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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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IHK: Ausmaß der negativen Auswirkungen für die Wirtschaft noch nicht absehbar

„Die Ereignisse in Osteuropa werden zahlreiche Unternehmen unserer exportorientieren Wirtschaft schwer und langfristig belasten“, sagt Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald. Mit Sorge und Betroffenheit hat die Wirtschaft der Region Nordschwarzwald den Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine wahrgenommen.
Rund 200 Unternehmen aus der Region Nordschwarzwald sind in Geschäftsbeziehungen mit Russland. IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler befürchtet erhebliche Auswirkungen durch die Sanktionen. ©geralt/Composing_GerdLache

27.02.2022

Für die Wirtschaft in der Region Nordschwarzwald rechnet der IHK-Hauptgeschäftsführer mit erheblichen Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen sowie mit der weiteren Beeinträchtigung von Lieferketten weltweit.  

Knapp 200 Unternehmen aus der Region Nordschwarzwald unterhalten direkte Geschäftsbeziehungen mit Russland. Dies sind vor allem Unternehmen der Investitionsgüterindustrie, aus den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektrotechnik. Zwölf davon verfügen über eine eigene Niederlassung vor Ort, die meisten in Form einer Repräsentanz ohne eigene Produktion.

Zur Ukraine unterhalten etwa 40 Unternehmen aus der Region Geschäftsbeziehungen.

Die Unternehmen im Nordschwarzwald sind nach den Sanktionen zutiefst verunsichert, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler. ©DorisLöffler

Weitere Eintrübung der Geschäftslage erwartet

Mit Blick auf die von der EU und den USA angekündigten Wirtschafts­sanktionen gegen Russland entstehen für die deutschen Unternehmen extreme Unsicherheiten. Wie sich die Sanktionen im Einzelnen auswirken werden, ist derzeit nach den Worten des Hauptgeschäftsführers noch überhaupt nicht absehbar. „Sie werden auf jeden Fall schwerwiegend sein. Aktuell sind die Firmen zutiefst verunsichert, da sie noch nicht abschätzen können, inwiefern sie von den zusätzlichen Sanktionen gegen Russland konkret betroffen sein werden“.

Transportwege weitgehend gesperrt

Die ukrainischen Außengrenzen sind nach Angaben von Spediteuren gesperrt und auch das Containerterminal des Hamburger Hafenkonzerns HHLA, im Hafen von Odessa, ist inaktiv. Transporte nach Russland sind aktuell aus­schließlich per Seefracht über St. Petersburg möglich. „Hier müssen die Unternehmen allerdings mit erhöhten Frachtkosten und langen Wartezeiten rechnen“, gibt Keppler zu bedenken.

IHK unterstützt betroffene Mitgliedsunternehmen

Die IHK Nordschwarzwald bietet auf ihrer Website einen eigenen Themen­bereich zu Russland und der Ukraine an, der stetig aktualisiert wird. Die Mitarbeitenden der Außenwirtschaftsabteilung der IHK erleben zudem eine Flut von telefonischen Anfragen aus den Unternehmen.

Am 15. März findet ein Webinar zu den neuen Russland-Sanktionen und deren Auswirkungen auf die Vertragsgestaltung mit russischen Partnern statt. Darüber hinaus informiert der IHK-Newsletter International regelmäßig über die Details neuer Vorschriften im Exportkontrollrecht.

Die Interessen deutscher Unternehmen in Russland vertritt die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK). Sie ist bestrebt, Gesprächskanäle zu den russischen Partnern offen zu halten. Dem gewaltigen Gesprächs- und Informationsbedarf trägt sie mit regelmäßigen Konferenzen und Diskussionsforen Rechnung, heißt es dazu.

(pm/gel)

Zur Website der IHK Nordschwarzwald HIER


Siehe auch Beitrag auf WirtschaftsKRAFT: „Deutschland hängt auch am Tropf russischer Energieversorgung“ HIER

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