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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Creative After Work on Tour bei yellow design

Creative After Work, das Netzwerktreffen für Kreativschaffende in Pforzheim und der Region, hat bei yellow design gmbh Pforzheim | Tokio Station gemacht. Knapp 70 Interessierte haben sich in den beeindruckenden Räumlichkeiten im historischen Melanchthonhaus umgesehen.
Beim Creative After Work on Tour bei yellow design GmbH in Pforzheim stellt geschäftsführender Gesellschafter Alexander Schlag das Unternehmen vor. Foto: Tilo Keller

02.10.2023

Ein Bericht von Claudia Keller

Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) begrüßte die Gäste beim „Creative After Work on Tour“. „Ich finde, das ist ein besonderer Ort für Pforzheim und es ist auch eine ganz besondere Agentur, die schon lange in Pforzheim sitzt“, sagte sie und stellte Gastgeber Alexander Schlag vor, Geschäftsführender Gesellschafter der yellow design GmbH.

„Viele von Ihnen kennen uns nicht, aber ich vermute, jeder von Ihnen hatte uns schon im Mund mit der Dr. Best Zahnbürste“, sagte Schlag. „Es gibt viele Produkte, die sie im Alltag benutzen und nicht wissen, wo sie entstanden sind.“ Er hob Pforzheim und die Region als besonderen Standort hervor und machte auf die Hidden Champions im Schwarzwald aufmerksam, die besondere Technologien beherrschen.

Weltweit agierendes Unternehmen

Schlag berichtete, dass das Vorgängerunternehmen yellow design vor rund 50 Jahren gegründet wurde und er selbst seit der Jahrtausendwende das Büro leitet. Zur yellow design gmbh gehört noch ein Büro in Tokyo, Japan. Im Netzwerk gibt es die beiden assoziierten Unternehmen yellow too in Berlin und yellow lab in Köln. ZIn einem kurzen Film zeigte er verschiedene Produkte von namhaften Firmen, für die yellow design arbeitet. Von verschiedenen Alltagsprodukten, über das Automobilsegment bis hin zu Forschungsinstrumenten.

Schlag hob den synchronen Designprozess hervor, bei dem möglichst integriert gearbeitet werde, also die einzelnen Aspekte nicht nacheinander erarbeitet werden, sondern möglichst zeitgleich und vernetzt.

Viel Raum für kreative Ideen bietet das Domizil von yellow design gmbh im historischen Melanchthonhaus in Pforzheim. Foto: Tilo Keller

Design im internationalen Kontext

Anhand konkreter Beispiele führte er aus, was es bedeutet, international tätig zu sein. So sei DAIKIN, der weltweite Marktführer für Klimaanlagen, kaum bekannt für Anlagen in Privaträumen. Anders im asiatischen Raum, wo eine Klimaanlage für zuhause selbstverständlich sei. Während in Deutschland jeder ablehnen würde, sich einen Plastikkasten als Klimaanlage direkt über das Sofa zu hängen, könnten Japaner nicht verstehen, dass man einen metallischen Heizkörper unter einem Fenster platziert. „Bei uns ist das völlig normal, weil wir es gewohnt sind“, erklärte Schlag zur hier üblichen Platzierung einer Heizung. Deshalb wurde für die Klimaanlage eine Form entwickelt, die sie akzeptabel macht und zu einem Teil der Architektur. „Kein Mensch kauft sich eine Klimaanlage, weil er eine Klimaanlage haben will, sondern weil er temperierte Luft haben will“, führte er vor Augen. „Und das muss das Produkt letzten Endes vermitteln.“ Als Inspiration dienten Flügel und Segel, die für eine kühle Brise stehen. „Das Produkt war für den europäischen Markt gedacht, um die Europäer damit abzuholen“, sagte Schlag. „Jetzt wird es weltweit verkauft.“ Aus diesem Produkt habe sich dann die komplette Produktsprache für DAIKIN entwickelt.

Lebensrettende Innovation

Als weiteres Produkt stellte er ein Baumwoll-T-Shirt für Elektriker vor, das Stromunfälle melden kann. „Jeder Elektriker bekommt im Schnitt einmal im Jahr einen Schlag, der potentiell tödlich ist“, erklärte er. „Es hat fast drei Jahre gedauert von der Idee bis zur Markteinbringung.“ Möglich wurde dies, weil unterschiedliche Qualifikationen, von Software bis Textil und von Elektronik bis Kunststofftechnik Hand in Hand zusammengearbeitet haben. Im weiteren Verlauf des Abends hatten die Besucher Gelegenheit zum Netzwerken, begleitet durch die Musik von Firat Yildiz.

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