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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Thomas Anderer

Wirtschaftskraft sprach mit Thomas Anderer u.a über Helmut Schmidt, kluge Frauen in einer Männerwelt und seine Lieblingsfarbe orange.
Thomas Anderer ist Visionär und leitet das efeuCampus Innovationszentrum für autonome und urbane Güterlogistik in Bruchsal. Foto: efeuCampus

Thomas Anderer ist CEO der efeuCampus Innovationszentrum Bruchsal
Geschäftsführer bei Anderer und Partner, Dozent an der Dualen Hochschule und Buchautor, Berater für Transformation und Smart City, Tomorrow Coach im „Tomorrow Camp“.

„Ich liebe an meinem ganzen Leben, dass ich immer in Jobs gekommen bin, die mit Trends und der Zukunft zu tun haben, wie in den 90ern beim Digitalpionier Pixelpark oder jetzt in das efeu Projekt für autonomfahrender Fahrzeuge und Künstliche Intelligenz.“
Thomas Anderer, CEO efeuCampus Bruchsal

1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Ich trage den Spitznamen Thomas 6.0, weil ich immer sehr schnell bin, weniger auf den Beinen, eher im Vorausdenken. Er könnte auch für mein Frühstart in den Tag stehen. Ich stehe meist zwischen 4h und 6h morgens auf.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Nicht wirklich. Aber das Frühstück ist ein Ritual, den Tag mit meiner Frau zu beginnen. Es gibt keinen Kaffee, sondern Müsli mit frischen Früchten, Honig und Joghurt.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Besser Orange. Es ist die Farbe meiner Marke. Wenn mal nichts geht, dann mindestens immer orange Socken und Schuhe mit orangen Farbstreifen. Ohne Orange geht es nicht. Ansonsten orange, lässig in jeder Kombination, auch mal Sakko zur Jogginghose.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Spiegel-online, um mir aus den Berichten zum politischen Stillstand, die Inspiration zu holen, noch konsequenter an der Zukunft zu arbeiten.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Wenn mein Kopf beansprucht wird, immer. Mir macht Arbeiten Spaß.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Im HubWerk01 ist meine spacige Basis und als Netzwerker bin ich immer auf der Piste, real oder virtuell. Wäre ich noch jung, wäre ich wohl ein digitaler Nomade.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Evernote. Es begleitet mich Tag und Nacht. Alles was mir durch den Kopf geht läuft dort für mich zusammen, egal ob am Mac oder über iphone oder ipad. Und danach gleich Shazam, weil ich ein Musiksammler des Ibiza-Sounds bin, den ich für meine Inspiration nutze.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Ich habe 5 Jahre an der Seite von Bundeskanzler Helmut Schmidt gearbeitet. Da bleibt wenig Platz für weitere Vorbilder. Aber es gibt trotzdem noch weitere Menschen. Einen möchte ich noch nennen: Fritz Raff, Oberbürgermeister in Mosbach und Intendant der ARD. Leider auch schon verstorben und er war aus Mühlacker.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

„Ich glaube wir sind jetzt durch. Lassen Sie uns die Punkte bitte zusammenfassen.“ So mache ich es jedenfalls. Meetings, die länger als 45 Minuten gehen, vergeuden eh nur Zeit.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Was ist ein schlechter Tag? Jeder Tag ist in seiner Form eine Herausforderung. Ein schlechter Tag entsteht nur im Kopf.

11. Was inspiriert Sie?

Kluge Frauen in einer Männerwelt. Es inspiriert mich sehr, wenn ich intelligenten Frauen gedanklich folgen kann. Und es inspiriert mich auch (fast) immer kluge Frauen in Führungspositionen und in Verantwortung zu erleben, auch gerne als Vorgesetzte.

12. Beruf und Familie lassen sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Lösungen zu finden, das möglichst viele Eltern genügend Zeit mit Ihren Kindern verbringen können. Ich bin darin kein Fachmann hoffe aber, dass die Politik und die Gesellschaft wenigstens hierfür zukunftsweisende Antworten findet.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Dass es mir einmal im Leben nicht gelungen ist, eine begonnene Freundschaft für mein ganzes Leben zu erhalten. Ein Mensch zu verlieren, der noch lebt, ist für mich etwas sehr Tragisches. Vielleicht zum richtigen Zeitpunkt das Falsche gesagt zu haben oder falsch gehandelt zu haben, steht für mich für „gehörig misslungen“.

14. Lieblingsfilm?

Gibt es nicht. Es gibt insgesamt wenige Filme, die mich inspirieren oder gar begeistern.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Diese eine Person mit der die Freundschaft zerbrochen ist. Ich würde einfach zuhören und eben nicht diskutieren.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Ehrlich? Nichts! Vielleicht wollte ich einfach Kind bleiben. Dass wir heute in den TomorrowCamps mit Lego arbeiten, scheint vielleicht ein Beweis dafür zu sein, dass es mir gelungen ist.

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Naja, ich begleite mich ja nun schon 62 Jahre und bin mit mir da auf den letzten Metern unterwegs. Ich glaube ich kenne mich schon sehr gut.
Und wenn es da jemand gibt, der mich besser kennt, immer her damit.

zur Person Thomas Anderer:

Thomas Anderer ist Visionär und leitet das efeuCampus Innovationszentrum für autonome und urbane Güterlogistik in Bruchsal, auf dem Weg in ein „LastMileCityLab“ einem urbanen Logistik Erlebnisraum in der ganzen Stadt. Zu seinen Visionspartner gehören die Stadt Bruchsal, die SEW Eurodrive, Volocopter, das KIT, das FZI, die PTV, die B.I.G. Gruppe und die Hochschule Karlsruhe sowie das Innovationlab und Digitalisierungszentrum HubWerk01.
Er ist Erfinder des „TomorrowCamps“ einer auf Co-Creation aufbauende Methodik und ein neues Format, mit dem Kommunen und Unternehmen schneller in die Transformation kommen. Sein Motto hierzu: “Erst transformieren, dann digitalisieren.“
Zuvor war Thomas Anderer Manager und Vorstand bei der Pixelpark AG, der ID-Media AG, der Aerome AG, Appamics AG und bei der Business Impuls GmbH.

Das Interview führte Tanja Meckler

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