Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
23.02.2025
von Sandra Gallian
Manche Szenen seien anders als in der früheren Version, erklärt der künstlerische Leiter Alexander Grünwald, der die Probe moderiert. Schon beim ersten Blick auf die Bühne wird klar, wie viel Arbeit und Technik hinter der Show steckt. Stuart Gannon, der „Aerial Captain“, erklärt die komplexen Flugmechanismen, die es ermöglichen, dass Darsteller wie Klaws über das Publikum schweben können. „Jedes Bungee-Seil wird individuell angepasst, damit die Sicherheit zu 100 Prozent gewährleistet ist“, erzählt er, während Klaws auf der Empore des Theaters in das Fluggeschirr steigt.
Während sich Klaws von der Empore hinabschwingt und mit Leichtigkeit durch die Luft gleitet, begrüßt er die anwesenden Medienvertreter mit einem lockeren „Moin moin!“. Doch der erste Eindruck täuscht, wie der Darsteller zugibt, nachdem er sicher auf der Bühne gelandet ist: „Das Fliegen sieht vielleicht spielerisch aus, aber es ist unfassbar anstrengend. Besonders das Singen, während man in der Luft hängt, fordert den Körper ganz anders als am Boden. In der Luft spürt man nur noch sich selbst.“ Insgesamt 250 Fluggeschirre (genannt Harness) wurden für die Cast angefertigt, um die aufwändige und eindrucksvolle Luftakrobatik darzubieten.
Neben Disziplin und Ausdauertraing habe er auch seine Ernährung umgestellt, um körperlich auf höchstem Niveau zu sein. Im Grunde könne man aber gar nicht explizit auf die komplexe Herausforderung diese Rolle trainieren, so Klaws. Das beste Training seien im Grunde die Proben selbst.
Einmal sei ihm auf der Bühne der Lendenschurz gerissen. Das sei die bisher größte Panne für ihn gewesen. Diese sei wohl aber zum Glück durch die besondere Affenhaltung auf allen Vieren und durch das Tragen einer braunen Boxershort für das Publikum unerkannt geblieben.
„Es fühlt sich an wie nach Hause kommen“, erklärte der symphatische Darsteller, nachdem er sich locker im Schneidersitz neben seine Kollegin und Jane-Darstellerin Judith Caspari gesetzt hat.
Die Rolle des Tarzan hat für Klaws nicht nur beruflich, sondern auch privat eine ganz besondere Bedeutung. „Meine Frau Nadja Scheiwiller habe ich 2010 als Jane-Darstellerin kennengelernt. Ohne Tarzan gäbe es unsere Kinder nicht“, erzählt er mit einem Lächeln. „Für mich ist diese Show immer auch ein Stück Familiengeschichte.“ „2010 durfte ich das erste Mal in diese außergewöhnliche Rolle schlüpfen. Dass ich jetzt, 14 Jahre später, wieder als Tarzan fliegen darf, ist besonders emotional – vor allem, weil meine Kinder mich jetzt zum ersten Mal in dieser Rolle erleben werden“ erklärt der gebürtige Münsterländer.
„Der Name Klaws und Tarzan stehen sich sehr nahe – das war der Anfang meiner Familie. Hätte ich meine tolle Familie so nicht, würde ich mich definitv auf die Suche machen“ sinniert Klaws und man spürt, dass ihm das Thema sehr am Herzen liegt. Darüerhinaus habe das Thema auch eine starke gesellschaftliche Relevanz . „Die Geschichte über die Entwicklung eines Menschen, seine Herkunft und Identität beschäftigt uns alle auf eine Weise“, so Klaws.
Judith Caspari als Jane überzeugt seit vielen Vorstellungen in Stuttgart mit ihrer Bühnenpräsenz. „Das Singen aus der Luft heraus ist eine Herausforderung, aber es macht unglaublich Spaß. Man lernt seinen Körper völlig neu kennen“, erklärt sie. Höhenangst habe sie selbst keine. Dass sie mit Klaws nun für 15 Vorstellungen einen neuen Tarzan an ihre Seite bekommt, findet sie super. Man spüre jetzt schon die Energie, die er mitbringt.
Stephan Jaekel, Director Communications der Stage Entertainment GmbH, sieht Tarzan als einen der großen Musical-Klassiker in Deutschland: „Nach den ersten zehn Jahren von 2008 bis 2018 in Hamburg, Stuttgart und Oberhausen spielen wir es erneut in Stuttgart und ziehen im Herbst 2025 nach Hamburg zurück. Nur wenige Musicals haben so eine Erfolgsgeschichte.“ Im Stage Palladium Theater arbeiten gut 200 Kollegen und Kolleginnen, inklusive Cast. Ein Musical in der Dimension von Disneys TARZAN koste einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, so Jaekel. Hinter der spektakulären Inszenierung steckt unter anderem eine äußerst aufwendige Flug-, Licht- und Soundtechnik, die es den Zuschauerinnen und Zuschauern ermöglicht, die Show als immersives Musical zu erleben. Damit das jeden Abend gelingt, wurden seit der Premiere von Disneys TARZAN von der Technik fast 125.000 Einsätze für Flugbewegungen, über 45.000 szenische Bewegungen, knapp 170.000 Lichtbefehle und über 800.000 Einzelbewegungen umgesetzt.
Die Probe mit Alexander Klaws gab nicht nur einen Einblick in die harte Arbeit, sondern auch in die Leidenschaft, die hinter jeder Aufführung steckt. Ob es die präzise Choreografie, die spektakulären Flugszenen oder die berührende Musik von Phil Collins ist – Tarzan zieht Groß und Klein in seinen Bann.
Alexander Klaws fasst es am Ende der Probe noch einmal treffend zusammen: „Jede Show ist einzigartig, weil sie von Menschen lebt. Und diese Magie möchte ich mit dem Publikum teilen.“
Alle Fotos: Sandra Gallian
23.02.2025
von Sandra Gallian
Manche Szenen seien anders als in der früheren Version, erklärt der künstlerische Leiter Alexander Grünwald, der die Probe moderiert. Schon beim ersten Blick auf die Bühne wird klar, wie viel Arbeit und Technik hinter der Show steckt. Stuart Gannon, der „Aerial Captain“, erklärt die komplexen Flugmechanismen, die es ermöglichen, dass Darsteller wie Klaws über das Publikum schweben können. „Jedes Bungee-Seil wird individuell angepasst, damit die Sicherheit zu 100 Prozent gewährleistet ist“, erzählt er, während Klaws auf der Empore des Theaters in das Fluggeschirr steigt.
Während sich Klaws von der Empore hinabschwingt und mit Leichtigkeit durch die Luft gleitet, begrüßt er die anwesenden Medienvertreter mit einem lockeren „Moin moin!“. Doch der erste Eindruck täuscht, wie der Darsteller zugibt, nachdem er sicher auf der Bühne gelandet ist: „Das Fliegen sieht vielleicht spielerisch aus, aber es ist unfassbar anstrengend. Besonders das Singen, während man in der Luft hängt, fordert den Körper ganz anders als am Boden. In der Luft spürt man nur noch sich selbst.“ Insgesamt 250 Fluggeschirre (genannt Harness) wurden für die Cast angefertigt, um die aufwändige und eindrucksvolle Luftakrobatik darzubieten.
Neben Disziplin und Ausdauertraing habe er auch seine Ernährung umgestellt, um körperlich auf höchstem Niveau zu sein. Im Grunde könne man aber gar nicht explizit auf die komplexe Herausforderung diese Rolle trainieren, so Klaws. Das beste Training seien im Grunde die Proben selbst.
Einmal sei ihm auf der Bühne der Lendenschurz gerissen. Das sei die bisher größte Panne für ihn gewesen. Diese sei wohl aber zum Glück durch die besondere Affenhaltung auf allen Vieren und durch das Tragen einer braunen Boxershort für das Publikum unerkannt geblieben.
„Es fühlt sich an wie nach Hause kommen“, erklärte der symphatische Darsteller, nachdem er sich locker im Schneidersitz neben seine Kollegin und Jane-Darstellerin Judith Caspari gesetzt hat.
Die Rolle des Tarzan hat für Klaws nicht nur beruflich, sondern auch privat eine ganz besondere Bedeutung. „Meine Frau Nadja Scheiwiller habe ich 2010 als Jane-Darstellerin kennengelernt. Ohne Tarzan gäbe es unsere Kinder nicht“, erzählt er mit einem Lächeln. „Für mich ist diese Show immer auch ein Stück Familiengeschichte.“ „2010 durfte ich das erste Mal in diese außergewöhnliche Rolle schlüpfen. Dass ich jetzt, 14 Jahre später, wieder als Tarzan fliegen darf, ist besonders emotional – vor allem, weil meine Kinder mich jetzt zum ersten Mal in dieser Rolle erleben werden“ erklärt der gebürtige Münsterländer.
„Der Name Klaws und Tarzan stehen sich sehr nahe – das war der Anfang meiner Familie. Hätte ich meine tolle Familie so nicht, würde ich mich definitv auf die Suche machen“ sinniert Klaws und man spürt, dass ihm das Thema sehr am Herzen liegt. Darüerhinaus habe das Thema auch eine starke gesellschaftliche Relevanz . „Die Geschichte über die Entwicklung eines Menschen, seine Herkunft und Identität beschäftigt uns alle auf eine Weise“, so Klaws.
Judith Caspari als Jane überzeugt seit vielen Vorstellungen in Stuttgart mit ihrer Bühnenpräsenz. „Das Singen aus der Luft heraus ist eine Herausforderung, aber es macht unglaublich Spaß. Man lernt seinen Körper völlig neu kennen“, erklärt sie. Höhenangst habe sie selbst keine. Dass sie mit Klaws nun für 15 Vorstellungen einen neuen Tarzan an ihre Seite bekommt, findet sie super. Man spüre jetzt schon die Energie, die er mitbringt.
Stephan Jaekel, Director Communications der Stage Entertainment GmbH, sieht Tarzan als einen der großen Musical-Klassiker in Deutschland: „Nach den ersten zehn Jahren von 2008 bis 2018 in Hamburg, Stuttgart und Oberhausen spielen wir es erneut in Stuttgart und ziehen im Herbst 2025 nach Hamburg zurück. Nur wenige Musicals haben so eine Erfolgsgeschichte.“ Im Stage Palladium Theater arbeiten gut 200 Kollegen und Kolleginnen, inklusive Cast. Ein Musical in der Dimension von Disneys TARZAN koste einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, so Jaekel. Hinter der spektakulären Inszenierung steckt unter anderem eine äußerst aufwendige Flug-, Licht- und Soundtechnik, die es den Zuschauerinnen und Zuschauern ermöglicht, die Show als immersives Musical zu erleben. Damit das jeden Abend gelingt, wurden seit der Premiere von Disneys TARZAN von der Technik fast 125.000 Einsätze für Flugbewegungen, über 45.000 szenische Bewegungen, knapp 170.000 Lichtbefehle und über 800.000 Einzelbewegungen umgesetzt.
Die Probe mit Alexander Klaws gab nicht nur einen Einblick in die harte Arbeit, sondern auch in die Leidenschaft, die hinter jeder Aufführung steckt. Ob es die präzise Choreografie, die spektakulären Flugszenen oder die berührende Musik von Phil Collins ist – Tarzan zieht Groß und Klein in seinen Bann.
Alexander Klaws fasst es am Ende der Probe noch einmal treffend zusammen: „Jede Show ist einzigartig, weil sie von Menschen lebt. Und diese Magie möchte ich mit dem Publikum teilen.“
Alle Fotos: Sandra Gallian
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