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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Landrat Bastian Rosenau besucht OBE Holding und Rutronik in Ispringen

ISPRINGEN/ENZKREIS:  Wo hiesige Unternehmen der Schuh drückt, möchte Landrat Bastian Rosenau genauer wissen - er besucht deshalb regelmäßig Firmen im Enzkreis. In diesem Monat war er zusammen mit Prof. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim, sowie dem Wirtschaftsbeauftragten des Enzkreises, Jochen Enke, in Ispringen. Auch Bürgermeister Thomas Zeilmeier ließ es sich nicht nehmen, beim Firmenbesuch dabei zu sein.
Zeigten sich beeindruckt vom Besuch der Firmen OBE und MIMPlus Technologies in Ispringen: (von links nach rechts) Wirtschaftsförderer Jochen Enke, Michael Prange vom Landratsamt, Prof. Carlo Burkhardt und Prof. Ulrich Jautz von der Hochschule Pforzheim, Bürgermeister Thomas Zeilmeier und Landrat Bastian Rosenau. Rechts die OBE-Geschäftsleitung in Person von Harald Böck und Peter Specht. (enz) Bild: F. Schroeder, OBE

04.03.2024

„Für uns sind diese persönlichen Gespräche enorm wichtig. Nur so erfahren wir aus erster Hand, vor welchen Herausforderungen hiesige Unternehmen derzeit stehen. Und nur so lassen sich konkrete Verbesserungspotenziale und Unterstützungsmöglichkeiten erkennen.“
Landrat Bastian Rosenau

Landrat wirft mit Delegation Blick hinter die Kulissen von der Ispringer Firmen OBE Holding und Rutronik – familiengeführt und international

Zunächst erhielt die kleine Delegation einen spannenden Einblick in die Arbeit der OBE Holding GmbH mit deren Tochtergesellschaften OBE und MIMplus Technologies. Die Geschäftsleitung Peter Specht (OBE und MIMplus Technologies) und Harald Böck (MIMplus) sowie der langjährige technische Geschäftsführer und jetzige Hochschul-Professor Carlo Burkhardt erläuterten die Struktur des international agierenden Familienunternehmens mit Hauptsitz in Ispringen und dessen weltweit führende Marktstellung als Hersteller von Komponenten für die Brillenindustrie, von Präzisionsbauteilen und Baugruppen im Metallpulverspritzguss und sinterbasierten 3D-Druck für die Medizintechnik, Luftfahrt- und Automobilindustrie.

„Um etwas Risiko aus dem chinesischen Markt zu nehmen, baut OBE aktuell einen weiteren Standort in Vietnam auf“, erläuterte Peter Specht die Asien-Strategie des Unternehmens. In Ispringen sind nach seinen Worten derzeit bei OBE rund 130 Beschäftige tätig; weltweit sind es rund 400 Beschäftigte, die jährlich über 500 Millionen Bauteile und Baugruppen produzieren – darunter hochwertige Feder-Scharniere und Komponenten für neuartige Datenbrillen, die aktuell auf den Markt kommen. „Die Anforderungen an solche innovativen Produkte sind enorm hoch. Deshalb ist OBE von Anfang an bei deren Entwicklung als Partner dabei“, so Specht weiter.

Auch MIMplus Technologies verfolgt laut Harald Böck das Ziel, am Ende möglichst eine komplette Baugruppe an die namhaften Endkunden zu liefern. Diese Strategie habe letztlich zu einem Zuwachs von über 70 Mitarbeitenden am Standort Ispringen geführt. „In jedem Falle ist es in unseren Augen wichtig, auch bei den Themen Forschung und Entwicklung die Nase vorne zu haben“, so Böck weiter, „es kommt also nicht von ungefähr, dass MIMplus Technologies mit einer hochwertigen Forschungsabteilung ausgestattet ist.“

Eine der Spezialitäten ist die Herstellung von formkomplexen Magneten aus Neu- und Recyclingmaterial im Metallpulverspritzguss. Hier kommt dann die Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim ins Spiel, die unter der Federführung von Prof. Dr. Carlo Burkhardt in spannenden, geförderten Hochschul-Projekten das Recyceln von Magneten in einen Prozess überführt hat. Derzeit arbeite man noch daran, in die Massenfertigung kommen.

Beeindruckt von den Ausführungen des Chief Operating Officer von Rutronik, Frank Altrock (ganz rechts), und dem Leiter des Zentrallagers des Unternehmens in Eisingen, Cord Hustedt (ganz links):  Landrat Bastian Rosenau, Bürgermeister Thomas Zeilmeier und Hochschul-Rektor Prof. Ulrich Jautz (von links nach rechts). (enz). Bild: Jochen Enke

Beeindruckt vom innovativen Know-how zeigte sich die Delegation anschließend auch in direkter Nachbarschaft von OBE beim Besuch der Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH. Wie deren Geschäftsführer Thomas Rudel berichtete, habe das Unternehmen jüngst aus der Not heraus eine Außenstelle in Karlsruhe eröffnet, um dort dringend benötigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu akquirieren. Selbst einfache Helfertätigkeiten im Lager seien derzeit schwierig zu besetzen.

Auch machten dem Unternehmen Standortnachteile in Deutschland zu schaffen; so stehe Rutronik im Wettbewerb mit Unternehmen im Ausland, die nach Worten Rudels ausreichend Personal zur Verfügung haben und mit staatlichen Unterstützungsprogrammen gestärkt werden.

„Dass Marktführer wie OBE und Rutronik in Ispringen ansässig sind, ist in allen Bereichen des örtlichen Lebens deutlich spürbar. Die beiden familiengeführten Unternehmen spielen eine wichtige Rolle in der Gemeinde – und zwar als Steuerzahler, Arbeitgeber, Innovatoren und Unterstützer regionaler Projekte“, wie Bürgermeister Zeilmeier betonte. Im gemeinsamen Gespräch entstand schließlich die Idee, bei Studierenden der Hochschule den Standort Ispringen noch mehr ins Bewusstsein zu rücken. Zudem sollte die Möglichkeit einer Förderung für Großinvestitionen im IT-Bereich geprüft werden, was Professor Ulrich Jautz und Wirtschaftsförderer Jochen Enke gerne als gemeinsamen Auftrag mitnahmen.

Beeindruckt zeigte sich die Delegation auch vom Rutronik-Zentrallager in Eisingen. Von dort aus beliefert das Unternehmen dank eines hochmodernen Lagersystems die Kundschaft auf der ganzen Welt innerhalb kürzester Zeit. Laut Frank Altrock, Chief Operating Officer bei Rutronik, verlassen mehr als 290 Millionen Komponenten täglich das Eisinger Lager.

Landrat Rosenau bedankte sich abschließend für den offenen Informationsaustausch: „Für uns sind diese persönlichen Gespräche enorm wichtig. Nur so erfahren wir aus erster Hand, vor welchen Herausforderungen hiesige Unternehmen derzeit stehen. Und nur so lassen sich konkrete Verbesserungspotenziale und Unterstützungsmöglichkeiten erkennen.“ (enz)

pm enz / mm

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