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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Aus für Galeria Karstadt Kaufhof in Pforzheim und fünf weitere Filialen in Baden-Württemberg

Galeria Karstadt Kaufhof: 52 Filialen sollen geschlossen werden Sechs davon sind in Baden-Württemberg angesiedelt. Eine bittere Nachricht, auch für den Standort Pforzheim.
Galeria Karstadt Kaufhof: 52 Filialen sollen in zwei Durchgängen geschlossen werden. Der Standort in Pforzheim soll zum 31.01.2024 dicht machen. Foto: Thomas Meyer / Pforzheimer Zeitung

14.03.2023

Auch wenn diese Entscheidung nicht ganz überraschend kommt und wir uns daher bereits seit vielen Wochen mit verschiedenen Szenarien beschäftigen konnten, ist dies zunächst mal ein schwerer Rückschlag für den Einzelhandelsstandort Pforzheim und insbesondere für die Innenstadt – trotz aller alternativen Perspektiven, an deren Entwicklung wir jetzt arbeiten.


Peter Boch, Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim

Gleichzeitig handele es sich um eine ganz bittere Nachricht für die 95 hier am Standort beschäftigten MitarbeiterInnen – mit einer in der Regel hohen Betriebszugehörigkeit von durchschnittlich 24 Jahren. Den Beschäftigten gelte auch das besondere Augenmerk der Stadt Pforzheim, heißt es aus dem Rathaus: „Wir versuchen im Rahmen unserer – leider begrenzten – Möglichkeiten alles, um den Betroffenen wo immer möglich Türen zu öffnen.“ Daher gehörten auch der örtliche Betriebsrat und die Verantwortlichen der Verdi-Bezirksleitung zu den Gesprächspartnern der vergangenen Wochen.

Insgesamt will Galeria Kaufhof 52 Filialen schließen, sechs davon befinden sich in Baden-Württemberg, das gab das Unternehmen am Montag, den 13.03.2023, bekannt. Neben dem Standort Pforzheim sind auch Esslingen, Heidelberg Bismarckplatz, Leonberg, Reutlingen und Stuttgart Eberhardstraße betroffen.

Es ist geplant, die betroffenen Filialen in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 zu schließen. Der Standort Pforzheim gehört zur zweiten Welle. Durch den vorläufigen Weiterbetrieb, könne zumindest etwas mehr Zeit gewonnen werde, heißt es aus dem Rathaus.

Von den insgesamt 52 Filialschließungen werden rund 4.000 Mitarbeitende betroffen sein. Die betroffenen MitarbeiterInnen würden das Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese soll dabei helfen, sich weiter zu qualifizieren und eine neue Stelle zu finden.

Der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch betonte: „All unser frühzeitig begonnenes Handeln ist darauf ausgerichtet, Einfluss zu nehmen auf die weitere Entwicklung.“ Die geknüpften Gesprächsfäden werden unter Hochdruck weitergeführt, um möglichst schnell die Voraussetzungen für eine Nachnutzung zu schaffen.

Bereits Anfang Februar richtete Boch eine breit angelegte Task Force Innenstadt ein, um Alternativkonzepte zu eruieren und die verschiedenen Folgewirkungen einer Standortaufgabe von Galeria Karstadt Kaufhof zu besprechen.

Am Tag des Bekanntwerdens hieß es von Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter Galeria: „Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen.“ Das Warenhaus-Unternehmen brauche insgesamt eine höhere Flächenproduktivität. Geiwitz: „Die verbleibenden Filialen haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.“

An insgesamt 77 Standorten will der Warenhauskonzern sein neues Konzept künftig präsentieren.

pm/tm

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