Gastbeitrag von Nina Tschan, Leiterin Digitales und Mitglied der Chefredaktion der „Pforzheimer Zeitung“

Zwei Tage Hamburg, zwei Tage voll von spannenden Eindrücken, modernen Firmen, nützlichem Networking, inspirierenden Vorträgen und Diskussionen sowie jeder Menge Party. Das beschreibt das Online Marketing Rockstars Festival mit rund 70.000 Besuchern wohl am treffendsten. In den Hallen der Messe Hamburg hat sich neben Star-Gästen wie Quentin Tarantino und Ashton Kutcher das Who-Is-Who der Digital-Szene auf insgesamt zehn Bühnen die Klinke in die Hand gegeben und mit Experten-Wissen beeindruckt. Gleichzeitig präsentierten mehr als 500 Aussteller auf der Expo ihre Unternehmen – vom kleinen Start-Up bis hin zu den großen Playern wie Google, Meta und Co. Umrahmt wurde das Programm von Auftritten nationaler und internationaler Musikstars wie Kraftklub, Zoe Wees, Marteria, Rin oder Oli P. – um nur einige zu nennen.

Klar, dass solch ein Digital-Event auch für Vertreter aus der Verlags- und Zeitungsbranche ein Muss ist. Besonders spannend in diesem Kontext: die Entwicklungen im Social-Media-Bereich. Letzterer ist auch für die klassischen Zeitungsverlage in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden, lassen sich dort doch ganz andere Zielgruppen bespielen, die über die klassischen Print- und Online-Auftritte gar nicht mehr zu erreichen sind. Für die „Pforzheimer Zeitung“ waren daher etwa Vorträge rund um Instagram, TikTok, YouTube und weitere Kanäle unumgänglich. Branchen-Stars wie der YouTuber Rezo, Deutschlands erfolgreichster TikToker Younes Zarou oder Entertainer „Knossi“ diskutierten live auf der Bühne über aktuelle Trends und Entwicklungen. Wo geht die Reise hin? Worauf sollten Medienunternehmen setzen, von welchen Ideen eher ablassen? Auf dem OMR gab es Praxistipps und Best-Practice-Beispiele aus erster Hand, die auch für die Menschen in Pforzheim und der Region relevant sind.

Neben diversen TikTok-Stars traten auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik auf, wie etwa der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil. Er erklärte unter anderem, weshalb er über Twitter und Instagram kommuniziert und welche Rolle die klassischen Medien für ihn und seine Partei spielen. Journalist Gabor Steingart fesselte mit seinem Vortrag über den „Rise an Fall of Journalism“ Tausende und sprach darüber, weshalb und wie der Journalismus nachhaltiger werden sollte. Gleichzeitig stand er dafür ein, dass eine Demokratie nicht ohne unabhängigen Journalismus funktionieren könne.

Auch im Messebereich waren zahlreiche Unternehmen vertreten, mit denen viele Zeitungsverlage wie die PZ bereits zusammenarbeiten – oder deren Dienste für den Online-Bereich von Nutzen sein könnten. An allen Ständen konnte man sich informieren und beraten lassen, an vielen auch Dinge direkt ausprobieren. Das OMR – eine sehr gelungene und wichtige Veranstaltung, die allerdings mehr Möglichkeiten und Themen anbot, als ein Mensch an zwei Tagen je aufnehmen könnte.