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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Flughafen Stuttgart verzeichnet 2021 mehr Luftfracht

Corona sorgt für mehr Fracht-Flugzeuge am Himmel. "Schon im Juni 2021 hatten wir mehr Güter umgeschlagen als im gesamten Jahr 2019“, sagt Martin Hofmann, der sich am STR um den Cargo-Verkehr kümmert.
Eine Passagiermaschine (Airbus A 350) der Turkish Airlines wird am STR mit Beifracht beladen. Foto: Flughafen Stuttgart/Peter Menner

Die Luftfracht am Landesflughafen in Stuttgart boomt.

Ich kann mich nicht erinnern, dass hier einmal so viel Sonderfracht in einem Jahr umgeschlagen wurde.

Martin Hoffmann
Martin Hofmann kümmert sich
um den Cargo-Verkehr am STR. Foto: Flughafen Stuttgart

Am Flughafen Stuttgart wurden im Jahr 2021 nach eigenen Angaben und vorläufigen Berechnungen rund 40.500 Tonnen Luftfracht in alle Welt verschickt. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019. In dem letzten Jahr vor der Pandemie konnten die Verantwortlichen 25.605 Tonnen Waren verzeichnen. In den zwei Corona-Jahren hat die Pandemie den Verkehr von Containerschiffen stark beeinflusst. Teilweise kam es zu einem richtigen Rückstau, da in China aufgrund von Corona-Ausbrüchen Häfen zeitweise komplett dicht gemacht wurden. Der Lieferzyklus kam ins Stocken und lief nicht mehr rund. Unternehmen entscheiden sich von daher häufig für den Luftweg, wenn abzusehen sei, dass es per Schiff zu lange dauere.

Weil die Cargo-Maschinen mittlerweile häufig ausgebucht seien, nutzen manche Airlines auch Passagiermaschinen, um damit Fracht zu bewegen. „Wir nennen sie dann umgangssprachlich P-rachter“, sagt Hofmann schmunzelnd.

Ein besonders großes Flugzeug hob im Herbst 2021 mit Sonderfracht des Metallbau-Unternehmens Kraft Führanlagen aus der Nähe von Crailsheim ab. Mitte Oktober brachte es große Teile aus Stuttgart zum Empfänger. „Wir machen das nicht jede Woche, aber es musste schnell gehen und bei den aktuellen Problemen auf dem Seeweg war die Luftfracht die beste Alternative“, sagt Beate Lindauer, Marketing-Leiterin von Kraft. „In solchen Fällen ist es ein echter Wettbewerbsvorteil, den Flughafen in der Nähe zu haben. Denn wir erwirtschaften rund sechzig Prozent unseres Umsatzes durch Geschäfte im Ausland“, so Lindauer.

Bei den zu verschickenden Waren handelte es sich oft um so genannte Premium- oder Sonderfracht, zum Beispiel aus der Automotive- oder Maschinenbaubranche. Wegen des Corona-bedingten Rückgangs im Luftverkehr gab es weniger Passagierflüge und damit weniger Gelegenheit, Beifracht in Linienmaschinen zu befördern. Um das Frachtaufkommen zu bewältigen, setzten die Logistiker deshalb auch umgebaute Passagierflugzeuge zum Transport von Waren ein.

Test statt Touristen. Die Sitzreihen dieses Passagierflugzeugs wurden ausgebaut. Foto: Flughafen Stuttgart

pm/tm

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