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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Robert Szilinski, CEO, Vorstandsvorsitzender esentri AG

Robert Szilinski ist leidenschaftlicher Unternehmer mit der Vision den Mittelstand zukunftsfähig zu machen. Nach seinem Informatikstudium in Karlsruhe und zahlreichen Beratungsprojekten zur digitalen Transformation, kam ihm 2010 die Idee zur Gründung der esentri AG. In unserer Interviewreihe 16+ stellt er sich diesmal unseren etwas anderen Fragen.
Robert Szilinski, Vorstandsvorsitzender der esentri AG. Foto: esentri AG

15.01.2025

"Was treibt mich an? Mein Optimismus und die Überzeugung, dass wir für die nachfolgenden Generationen eine Verantwortung haben und wir durch unser Handeln einen Unterschied machen können."
Robert Szilinski

Als CEO und inspirierender Vordenker hat Robert Szilinski  erkannt, dass die digitale Transformation alleine die Welt nicht besser macht und zusätzlich das Thema Nachhaltigkeit zum zentralen Erfolgsfaktor für zukunftsorientierte Unternehmen wird.

Auf dem Weg zu „Net Zero“ berät esentri seither Unternehmen bei der Twin Transformation, der Kombination der beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit und begleitet sie ganzheitlich bei der Umsetzung – von der Strategie über Compliance bis hin zu innovativen KI Lösungen.

Robert Szilinski  ist als Speaker und zusätzlich in weiteren ehrenamtlichen Funktionen tätig, wie bspw. als Senator im Senate of Economy Europe oder als Vorstand für Impact & Sustainability beim CyberForum, dem größten regionalen High-Tech Netzwerk in Europa.

1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr bin ich meistens auf den Beinen. In den Morgenstunden schaffe ich es manchmal zu meditieren und danach geht’s meistens rund, bis die Kinder fertig für die Schule sind.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ich muss nicht zwingend frühstücken und gerade im Sommer, lasse ich es häufig ausfallen. Eine klassische Butterbrezel oder ein Croissant geht immer, wenn ich Zeit habe, darf es aber auch gerne ausgiebig sein.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Am liebsten habe ich meine weißen Sneakers und eine Chino mit Hemd. Da ich eine Zeit in Kanada gearbeitet habe, gefällt mir auch der „Casual Friday“ mit Jeans und Hoodie, das passt aber leider nicht immer zum Tagesplan.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Derzeit variiert das zwischen verschiedenen Nachrichtenportalen wie spiegel.de oder sueddeutsche.de. Früher bin ich sehr gerne mit Twitter / X eingestiegen, habe dort aber meinen Account konsequenterweise gelöscht.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Entweder ganz früh morgens oder später am Abend. Da kriege ich meistens nochmal richtig Energie, vielleicht aber auch nur, weil manchmal noch zwingend was fertig werden muss 😉

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Ich genieße die Arbeit in meinem Büro an der Ettlinger Alb, da habe ich die besten Bedingungen. Hier und da verlege ich den Arbeitsplatz aber auch gerne mal ins Homeoffice oder nach draußen auf die Terrasse, wenn es das Wetter zulässt.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Ich habe schon sehr viele Tools probiert und organisiere mich sehr gerne über Notion. Das Tool passt am besten, um die verschiedenen Kontexte (esentri, privat, meine Ehrenämter und Beiratstätigkeiten) sortiert und strukturiert zu bekommen. Damit habe ich dann einen freien Kopf und bin froh, das Tool entdeckt zu haben.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Als Person inspiriert mich Simon Sinek mit seinen Gedanken zu Führung und dem Unternehmertum der Zukunft. Er bringt ganz viele Themen, die auch mich umtreiben, immer wieder auf den Punkt. Ich empfehle gerne seine Bücher und Beiträge.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Meetings gar nicht erst machen 🙂 Nein, im Ernst: es ist wichtig klar zu haben, warum wir uns treffen und welche Ziele wir am Ende erreicht haben wollen. Wenn Meetings unvorbereitet stattfinden, brechen wir diese auch mal ab – das ist respektvoll mit der Zeit der Teilnehmenden umgegangen.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Auch ich habe freilich schlechte Tage. Was mir geholfen hat ist die Erkenntnis, dass gut und schlecht in unserer Bewertung nur zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Es gelingt nicht immer, aber die Erkenntnis, dass auch ein schlechter Tag sehr wertvolle Lernimpulse mit sich bringt und wir viel über unser selbst erfahren können, hilft mir dann abends schon vor allem das Positive zu sehen. Wenn das so gar nicht klappen will, dann muss ich raus in die Natur und Sport machen.

11. Was inspiriert Sie?

Mich inspiriert es unheimlich mit Menschen zusammenarbeiten und von ihnen lernen zu dürfen. Zu sehen, was möglich ist, wenn Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das in Kombination mit den neuen Möglichkeiten, z.B. durch KI ist einfach wahnsinnig inspirierend. Noch nie hat sich die Welt so schnell verändert.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Es kann nicht sein, dass wir als so reiche Volkswirtschaft immer noch keine gesicherten Kita-Plätze anbieten können. Die Gleichstellung von Frauen und Männern hängt immer noch hinterher. Wie kann es sein, dass meine Tochter und mein Sohn immer noch unterschiedlich für die gleiche Arbeit bezahlt werden? Hier besteht Handlungsbedarf und ich bin froh, dass wir als FairPay Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Ich hatte in den Anfangsjahren bei einem Interview einen kompletten Blackout und konnte nicht mal mehr ein paar Worte über esentri verlieren, was wir machen und was uns antreibt. Das war besonders peinlich, weil ein Kamerateam dabei war und ich sonst immer was zu sagen habe – das war mein erster und Gottseidank letzter Blackout bisher 🙂

14. Lieblingsfilm?

Ich mag sehr gerne Interstellar, Inception und die neuen Dune Filme. Großartiges Kino!

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich würde gerne Barack Obama treffen und ihn über alles ausfragen, was er als Präsident erlebt hat. Also auch wirklich seine persönlichen Erfahrungen als mächtigster Mann der Welt, den Umgang mit Unsicherheit, seinen Alltag, wie er denkt und entscheidet. Das fände ich mega spannend, wird wohl aber ein Traum bleiben.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Als Kind war ich bereits Architekt beim Legobauen und hätte mir das vorstellen können. Meine Eltern haben mir mal erzählt, dass ich früh einfach „Chef“ werden wollte, das hat geklappt.

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die Sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Beides zugleich – man neigt ja ganz gerne dazu, von sich selbst zu behaupten, dass man sich gut kennt. Ich kann hier noch lernen. Eine fremde Person, die mich besser kennt, hätte vielleicht auch ein paar Ratschläge für mich und kann mir neue Perspektiven zeigen, die ich selbst nicht sehe. Spannend, aber in irgendeiner Weise auch gruselig.

Das Interview führte Tanja Meckler.

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