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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Hidden Champions im Enzkreis: EVE und Bauer Walser setzen auf Innovation und Nachhaltigkeit

Keltern/Enzkreis. Im Gewerbegebiet Dammfeld in Keltern, einem noch jungen Wirtschaftsstandort im Enzkreis, wachsen zwei Unternehmen, die in ihren Nischen weltweit Maßstäbe setzen. Bei einem Firmenbesuch informierten sich Landrat Bastian Rosenau, Wirtschaftsbeauftragter Jochen Enke und Bürgermeister Steffen Bochinger über die Entwicklungen vor Ort – und hörten sowohl Lob als auch Kritik.
Von links: Marketingleiter Dominique Kemps, Wirtschaftsförderer Jochen Enke, Landrat Bastian Rosenau, Werksleiter Mathias Junesch, Bürgermeister Steffen Bochinger, Herbert Wackenhut (Hochform Cluster) und Karoline Schmidt (Jobcenter Enzkreis). Bild: Firma EVE Ernst Vetter GmbH

27.02.2025

EVE: Einhundert Jahre Präzision – und kein bisschen müde

2025 feiert die EVE Ernst Vetter GmbH, Spezialist für rotierende Schleif- und Polierprodukte, ihr hundertjähriges Bestehen. Was einst als kleiner Handwerksbetrieb begann, ist heute ein international gefragter Anbieter für Dentaltechnik. „Unsere rotierenden Schleif- und Polierprodukte besetzen eine Marktnische in der Zahnmedizin“, erklärt Marketing-Leiter Dominique Kemps. 135 Mitarbeiter fertigen in Keltern über 6.000 verschiedene Artikel – und der Platz reicht nicht mehr aus. Deshalb plant das Unternehmen bereits eine Erweiterung.

Die Zusammenarbeit mit der Kommune laufe gut, betont Werksleiter Mathias Junesch. Doch ein Problem beschäftigt das Unternehmen: die unzureichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. „Zum Glück sind unsere Arbeitsplätze oft autark, sodass wir flexible Arbeitszeiten anbieten können, die mit dem Busfahrplan kompatibel sind“, so Kemps. Im Austausch will man zu den Themen Ausbildungsplätze und Fachkräftesuche bleiben; zudem sollen Kontakte zu wissenschaftlichen Institutionen im Bereich Forschung und Entwicklung aufgebaut werden.

Von links: Bürgermeister Steffen Bochinger, die Vorstände von Bauer Walser Bernd Augenstein und Timo Müller, Landrat Bastian Rosenau, Wirtschaftsförderer Jochen Enke, Karoline Schmidt (Jobcenter Enzkreis) und Herbert Wackenhut (Hochform Cluster). Bild: Enzkreis; Fotograf: Jochen Enke

Bauer Walser: Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell

Auch der zweite besuchte Betrieb, Bauer Walser, hat eine lange Historie: 2024 feierte das Unternehmen sein hundertjähriges Bestehen. Doch an Ruhestand denkt hier niemand. Die Vorstände Bernd Augenstein und Timo Müller führten die Delegation durch das „Kabinett“, die Arbeitsvorbereitung in der Schmuckindustrie. Hier dreht sich alles um Recycling: Gold, Silber und andere Edelmetalle werden aus Altmaterialien zurückgewonnen – ein geschlossener Kreislauf.

Überhaupt steht Nachhaltigkeit ganz oben bei Bauer Walser – zum Beispiel, was die Energiegewinnung betrifft: „Wir decken unseren Strombedarf zu weiten Teilen aus der eigenen Solaranlage“, so Müller. Auch die Abwärme werde in den Betrieb zurückgeführt und energetisch genutzt. Daneben plane derzeit Bauer Walser die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher. Dass dieser Weg kein leichter sei, schilderte Bernd Augenstein den Delegationsteilnehmern. „Die Bürokratie baut hier immer wieder Hürden auf, dabei wollen wir Unternehmen uns doch weiterentwickeln.“ Man reguliere sich dabei ständig selbst, da brauche es nicht die zahlreichen Vorschriften, mahnt der Unternehmer.

Regionale Verwurzelung, globaler Erfolg

Trotz ihrer internationalen Ausrichtung sind beide Unternehmen fest im Enzkreis verwurzelt – auch dank der vielen Fachkräfte aus der Region. Landrat Rosenau zeigte sich nachhaltig beindruckt von den innovativen Ansätzen der beiden Kelterner Unternehmen: „Hier sind wir froh, dass wir die Betriebe seit Jahren mit Formaten zur Ausbildungssuche im Enzkreis dabei unterstützen, eigene Fachkräfte aufzubauen.“

pm/tm

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