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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Autozulieferer Boysen sichert sich zweiten Großauftrag für Batteriegehäuse

Mit dem Zuschlag eines Premium-Automobilherstellers aus Baden-Württemberg verbunden sei auch der Bau eines neuen Boysen Produktionswerks im INGpark Nagold Gäu, in das die Unternehmensgruppe laut Geschäftsführer Rolf Geisel rund 100 Millionen Euro investieren wird.
Eine der ersten Visualisierungen des neuen Boysen Werks auf dem Nagolder Eisberg zeigt die Nachempfindung eines Batteriegehäuses auf. Foto: Boysen

19.09.2023

Erneuter Transformationscoup festigt Stellung im Zukunftsmarkt der E-Mobilität 

Kreis Calw. Die in Altensteig ansässige Boysen Gruppe hat sich den zweiten Großauftrag zur Fertigung von Batteriegehäusen für E-Fahrzeuge gesichert – und damit einen weiteren entscheidenden Meilenstein auf ihrem Transformationsweg gesetzt. Das gab das Unternehmen Anfang September 2023 bekannt. Über den Auftraggeber selbst, stand nichts in der Mitteilung, außer, dass es sich um einen Premium-Automobilhersteller aus Baden-Württemberg handle. Es könnte sich also zum Beispiel um Mercedes oder Porsche handeln, beide sind in Stuttgart beheimatet. Mit dem Großauftrag geht auch der Bau eines neuen Produktionswerkes in Nagold einher. Und bei diesem Thema, wird das Unternehmen konkreter.

Nach Angaben Geisels ist eine Fabrik mit 38.000 Quadratmetern Produktionsfläche geplant, die auf einem 75.000 Quadratmeter großen Areal im Bereich „Eisberg II“ (Gewann Bürgeräcker) entsteht, „womit uns noch Fläche für eine eventuelle Erweiterung zur Verfügung steht“. In ihrem Erscheinungsbild wird die Fabrik einem Batteriegehäuse nachempfunden sein. „Daneben werden wir mit weiteren architektonischen Besonderheiten aufwarten“, verspricht Geisel.

Alles in die Waagschale geworfen


Neben einem Großauftrag für BMW, den Rolf Geisel im vergangenen Jahr vermeldete, ist es für den Abgastechnik-Spezialisten Boysen nunmehr der zweite Transformationscoup: „Bei der jetzigen Auftragsvergabe ins Rennen zu gehen, war eine strategische Entscheidung. Um den ersten Batteriegehäuse-Standort der Boysen Gruppe in unserer Heimatregion verwirklichen zu können und damit die Basis zur Zukunftssicherung unserer Mitarbeiter im Nördlichen Schwarzwald zu schaffen, haben wir gegen einen Mitbewerber aus Osteuropa alles in die Waagschale geworfen. Im Fall von Nagold sprechen wir von 250 Arbeitsplätzen.“

Aluminium in großem Stil

Für Geisel umso bemerkenswerter: „Bei BMW sprechen wir von Batteriegehäusen aus gezogenen Blechteilen. In Nagold hingegen werden wir Gehäuse aus Aluminium-Strangpressprofilen produzieren, womit der Werkstoff Aluminium – verbunden mit den entsprechenden Fertigungstechnologien – erstmals bei Boysen in großem Stil zum Einsatz kommt.“

Heimatverbunden

Der Produktionsstart bei der Boysen Batteriekomponenten Nagold (BBKN) ist für Ende 2025 geplant. Auch am neuen Standort wird Boysen auf den Einsatz hochmoderner Energie- und Umwelttechnik setzen, um die Fertigung weitgehend CO2-neutral zu betreiben. Vorgesehen ist laut Geisel unter anderem eine Photovoltaik-Fläche in der Größenordnung von rund 60.000 Quadratmetern.
Mit der BBKN wird die Boysen Gruppe die Anzahl ihrer weltweiten Standorte auf 28 erhöhen. Allein sechs dieser Standorte liegen dann im Landkreis Calw.


Und wenn es nach Rolf Geisel geht, wird Boysen – „auch in der Heimat“ – weiterwachsen.

BMW hat uns den Einstieg in den Zukunftsmarkt der E-Mobilität und damit die Aussicht auf entsprechende Folgeaufträge ermöglicht. Jetzt vertraut uns ein weiterer gewichtiger Player, womit wir im Bereich der Batteriegehäuse-Fertigung immer mehr zur ernstzunehmenden Größe werden. Darauf werden wir aufbauen.

Rolf Geisel, Geschäftsführer Unternehmensgruppe Boysen

pm/tm

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