14.02.2023

Alle paar Kilometer stehen an deutschen Autobahnen braun-weiße Schilder. Sie rücken regionale Sehenswürdigkeiten in das Blickfeld der AutofahrerInnen. In der Straßenverkehrsordnung ist das Verzeichnis als sogenannte „Touristische Unterrichtungstafel“ gelistet. Höhe Baden-Baden erfolgte bisher ein Hinweis auf das Museum Frieder Burda und die Thermen in Baden-Baden. Da die Thermen durch ein zusätzliches Schild „UNESCO-Welterbe“ bereits beworben sind, wurde es gegen eine neue Touristische Beschilderung an der A5 ausgetauscht. Das neue Schild zeigt das Festspielhaus und das Museum Frieder Burda.

Auch im Zeitalter der Digitalisierung haben die analogen Schilder einen positiven Einfluss auf Ausflugsziele. Zu diesem Ergebnis kam die Hochschule Harz im Jahr 2019. In einer Online-Befragung zeigte sich, dass knapp jeder Sechste bereits mindestens einmal dem Hinweis auf ein besonderes Reise-Ziel spontan gefolgt sei. Zwei von drei Personen gaben an, dass sie sich an konkrete Schilder sowie die auf diesen abgebildeten Sehenswürdigkeiten, Städte oder Landschaften erinnern können. Nur vier Prozent sagten, sie hätten die Tafeln noch nie wahrgenommen. Waren die Befragten einem Hinweis kurzfristig gefolgt, investierten sie sogar längere Fahrtzeiten: zwei von drei (65,4 Prozent) bis zu 30 Minuten. Ein Teil derer, die dem Hinweis einer touristischen Unterrichtungstafel nicht spontan gefolgt war, hätte sich das Ziel für spätere Ausflüge vorgemerkt.

Seit der Einführung der touristischen Hinweisschilder im Jahr 1984, sind die obersten Verkehrsbehörden eines jeweiligen Bundeslandes hierfür zuständig. Zentral erfasst werden diese Schilder nicht, deshalb ist auch nicht bekannt wie viele es davon auf deutschen Autobahnen genau gibt. Tourismusforscher Prof. Sven Groß (Hochschule Harz) kam, in seiner 2020 vorgelegten Studie, auf mehr als 3400 Schilder mit rund 1800 Motiven. Spitzenreiter sei damals Bayern gewesen, mit mehr als 800 touristischen Unterrichtungstafeln an Autobahnen.

pm/tm