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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Ein kluger Roboteranzug für körperliche Schwerstarbeit

Seit bereits einem Jahr sind beim Stuttgarter Flughafen sogenannte Exoskelette im Einsatz. Die Geräte unterstützen oder verstärken Bewegungen des Trägers. In der Testphase wurden zuerst einige wenige Mitarbeiter mit der Erprobung des Geräts beauftragt. Die Erfahrungen sind bislang positiv, der Einsatz soll in Zukunft fortgesetzt und vermutlich auch ausgeweitet werden, wegen der Corona-Pandemie und der aktuellen Lage des Luftverkehrs lässt sich allerdings nicht sagen, wann und wie genau es weitergeht.
Exoskelette verbinden die Intelligenz von Menschen mit einer Maschine. Foto: Flughafen Stuttgart

18.03.2021

Es fühlt sich an, als hätte man einen Rucksack auf. Und: wenn man sich aus der gebückten Haltung aufrichtet, denkt man, jemanden zieht einen nach oben.
Simone Domenico, Mitarbeiter Flughafen Stuttgart.

Eine Portion Extra Power

Nach eigenen Angaben hat der STR als erster Airport in Europa im Frühjahr 2020 die technischen Helfer des Augsburger Startups German Bionics beim Gepäck-Handling getestet und kann rund ein Jahr später eine positive Bilanz ziehen.

Futuristisch sieht der rote Roboteranzug auf dem Rücken von Mitarbeiter Simone Domenico aus und er ist vollgestopft mit Sensoren und Elektronik.

Es fühlt sich an, als hätte man einen Rucksack auf. Und: wenn man sich aus der gebückten Haltung aufrichtet, denkt man, jemanden zieht einen nach oben.

Simone Domenico, Mitarbeiter Flugafen Stuttgart
Simone Domenico ist einer von vier Mitarbeitern, der das Exoskelett in der Praxis testet. Foto: Flughafen Stuttgart

Cray X heißt der Roboteranzug, den Domenico trägt. Wie schnell und wie stark das Exoskelett unterstützt, können die Mitarbeiter selbst einstellen. Das Außenskelett des Augsburger Robotik-Spezialisten German Bionic kombiniert menschliche Intelligenz mit maschineller Kraft, indem es die Bewegungen des Trägers unterstützt oder verstärkt. Der Kraftanzug erleichtert die Arbeit beim Gepäck-Handling enorm und entlastet den Rücken. Wenn ein großer Touristenflieger landet, gilt es Unmengen an Koffern zu hieven. Denn für diese Arbeit werden nach wie vor Menschen gebraucht, eine vollautomatische Lösung zur Kofferabwicklung ist derzeit beim Stuttgarter Flughafen kein Thema.

„Wir sind immer auf der Suche nach Innovationen, die unseren Mitarbeitern die Arbeit erleichtern und unsere Abläufe verbessern“, so Daniel Schmidt, Projektverantwortlicher der Stuttgart Airport Ground Handling GmbH (SAG).

So funktioniert das Exoskelett

Das Cray X ist ein aktives Exoskelett, das durch Elektromotoren angetrieben wird. Dank der Unterstützung des acht Kilogramm schweren Rucksacks benötigen die Mitarbeiter beim Heben weniger Kraft und der untere Rücken wird entlastet. „Exoskelette verteilen die Belastung auf weniger empfindliche Körperregionen wie den oberen Rücken und die Beine. Besonders empfindliche Zonen werden so vor Überbelastungen geschützt. Zusätzlich verleiht das Exoskelett Stabilität bei den Bewegungen,“ erklärt der Präventiv-Mediziner Prof. Dr. Herbert Schuster. Für die Technologie wurde das Augsburger Start-up German Bionic bereits mehrfach prämiert und staubte unter anderem den deutschen Gründerpreis ab.

pm/tm

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