Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
30.01.2025
von Sandra Gallian
Colette Rückert-Hennen ist ein Vorbild für Female Leadership. Ihr Karriereweg begann in einer Anwaltskanzlei, doch sie erkannte schnell, dass ihr das klassische juristische Arbeiten zu wenig Gestaltungsspielraum bot. Sie suchte nach mehr Einflussmöglichkeiten und wechselte ohne feste Stelle in die Rechtsabteilung von Air Marin. Ihre Dynamik und ihr unternehmerisches Denken überzeugten – und so begann ihr Weg in die Wirtschaft.
Über Stationen bei Thomas Cook, SolarWorld und EJOT führte ihr Weg schließlich zur EnBW. In all ihren beruflichen Stationen bewies sie vor allem Mut zur Veränderung und ein Gespür für Prozesse, Kundenbedürfnisse und Effizienzsteigerung – und lernte auch den Umgang mit Rückschlägen.
Rückert-Hennen erkannte früh, dass Karriere auch mit Chancen zu tun hat – und damit, diese zu ergreifen. Eine entscheidende Wendung nahm ihr Berufsweg, als sie bei Thomas Cook eine neue Position angeboten bekam: Qualitäts- und Kundenmanagement. Obwohl dies nicht ihrem bisherigen Tätigkeitsbereich entsprach, bewies sie strategischen Weitblick und konnte mit 36 Jahren die Kundenzufriedenheit signifikant steigern. Ihr Erfolg lag unter anderem in ihrer Fähigkeit, Unternehmensprozesse zu optimieren und dadurch messbare Ergebnisse zu erzielen. Sie betont, wie wichtig es ist, als Frau sichtbar zu sein, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht durch traditionelle Rollenbilder einschränken zu lassen.
Rückert-Hennen ist überzeugt: Frauen müssen sich mehr zutrauen. Viele halten sich für nicht gut genug oder erfüllen ihrer Meinung nach nicht alle Anforderungen einer Stellenbeschreibung – während Männer oft selbstbewusst behaupten, sie könnten eine Position ausfüllen. „Ich kann alles lernen, wenn ich es möchte!“ – mit dieser Haltung hat sie Herausforderungen angenommen, sich weiterentwickelt und große Projekte umgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Einführung eines digitalen Beschwerdemanagements und eine globale SAP-Implementierung.
Erfolg geht nicht ohne Rückschläge. Sie erinnert sich an eine Herausforderung im ChangeManagement, als sie 400 Mitarbeiter in ein digitales System überführen wollte – und dabei fast scheiterte. Sie hatte unterschätzt, wie wichtig es ist, Menschen in Transformationsprozesse aktiv einzubinden. „Das hat mich beinahe die Karriere gekostet“, gibt sie offen zu. Doch sie lernte daraus und stellte sicher, dass zukünftige Veränderungen immer menschenzentriert abliefen.
„Leidenschaft prägt erfolgreiche Menschen“, sagt sie. Rückschläge seien unvermeidlich, aber sie seien auch Lernchancen.
Als Arbeitsdirektorin ist Rückert-Hennen für die Auswahl von Spitzenkräften verantwortlich. Neben fachlicher Expertise spielen überfachliche Qualitäten wie unternehmerisches Denken, strategische Weitsicht und Reflexionsfähigkeit eine zentrale Rolle. Bei der EnBW setzt sie auf objektive Auswahlverfahren, darunter sogenannte Experience-Hubs. In diesem Verfahren müssen Bewerberinnen und Bewerber eine Unternehmensstrategie analysieren, konkrete Maßnahmen entwickeln und in einer Konfliktsituation bestehen. Ergänzt wird dies durch ein Interview mit einem Wirtschaftspsychologen.
Durch transparente, faire Auswahlprozesse konnte der Frauenanteil in Führungspositionen bei
EnBW signifikant gesteigert werden:
Colette Rückert-Hennen ist überzeugt: „Frauen können eigentlich alles! Und sind in vielen Dingen sogar besser. Sie müssen es sich nur zutrauen.“ Ihr Karriereweg ist ein Beispiel dafür, wie Mut, strategisches Denken und Selbstvertrauen Frauen an die Spitze bringen können. Der Digital Business Lunch mit ihr machte deutlich, wie wichtig Vorbilder und Netzwerke sind – und wie viel Potenzial noch in weiblichen Führungskräften steckt.
30.01.2025
von Sandra Gallian
Colette Rückert-Hennen ist ein Vorbild für Female Leadership. Ihr Karriereweg begann in einer Anwaltskanzlei, doch sie erkannte schnell, dass ihr das klassische juristische Arbeiten zu wenig Gestaltungsspielraum bot. Sie suchte nach mehr Einflussmöglichkeiten und wechselte ohne feste Stelle in die Rechtsabteilung von Air Marin. Ihre Dynamik und ihr unternehmerisches Denken überzeugten – und so begann ihr Weg in die Wirtschaft.
Über Stationen bei Thomas Cook, SolarWorld und EJOT führte ihr Weg schließlich zur EnBW. In all ihren beruflichen Stationen bewies sie vor allem Mut zur Veränderung und ein Gespür für Prozesse, Kundenbedürfnisse und Effizienzsteigerung – und lernte auch den Umgang mit Rückschlägen.
Rückert-Hennen erkannte früh, dass Karriere auch mit Chancen zu tun hat – und damit, diese zu ergreifen. Eine entscheidende Wendung nahm ihr Berufsweg, als sie bei Thomas Cook eine neue Position angeboten bekam: Qualitäts- und Kundenmanagement. Obwohl dies nicht ihrem bisherigen Tätigkeitsbereich entsprach, bewies sie strategischen Weitblick und konnte mit 36 Jahren die Kundenzufriedenheit signifikant steigern. Ihr Erfolg lag unter anderem in ihrer Fähigkeit, Unternehmensprozesse zu optimieren und dadurch messbare Ergebnisse zu erzielen. Sie betont, wie wichtig es ist, als Frau sichtbar zu sein, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht durch traditionelle Rollenbilder einschränken zu lassen.
Rückert-Hennen ist überzeugt: Frauen müssen sich mehr zutrauen. Viele halten sich für nicht gut genug oder erfüllen ihrer Meinung nach nicht alle Anforderungen einer Stellenbeschreibung – während Männer oft selbstbewusst behaupten, sie könnten eine Position ausfüllen. „Ich kann alles lernen, wenn ich es möchte!“ – mit dieser Haltung hat sie Herausforderungen angenommen, sich weiterentwickelt und große Projekte umgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Einführung eines digitalen Beschwerdemanagements und eine globale SAP-Implementierung.
Erfolg geht nicht ohne Rückschläge. Sie erinnert sich an eine Herausforderung im ChangeManagement, als sie 400 Mitarbeiter in ein digitales System überführen wollte – und dabei fast scheiterte. Sie hatte unterschätzt, wie wichtig es ist, Menschen in Transformationsprozesse aktiv einzubinden. „Das hat mich beinahe die Karriere gekostet“, gibt sie offen zu. Doch sie lernte daraus und stellte sicher, dass zukünftige Veränderungen immer menschenzentriert abliefen.
„Leidenschaft prägt erfolgreiche Menschen“, sagt sie. Rückschläge seien unvermeidlich, aber sie seien auch Lernchancen.
Als Arbeitsdirektorin ist Rückert-Hennen für die Auswahl von Spitzenkräften verantwortlich. Neben fachlicher Expertise spielen überfachliche Qualitäten wie unternehmerisches Denken, strategische Weitsicht und Reflexionsfähigkeit eine zentrale Rolle. Bei der EnBW setzt sie auf objektive Auswahlverfahren, darunter sogenannte Experience-Hubs. In diesem Verfahren müssen Bewerberinnen und Bewerber eine Unternehmensstrategie analysieren, konkrete Maßnahmen entwickeln und in einer Konfliktsituation bestehen. Ergänzt wird dies durch ein Interview mit einem Wirtschaftspsychologen.
Durch transparente, faire Auswahlprozesse konnte der Frauenanteil in Führungspositionen bei
EnBW signifikant gesteigert werden:
Colette Rückert-Hennen ist überzeugt: „Frauen können eigentlich alles! Und sind in vielen Dingen sogar besser. Sie müssen es sich nur zutrauen.“ Ihr Karriereweg ist ein Beispiel dafür, wie Mut, strategisches Denken und Selbstvertrauen Frauen an die Spitze bringen können. Der Digital Business Lunch mit ihr machte deutlich, wie wichtig Vorbilder und Netzwerke sind – und wie viel Potenzial noch in weiblichen Führungskräften steckt.
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