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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Schwarzwald bleibt im "Guide Michelin" das Sterne-Paradies für Feinschmecker

Was hat Baden-Württemberg, was andere Bundesländer nicht haben? „Wir können alles – außer Hochdeutsch“ – der bekannte Werbeslogan fürs Musterländle deutet die typische Vielseitigkeit und Perfektion offenbar nicht zu Unrecht an. Denn: Wenn man dem „Guide Michelin“ vertraut, können wir im Südwesten besonders gut genießen.
Baden-Württemberg bleibt die Spitzenadresse für Feinschmecker und hat mit 75 Sterne-Restaurants die meisten „Guide Michelin“-Tempel unter den deutschen Bundeländern. Foto: PhotoKD/stock.adobe.com

Die Liste der Sterne-Restaurants des 2023er-Gourmetführers kann nicht lügen: Der Südwesten bleibt die Spitzenadresse für Feinschmecker. Mit 63 Ein-Sterne-Restaurants, zehn Zwei-Sterne-Restaurants und zwei Drei-Sterne-Gourmettempeln hat „The Länd“ die meisten Sterne-Restaurants unter den deutschen Bundeländern. Sechs neue sind 2023 hinzugekommen. Nur Bayern kann da noch etwas mithalten.

Quelle: Guide Michelin/Grafik: Müller/INFO-Media

Ganz ohne Michelin-Stern muss man im Stadtstaat Bremen auskommen, während in den neuen Bundesländern immerhin öfter einmal ein Sterne-Restaurant zu finden ist. Berlin ist allerdings mit 23 in den Feinschmecker-Olymp erhobenen Lokalen ein Genießer-Hotspot zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.   

Baiersbronn hat die höchste Drei-Sterne-Dichte pro Einwohner

Aber wer will schon so weit fahren, wenn es in der Region Nordschwarzwald im Landkreis Freudenstadt ein „Sternedorf“ gibt, das seit vielen Jahren als Pilgerstätte für Gourmets gilt. Im Schwarzwaldort Baiersbronn werden im „Restaurant Bareiss“ und in der „Schwarzwaldstube“ die exklusiven Feinschmeckerwünsche auf höchstem „Guide Michelin“-Niveau befriedigt, denn beide Lokale gelten schon länger als Garanten für die höchste Drei-Sterne-Wertung. Das Weltklasse-Niveau in der nicht einmal 15.000 Einwohner zählenden Nordschwarzwald-Gemeinde – das ist die höchste Drei-Sterne-Dichte pro Einwohner in Deutschland –komplettieren die beiden Ein-Sterne-Lokale „Schlossberg“ und „1789“.

Das badische Geschmackserlebnis lockt auch tiefer in den Süden. In Freiburg wurden mit dem „Colombi Restaurant“, der „Eichhalde“ und der „Wolfshöhle“ drei neue Ein-Sterne-Restaurants gekürt. Unweit davon in der „Mühle“ in Schluchsee freut man sich, 2023 zu den neuen Zwei-Sterne-Lokalen im „Guide Michelin“ zu gehören. Die gleiche Ehre erfuhr im Nordbadischen das Karlsruher Restaurant „sein“.  

Staatssekretär Rapp: Südwesten lockt die Feinschmecker an

„Der Genuss-Süden bleibt die erste Adresse für Feinschmecker in Deutschland und der Welt“, freute sich Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp über die neuen Sterne an Edel-Restaurants in Baden-Württemberg. Ein Michelin-Stern bedeutet für die Gastronomen eine große Anerkennung, sagte Heiner Finkbeiner, Seniorchef der „Traube Tonbach“ in Baiersbronn. „Ich bin außerordentlich froh, wenn unsere Aufgabe gewürdigt wird.“

Solche Würdigungen gab es bundesweit 333 Mal. Nie zuvor gab es so viele Sterne-Auszeichnungen für deutsche Restaurants. Gleich zehn davon wurden mit drei Sternen belohnt. Allerdings lohnt sich für die Sterne-süchtigen Gourmets dann auch der Blick vom Schwarzwald über den Rhein hinweg nach Frankreich. Dort gibt es nämlich aktuell 29 Drei-Sterne-Restaurants.  

Der „Guide Michelin“ erscheint inzwischen in 41 Ländern, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste „Guide Michelin“ 1910, damals aber noch vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.

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