Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Die Weihnachtsfeiertage werden für viel Abfall in Privathaushalten sorgen: Online bestellte Geschenke kommen in vielen Päckchen und Paketen aus Karton ins Haus, und für den Festschmaus werden oftmals große Mengen verpackter Lebensmittel auf Vorrat gekauft.
Schon vor Corona war das Müllaufkommen in Deutschland immens. Laut Umweltbundesamt hinterließ jeder Deutsche 2018 einen Verpackungsberg von 227 Kilogramm. In Zeiten von Homeoffice kauften die Menschen noch mehr abgepackte Lebensmittel und bestellten Essen in Einwegbehältern nach Hause. Noch größer wurde der Verpackungsberg durch den gestiegenen Online-Handel. Dieser Problematik wollten die kJVI und die teilnehmenden Studierenden-Teams mit innovativen Recycling-Konzepten begegnen.
Ob Milch, Saft oder Käseaufschnitt: Lebensmittelvorräte bleiben dank ausgeklügelter Verpackungen lange frisch, aromatisch und geschützt. Meist sind diese Hüllen aus einer Kombination unterschiedlicher Kunststoffe hergestellt, die miteinander verbunden sind. Diese Multilayerverpackungen bestehen aus einzelnen millimeter- bis nanometerdünnen Schichten unterschiedlicher Kunststoffe wie Polyethylen, Polypropylen oder PET. Die einzelnen Schichten werden mithilfe von Kunststoffklebern wie beispielsweise Polyurethan zusammengehalten. Sie lassen sich nicht mit klassischen Verfahren wie Zerkleinern, Sieben und Zentrifugieren voneinander trennen und auch nicht durch Wärme voneinander lösen, da ihre Schmelzpunkte zu nahe beieinanderliegen.
Die Karlsruher entwickelten RepoPaK (Recycled Polymer Packaging Karlsruhe), eine nachhaltige Versandbox. Dabei erschließt RepoPaK die bisher häufig nicht verwerteten Kunststoffverbünde, indem der RepoPaK-Prozess sowohl Multilayerkunststoff als auch Verbundverpackungen auftrennt.
„Mit dem zweiten Teil unseres Ansatzes blicken wir in die Zukunft, denn das RepoPaK lässt sich mit Drohnen transportieren, ist wasserfest und durch seine Wabenstruktur stabil und leicht. Somit ist es im Vergleich zum heute üblichen Pappkarton für den voll automatisierten Versand der Zukunft ideal geeignet“, sagt Philipp Beeskow vom Team RepoPaK. Ein weiterer Clou ist die Faltbarkeit der Boxen: Wenn die vom Versandhändler gelieferten Weihnachtsgeschenke herausgenommen sind, lassen sich die Kisten bis zur nächsten Verwendung zu Hause platzsparend verstauen. Die Kisten unterschiedlicher Größe – vom Schuhkarton bis zum großen Gewerbepaket – ließen sich aus einem für das jeweilige Volumen geeigneten Recycling-Kunststoff fertigen, betonen die Nachwuchsingenieure. Durch ihre Sortenreinheit seien die Boxen am Ende ihrer Lebensdauer selbst wiederum problemlos zu recyceln. Im Vergleich zu Einweg-Versandkartons könnte die Produktidee Herstellungskosten, Energie und CO2 einsparen, sowie Abfall vermeiden. So lasse sich mit Müll Müll vermeiden und ein weiterer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen, so das Team.
Am chemPlant Wettbewerb 2021 beteiligten sich 15 Studierendenteams aus acht Hochschulen. Die Karlsruher erhalten für ihr Siegerkonzept ein Preisgeld von 2.000 Euro. Über 1.000 bzw. 500 Euro Preisgeld dürfen sich die zweit- und drittplatzierten Teams der TU Dortmund freuen, die mit ReCare ein Konzept zum Recycling von Inkontinenz-Artikel bzw. recycelte Baustoffe für ein ChemHOUSE entwickelt haben.
pm/tm
Die Weihnachtsfeiertage werden für viel Abfall in Privathaushalten sorgen: Online bestellte Geschenke kommen in vielen Päckchen und Paketen aus Karton ins Haus, und für den Festschmaus werden oftmals große Mengen verpackter Lebensmittel auf Vorrat gekauft.
„Unsere Idee ist es, ein Verfahren zu verwenden, bei dem Lösungsmittel den Kleber zwischen den Folien herauslösen, um sie sortenrein zu trennen."
Schon vor Corona war das Müllaufkommen in Deutschland immens. Laut Umweltbundesamt hinterließ jeder Deutsche 2018 einen Verpackungsberg von 227 Kilogramm. In Zeiten von Homeoffice kauften die Menschen noch mehr abgepackte Lebensmittel und bestellten Essen in Einwegbehältern nach Hause. Noch größer wurde der Verpackungsberg durch den gestiegenen Online-Handel. Dieser Problematik wollten die kJVI und die teilnehmenden Studierenden-Teams mit innovativen Recycling-Konzepten begegnen.
Ob Milch, Saft oder Käseaufschnitt: Lebensmittelvorräte bleiben dank ausgeklügelter Verpackungen lange frisch, aromatisch und geschützt. Meist sind diese Hüllen aus einer Kombination unterschiedlicher Kunststoffe hergestellt, die miteinander verbunden sind. Diese Multilayerverpackungen bestehen aus einzelnen millimeter- bis nanometerdünnen Schichten unterschiedlicher Kunststoffe wie Polyethylen, Polypropylen oder PET. Die einzelnen Schichten werden mithilfe von Kunststoffklebern wie beispielsweise Polyurethan zusammengehalten. Sie lassen sich nicht mit klassischen Verfahren wie Zerkleinern, Sieben und Zentrifugieren voneinander trennen und auch nicht durch Wärme voneinander lösen, da ihre Schmelzpunkte zu nahe beieinanderliegen.
Die Karlsruher entwickelten RepoPaK (Recycled Polymer Packaging Karlsruhe), eine nachhaltige Versandbox. Dabei erschließt RepoPaK die bisher häufig nicht verwerteten Kunststoffverbünde, indem der RepoPaK-Prozess sowohl Multilayerkunststoff als auch Verbundverpackungen auftrennt.
„Mit dem zweiten Teil unseres Ansatzes blicken wir in die Zukunft, denn das RepoPaK lässt sich mit Drohnen transportieren, ist wasserfest und durch seine Wabenstruktur stabil und leicht. Somit ist es im Vergleich zum heute üblichen Pappkarton für den voll automatisierten Versand der Zukunft ideal geeignet“, sagt Philipp Beeskow vom Team RepoPaK. Ein weiterer Clou ist die Faltbarkeit der Boxen: Wenn die vom Versandhändler gelieferten Weihnachtsgeschenke herausgenommen sind, lassen sich die Kisten bis zur nächsten Verwendung zu Hause platzsparend verstauen. Die Kisten unterschiedlicher Größe – vom Schuhkarton bis zum großen Gewerbepaket – ließen sich aus einem für das jeweilige Volumen geeigneten Recycling-Kunststoff fertigen, betonen die Nachwuchsingenieure. Durch ihre Sortenreinheit seien die Boxen am Ende ihrer Lebensdauer selbst wiederum problemlos zu recyceln. Im Vergleich zu Einweg-Versandkartons könnte die Produktidee Herstellungskosten, Energie und CO2 einsparen, sowie Abfall vermeiden. So lasse sich mit Müll Müll vermeiden und ein weiterer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen, so das Team.
Am chemPlant Wettbewerb 2021 beteiligten sich 15 Studierendenteams aus acht Hochschulen. Die Karlsruher erhalten für ihr Siegerkonzept ein Preisgeld von 2.000 Euro. Über 1.000 bzw. 500 Euro Preisgeld dürfen sich die zweit- und drittplatzierten Teams der TU Dortmund freuen, die mit ReCare ein Konzept zum Recycling von Inkontinenz-Artikel bzw. recycelte Baustoffe für ein ChemHOUSE entwickelt haben.
pm/tm
Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!