positive Bewertung auf einem der einschlägigen Arbeitsplatz-Portale hinterlassen – auch das hinterlässt einen guten Eindruck. 

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