07.05.2024

von Claudia Keller

Nach mehreren Filmen und Interviews war es endlich soweit – das samtene Tuch wurde angehoben und enthüllte den RSP24 Jade. Innerhalb kürzester Zeit war die Neuheit umringt vom staunenden Publikum, das vielfach die Handykameras zückte. Das Team hat sich bereits für die Rennen in der Schweiz, in der Tschechischen Republik und in Hockenheim, Deutschland qualifiziert, die im Sommer stattfinden.

Der Neue

Nach dem Edelstein Jade ist der elfte Rennwagen der Rennschmiede Pforzheim e.V. benannt. An mindestens drei Veranstaltungen des internationalen Formula Student Konstruktionswettbewerbs wird das elektrisch angetriebene Fahrzeug teilnehmen. Seit dem Jahr 2017 werden die Fahrzeuge nach Edelsteinen benannt. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Jade, womit die grüne Akzentfarbe der sonst schwarzen Hülle aus Faserverbund-Monocoque feststand. Im Verlauf der Veranstaltung gab es viele technische Details des mit modernster Fertigungstechnik hergestellten Rennwagens. Vieles davon in Kooperation mit lokalen Unternehmen. Durch die Verwendung neuer Materialien konnten bis zu vier Kilo Gewicht eingespart werden. Insgesamt wiegt der Wagen etwa 200 Kilo. Weitere Raffinessen stecken in innovativen Neu- und Fortentwicklungen der einzelnen Komponenten. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 110 Kilometern pro Stunde, die Maximalleistung bei 80 Kilowatt.

Talente mit Leidenschaft

Rund 80 Studierende gehören dem Rennschmiede Team an, das sich aus allen drei Fakultäten zusammensetzt. Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, einen Formelrennwagen zu konstruieren und herzustellen. In Wettbewerben messen sich die Studenten-Teams weltweit in verschiedenen Disziplinen, wobei sowohl dynamische Eigenschaften als auch Konzept und Businessplan gewertet werden. Im letzten Jahr hat das Pforzheimer Team mit dem Vorgängermodell RSP23 Amethyst in der Wertung Efficiency einen ersten Platz belegt.

„Die Rennschmiede hat sich zu einem echten Aushängeschild der Hochschule entwickelt“, lobte Professor Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim, in einer Video-Einspielung die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Studenten. Er wünschte dem Team „viel Erfolg, gute Platzierungen und das gewisse Quäntchen Glück, das man im Rennsport“ brauche. Die Teammitglieder Paula Zachmann und Alexander Schubert führten durch den Abend. Dabei machten sie darauf aufmerksam, dass es die Rennschmiede bereits im 15. Jahr gibt und die bislang zehn konstruierten Fahrzeuge bei insgesamt 23 Rennen angetreten sind. Der neue Rennwagen ist bereits der vierte mit Elektroantrieb.
Edelsteine als Namensgeber
Im Rahmen der Veranstaltung stellten sich die Hauptsponsoren vor, zu denen ORCON, Batemo, Bertrandt, MicroNova, EDAG, Stöber Antriebstechnik, Witzenmann und IXON gehören. „Alle 432 Zellen haben Paten gefunden“, berichtet Alexander Schubert über die 600 Volt Batterie, für die Patenschaften vergeben wurden.

Fahrerlos in Planung

Einen kleinen Ausblick gab es sogar noch vor der Enthüllung des neuen Rennwagens, denn an einer fahrerlosen Version wird bereits gearbeitet.