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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Christoph Werner, Vorsitzender dm-Geschäftsführung

Vor vielen Jahren jobbte der heutige dm-Chef einmal bei einer Elektrofirma, beim Abbau einer alten Telefonanlage in einem Krankenhaus durchschnitt er aus Versehen das falsche Kabel und legte die ganze Telefonanlage lahm. Bei unserem Interview stellte sich Christoph Werner ein paar etwas anderen Fragen.
Christoph Werner ist seit 2019 dm-Chef und zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern im Land. Als Kind träumte er davon Rettungshubschrauberpilot bei der DRF zu werden. Foto: Christina Riedl, dm-drogerie markt GmbH + Co. KG.

Christoph Werner ist der älteste Sohn von dm-Gründer Götz W. Werner. Seit 2019 ist er der Vorsitzende der Geschäftsführung bei der größten deutschen Drogeriekette dm. Er zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern im Land. Das Rampenlicht sucht er jedoch nicht. Das Auffallendste an dem dm-Chef ist vielleicht, dass er es nicht darauf anlegt aufzufallen. Selbst bei Pressekonferenzen wirkt er nahbar, wie ein Mann, mit dem es sich gut über das Leben philosophieren lässt. Einer, der nicht viel auf Status oder Luxussymbole gibt. Dass er einmal an der Spitze des dm-Imperiums stehen würde, war für Christoph Werner, als damaligen Schulabgänger, alles andere als klar. In einer alverde-Kolumne (Kundenzeitschrift von dm) schrieb er einmal:

„Mich treibt die Chance an, dabei zu helfen, die Welt so mitzugestalten, dass Menschen ihr Lebensglück finden und am Ende sagen können: ‚Ja, es war mein Leben und nicht das Leben eines anderen, und es war gut‘.“
Christoph Werner

„Ich konnte mir so manches ausmalen, hatte aber keine klaren Vorstellungen. Nach 13 Jahren in der Schule kannte ich nur die Außenseite von Berufen, nicht aber deren Innenseite. Einmal den Beruf meines Vaters auszuüben, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen: Immer mit Krawatte und Anzug rumlaufen und am Schreibtisch sitzen – das stellte ich mir sehr langweilig vor! Ich kannte halt nur die Außenseite seines Berufs. Ich wollte stattdessen lieber Pilot werden.“

Christoph Werner hat 15 Jahre lang in der Markenartikelindustrie in den USA und in Frankreich Erfahrungen gesammelt, bevor er schließlich 2010 zu dm kam. 2011 übernahm er als Geschäftsführer die Verantwortung für das Ressort Marketing + Beschaffung. Werner ist zweifacher Familienvater. Ausgleich zu seinem eng getakteten Job-Alltag findet er im Kreise seiner Liebsten oder beim Joggen und Schwimmen.

Bei dm-drogerie markt arbeiten europaweit mehr als 71.600 Menschen in über 3.900 Märkten. In den derzeit 14 europäischen Ländern konnte dm im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von 13,6 Milliarden Euro erreichen. Die mehr als 46.300 dm-Mitarbeiter in Deutschland erwirtschafteten in diesem Zeitraum einen Umsatz von 9,9 Milliarden Euro. dm wurde zudem von den Kundinnen und Kunden zum besten Drogeriemarkt und beliebtesten der untersuchten Einzelhändler beim „Kundenmonitor 2022“ gewählt.

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Um 6:00 Uhr.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ein kleines Müsli.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Stoffhose, Hemd und Jacket.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Meinen eMails: da lese ich die Newsletter oder Schlagzeilen von WSJ, NZZ, NYT, SZ, Handelsblatt, Media Pioneer  und die Umsatzzahlen von dm.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Eigentlich jederzeit. Entscheidend ist, mich nicht ablenken zu lassen.

6. Fixer Arbeitsplatz oder Smart Office?

Ich bin viel unterwegs und kann gut von überall aus arbeiten. Wenn es einen Unterschied macht, bin ich aber auf jedem Fall im Büro.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

WhatsApp.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Viktor Frankl.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Klären, wer das Meeting führt und was eigentlich das Anliegen ist.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Indem ich eine kurze Auszeit nehme und einfach mal mit Kolleginnen und Kollegen ein ungezwungenes Gespräch suche.

11. Was inspiriert Sie?

Die Fähigkeit, Perspektiven zu wechseln.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Beruf und Familie gilt es in Harmonie zu bringen. Entscheidend scheint mir, sich dann auch wirklich voll und ganz jeweils zu engagieren.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Der Abbau einer ausgedienten Telefonanlage in einem Krankenhaus, als ich bei einer Elektrofirma jobbte. Versehentlich schnitt ich ein Kabel durch, welches das ganze Krankenhaus vom Telefonnetz trennte.

14. Lieblingsfilm?

„The Family Man“

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Mit Abraham Lincoln hätte ich gerne über seine Entscheidung diskutiert, die Sezession der Südstaaten nicht zu akzeptieren.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Ursprünglich wollte ich Rettungshubschrauberpilot bei der DRF werden.

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Hochspannend!

Das Interview führte Tanja Meckler.

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