17.07.2023

Von Jennifer Warzecha

Jeden Morgen läuft der Betreiber des „Schwitzer’s Hotel“ zwei Kilometer – erst hin zum Bistro, dann zur Brasserie und schließlich ins Hotel und Restaurant. „Wir schauen, welche Kräuter gesammelt werden müssen. Der Hase und die Wachteln werden gefüttert. Dann gibt es ein Gespräch mit Geschäftsführer Johannes Rupp über Zahlen. Solche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schließen sich an.“

Im vorderen Garten kann man entspannen und entdecken, welche Kräuter es noch gibt. Bildquelle: Jennifer Warzecha

Auch hier im ersten Restaurant schwingt das Luxus-Gefühl mit. Bildquelle: Jennifer Warzecha

Ländlich und mit der Region verbunden – dieser Eindruck zeigt sich hier, zwischen Hochbeeten und dem Stall der Wachteln. Bildquelle: Jennifer Warzecha

Laufend zum Erfolg – so lässt sich das Gehörte nach einem Gespräch mit Cedric Schwitzer treffend beschreiben. Man trifft ihn angesichts des Kontrasts von Luxushotel und ländlicher, fast bauernhofartiger Idylle oberhalb des Reichenbacher Kurparks, mit Hochbeeten, einem Stall für die Wachteln und vielen Beerensorten, die zur Zubereitung diverser Köstlichkeiten dienen.

Karriereschritte

Fragt man ihn nach den Höhepunkten seiner beruflichen Laufbahn und Karriere bis zu seinem Arbeitsort heute, nennt er die Stationen Elsass „Boeuf noir“, die Villa Hammerschmiede im Pfinztal oder das Schwarzwald Restaurant Bareiss, das als eines der renommiertesten Hotels in Europa gilt. Auf die Frage, wie er das geworden ist, was er heute ist, antwortet er: „Das war eine relativ zufällige Entscheidung. Ich wollte erst Polizist werden und früh von der Schule weg. Das hat nicht funktioniert.“ Also habe er mit den Eltern überlegt, was er werden könne und kam auf den Beruf Koch. Er rief seinen Onkel an, der viele Kontakte in die Gastronomie hatte. „Er hat mich dann einem Restaurant vorgeschlagen, in dem wir oft waren und das ging dann schnell. Das war im Elsass. Ich habe mich schnell hochgearbeitet und im besten Restaurant im Schwarzwald gearbeitet, das drei Sterne hat. Hier in Waldbronn haben wir einen Stern fürs Restaurant und vier fürs Hotel. Schon von da ab ging es schnell die Erfolgsleiter hinauf: ‚Der Chef sagte, ich sei der beste Azubi gewesen, den er je gehabt habe'“, sagt Cedric Schwitzer mit einem sympathischen Lächeln. Er sei immer sehr ehrgeizig gewesen und habe sich komplett der Gastronomie widmen können, solange bis er seine Frau in der Villa Hammerschmiede kennen lernte. Über sie sei er überhaupt erst nach Waldbronn gekommen. Nachdem beide zusammen gekommen sind, waren sie zehn Jahre lang im Schwarzwald Restaurant Bareiss tätig und fassten den Wunsch, ein Hotel zu übernehmen und sich selbständig zu machen damit.

Paris und Frankreich

„Nachdem wir vier, fünf Jahre, nach einem Hotel gesucht hatten, sind meine Schwiegereltern während dessen dann von Karlsbad nach Waldbronn gezogen. Das hat der Bürgermeister möglicherweise durch meine Eltern, die auch ein Steuerbüro haben, mitbekommen und meine Frau und mich angesprochen, dass er ein Grundstück hätte und gerne dort ein familiengeführtes Hotel platzieren würde. Dann haben wir uns das Grundstück angeschaut und es hat uns zusammen mit dem Park gefallen. Wir haben uns eine Skizze machen lassen und dann ein Modell. Nach zwei Jahren Bauzeit haben wir im April 2014 das Hotel und Restaurant eröffnet.“ Ursprünglich stammt Cedric Schwitzer aus Frankreich, aus Lothringen. Beide lieben Paris, weswegen das kleinere Gourmet-Restaurant, das neben dem größeren Restaurant im gepflegten Design und Ambiente erscheint, mit einem Bild von Paris ausgestattet ist, Leuchtern, edlem Geschirr und Gläsern. Im Gourmetrestaurant richten Cedric Schwitzer und seine Ehefrau das Essen live her und begleiten die Gäste den ganzen Abend während ihres Aufenthalts. „Hier machen sie eine Genussreise. Die Gäste bekommen eine Fahrkarte, Genussscheine, Gutscheine und reisen mit dem TGV nach Paris. Beide lieben die Stadt. Das Menü wechselt alle acht bis zehn Wochen, immer von mittwochs bis samstags. Es ist einzeln buchbar, auch mit vegetarischer Kost“, sagt Johannes Rupp.

Standort und Leute

Wer es weniger luxuriös haben möchte, aus Waldbronn stammt und einfach nur Mittagessen möchte, findet auch hier ein Angebot. Hochzeitsgäste übernachten zusammen mit dem Brautpaar in den insgesamt 20 Zimmern. „Wenn das alles zum Beispiel Waldbronner Bürgerinnen und Bürger sind, freuen wir uns darüber“, sagt Johannes Rupp. Was beiden, Schwitzer und Rupp, an Waldbronn als Standort wichtig ist, beantworten sie so: „Das Ländliche und trotzdem die Nähe zur Stadt. Von hier aus ist man schnell in Karlsruhe und Pforzheim und kann auch viel unternehmen. Man kann auch mal ins Kino oder Museum oder selbst mal etwas Essen gehen. Meine Frau und ich wollten endlich das erleben, was wir im Schwarzwald nicht hatten.“ Der Vorteil für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, dass alle individuell gefördert werden, eng zusammenarbeiten und zum Beispiel der Küchenchef direkt nach seiner Ausbildung diesen Status erreicht hat.

Wer selbst einmal einen Ausflug nach Waldbronn machen möchte, findet hier weitere Informationen: Schwitzer’s Hotel am Park

Hier liegen das Hotel und Restaurant, genau oberhalb des Reichenbacher Kurparks. Bildquelle: Jennifer Warzecha

Im Reichenbacher Kurpark kann man vor oder nach einem Aufenthalt in Hotel und Restaurant spazieren gehen und sich erholen. Bildquelle: Jennifer Warzecha

Auch hier in der Brasserie gibt es Plätze zum Wohlfühlen. Bildquelle: Jennifer Warzecha