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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Wirtschaftsakteure fordern: Schienenachse Stuttgart-Zürich ausbauen

Die IHK Nordschwarzwald begrüßt den für 2021 geplanten Ausbau der Gäubahn zwischen Horb am Neckar (Landkreis Freudenstadt) und Neckarhausen (Nürtingen). Allerdings sagt IHK-Präsidentin Claudia Gläser: „Dabei sollte es nicht bleiben.“
Kein Stillstand beim Schienenausbau, forder Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald. ©FotostudioKarin

19.07.2021

Beim Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich werden seit Jahren kaum Fortschritte erzielt, beklagen die Industrie- und Handelskammern (IHK) Nordschwarzwald und Schwarzwald Baar Heuberg in einer gemeinsamen Mitteilung.

Trotz parteiübergreifender Einigkeit über die Notwendigkeit zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich stellen die Kammern nahezu Stillstand fest. Auch die Überlegungen zum Deutschland-Takt würden zwar Verbesserungen vorsehen, aber gleichzeitig neue Fragen aufwerfen.

Rechtzeitig vor der Bundestagswahl (26.09.2021) wenden sich die Wirtschaftsorganisationen entlang der Gäubahn an die Bundestagskandidaten und rufen dazu auf, den Ausbau künftig in einem regelmäßigen und verbindlichen Format mit dem Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn voranzutreiben.

Sowohl für den Personen- wie auch den Güterverkehr soll die Schieneninfrastruktur zwischen Stuttgart und Zürich ausgebaut werden. ©ManfredAntranis/Composing_GerdLache

Die Wirtschaftsakteure zwischen Stuttgart und Zürich seien sich einig: Die Schieneninfrastruktur zwischen Stuttgart und Zürich muss zu einem leistungsfähigen Korridor für den Personen- und Güterverkehr mit internationaler Bedeutung ausgebaut werden. Deswegen begrüße das grenzüberschreitende Wirtschaftsbündnis auch grundsätzlich die neuen Überlegungen zum Deutschlandtakt und die darin vorgesehenen Verbesserungen gegenüber den Planungen zum Bundesverkehrswegeplan.

Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald, stellt unmissverständlich klar: „Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG müssen nun schnellstmöglich den Fahrplan und die Infrastruktur aufeinander abstimmen. Viele − auch unangenehme − Fragen beispielsweise zu einzelnen Haltepunkten wie in Böblingen und Singen müssen schnellstmöglich beantwortet werden. Der Gesamtausbau darf nicht verschleppt beziehungsweise gefährdet werden.“

Die Wirtschaft fordert der Mitteilung zufolge ein verbindliches und regelmäßiges Format wie beispielsweise eine „Fortschrittskonferenz zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich“ mit den neu gewählten Bundestagsabgeordneten zwischen Stuttgart und dem Bodensee.

Die Abgeordneten seien die Vertreter des Bundes, der Bund sei Anteilseigner der Deutschen Bahn. Gemeinsam mit der Wirtschaft müsse es gelingen, den Ausbau mindestens einmal im Jahr mit allen relevanten Akteuren aus Deutschland und der Schweiz, mit klaren Verantwortlichkeiten und mit einem verbindlichen Zeitplan voranzutreiben.

„Bisher sind viele der ursprünglichen Planungen noch nicht einmal begonnen“, macht Birgit Hakenjos deutlich. Die Präsidentin der IHK Schwarzwald Baar Heuberg weiter: „Das weckt in Kombination mit neuen, unverbindlichen Überlegungen zum Deutschlandtakt durchaus Zweifel, dass der Ausbau mit Ablauf des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2030 tatsächlich begonnen oder sogar abgeschlossen sein wird. Das können wir uns als grenzüberschreitende Wirtschaftsregion nicht leisten.“ (pm/gel)


Hintergrund

Die Wirtschaft entlang der Schienenachse Stuttgart-Zürich fordert den unverzüglichen Ausbau für den Personen- und Güterverkehr. Auf Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg haben sich deshalb im Juni 2019 insgesamt zwölf deutsche und schweizerische Verbände zu einem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis zusammengeschlossen.

Die Wirtschaft verspricht sich davon nicht nur eine bessere Anbindung an nationale und internationale Verkehrswege. Der Ausbau sei auch dringend erforderlich, um das steigende Güteraufkommen auf der Schiene abzuwickeln, um die Straßen zu entlasten und um einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. (pm/gel)

Für die Wirtschaft ist der Ausbau der  Schienen-Infrastruktur zwischen Stuttgart und Zürich wichtig, machen die IHKn Nordschwarzwald und Schwarzwald Baar Heuberg deutlich ©GerdLache/Quelle GoogleMaps

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