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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Ein Statement, kein Sticker: Zwischen Tesla-Liebe und Elon-Frust

Patrik Schneider liebt seinen Tesla. Seit Jahren ist er begeisterter Fahrer der Marke, schwärmt von der Technologie, dem Fahrgefühl, der Vision. Doch mittlerweile ist da ein bitterer Beigeschmack. Einer, der ihn so sehr stört, dass er sich entschieden hat, ein klares Zeichen zu setzen. Mit einem Aufkleber. Doch der soll nicht gegen Tesla gehen, sondern vielmehr ein Statement ausdrücken.
Patrik Schneider ist begeisterter Tesla-Fan. Foto: Patrik Schneider

30.01.2025

von Sandra Gallian

Vom Tesla-Fahrer zum Medienphänomen

Patrik Schneider, Mountainbike-Fan aus Pforzheim und Gründer der Marke „Sons of Battery“, ist eigentlich keiner, der gern im Rampenlicht steht. „Ich bin eher der Typ im Hintergrund“, sagt er. Doch genau dort befindet er sich nicht mehr. Reuters, Pro7, der SWR – sie alle wollen von ihm wissen, warum sein Anti-Elon-Sticker so einschlägt. Der Medienhype um seine Person ist ihm fast zu viel geworden. „Man wächst an seinen Aufgaben, aber ich lerne auch daraus“, sagt er mit einem Lächeln.

Dass der Aufkleber nicht direkt Elon Musk anspricht, sondern augenzwinkernd auf das Meerschweinchen seiner Tochter anspielt, ist wohl kein Zufall. „Das macht lauter verrückte Sachen“, scherzt er. Und rechtlich gesehen sei es wohl auch klüger, den Namen wegzulassen.

Ein Spruch an der Tankstelle, der alles änderte

Der Stein ins Rollen kam im Sommer 2024. Schneider erinnert sich genau an den Moment: „Ich steige aus meinem Tesla an einer Tankstelle – und jemand ruft: ‚Ah, der Trump-Supporter kommt!‘“ Der Satz trifft ihn. „Ich fahre mein absolutes Traumauto – und auf einmal bin ich ein Trump-Supporter?“ Zuhause erzählt er es seiner Frau, es lässt ihn nicht mehr los. Dann entdeckt er den Satz „I bought this before Elon went crazy“ – in den USA gibt es ihn als kleinen Sticker. Doch für Schneider reicht das nicht. „Ich wollte mir keinen Sticker aufs Auto machen. Ich mache Folien. Das ist mein Handwerk.“ Also produziert er ihn selbst – und verkauft ihn bald darauf. Was als kleine Idee begann, nimmt durch die anhaltenden politischen Entwicklungen um Elon Musk immer mehr Fahrt auf.

Die Folien-Aufkleber haben den Stein ins Rollen gebracht.

Wenn eine Community zusammenhält

Schneiders Marke „Sons of Battery“ ist in der E-Bike-Welt ein Name. Seit fünf Jahren baut er eine Community auf, die größte in Europa. „Alles, was ich tue, versuche ich mit Leidenschaft und Mehrwert zu machen“, sagt er. Das gilt auch für den Aufkleber: „Es geht nicht um Politik, sondern um eine Haltung. Und anscheinend gibt es viele Menschen, die sich genau damit identifizieren.“

Dass die Verkaufszahlen jedes Mal ansteigen, wenn Musk sich politisch äußert oder Trump unterstützt, zeigt ihm: Er ist nicht allein. „Ich liebe Tesla, aber mit diesem CEO kann ich mich nicht mehr identifizieren. Es tut mir weh, aber mein nächstes Auto wird kein Tesla mehr sein.“

Kein Raum für Hass – aber für Gespräche

Obwohl sein Aufkleber polarisiert, hat er in der realen Welt fast nur positive Rückmeldungen bekommen. „Ich liebe Diskussionen. Jeder kann wählen, was er will – aber lasst uns doch mal sachlich reden“, sagt er. Womit er hingegen nichts anfangen kann, ist die „Überschriften-Mentalität“. Zu oft bleiben Menschen nur bei der Schlagzeile, ohne sich wirklich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. „Ich wünsche mir wieder mehr Tiefgang“, sagt Schneider.

Der Tesla des Gestalters.

Ein Mercedes-Fahrer mit Tesla-Sticker

Besonders gefreut hat ihn eine Google-Bewertung: „Da hat sich ein Mercedes-Fahrer meinen Aufkleber gekauft und ihn auf sein Auto geklebt, weil er die Haltung teilt.“ Für Schneider ist das der Beweis, dass es nicht nur um eine Automarke geht – sondern um etwas Größeres. „Vielleicht gibt der Sticker ja manchen Leuten sogar ein Gefühl von Schutz“, sagt er.

Was er nicht will: ein reines politisches Statement. „Ich mache keine anderen Aufkleber, keine politischen Parolen. Ich stehe nur hinter dem, was ich selbst fühle. Und offenbar fühlen das auch viele andere.“

Alle Fotos: Patrik Schneider

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