Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
06.06.2025
von Sandra Gallian
Im Gespräch mit Rainer Jahn, Geschäftsführer der Diakonie- und Sozialstation Heckengäu e.V., wurde schnell deutlich: Soziale Angebote im ländlichen Raum sind unverzichtbar. „Unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die zuverlässigen Begleiter für Menschen in der Region“, sagt Jahn.
Die Diakonie Heckengäu besteht seit 1999 als Verein und ging aus dem Modell der Gemeindeschwestern hervor, das seit 1979 existierte. Mit der Einführung der Pflegeversicherung wurde aus dem damaligen Modell ein Verein, der heute rund 80 Mitarbeitende zählt. Die enge Verbindung zur Region ist ein Vorteil: „Unsere Mitarbeitenden kommen aus den Ortschaften und kennen sich gut aus“, betont Jahn.
Besonders im ambulanten Dienst sieht Rainer Jahn Potenzial für neue Mitarbeitende: „Dadurch, dass man auf der Tour selbständig arbeitet, hat man eine höhere Verantwortung, die auch finanziell honoriert wird.“
Die Diakonie Heckengäu bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, das individuell auf die Bedürfnisse der Menschen in der Region abgestimmt ist. In der Altenpflege reicht das Angebot von der täglichen Körperpflege über Hilfe im Haushalt bis hin zur medizinischen Unterstützung. Der Ansatz umfasst sowohl die Behandlungspflege als auch hauswirtschaftliche Aufgaben und Unterstützungspflege im Rahmen der häuslichen Krankenpflege. Ein besonderes Angebot ist die Tagespflege, bei der bis zu 14 Personen pro Tag betreut werden. Mit einem komfortablen Fahrdienst werden die Gäste morgens abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht. Der Tagesablauf ist abwechslungsreich gestaltet und beinhaltet gemeinsame Mahlzeiten, seniorengechte Gymnastik oder sportliche und soziale Aktivitäten. „Auch der Nachmittagskaffee und kleine Ausflüge gehören dazu“, beschreibt Jahn das Programm.
Ergänzt wird das Angebot durch die Nachbarschaftshilfe, die Menschen im Alltag unterstützt – sei es nach Operationen, bei Krankheit oder im Alter. In der hauswirtschaftlichen Versorgung kümmert sich die Diakonie um Einkäufe, die Reinigung und die Zubereitung von Mahlzeiten. Auch in der Betreuung setzt die Diakonie auf menschliche Nähe: Lesen, Basteln, Spazierengehen oder Rätsel lösen zählen zu den gemeinsamen Aktivitäten, die den Alltag bereichern.
Trotz des umfassenden Angebots sieht Rainer Jahn Herausforderungen im Pflegebereich: „Wir wünschen uns einen weiterhin positiven Imagewandel sowie eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte.“ Ein besonderes Anliegen ist ihm die Einführung von Pflegekammern in ganz Deutschland.
„Während Ärzte und Juristen Kammern haben, fehlt eine solche Vertretung für Pflegekräfte“, erklärt er. In Baden-Württemberg scheiterte dieser Vorstoß daran, dass die Kosten für die Kammer von den Pflegekräften selbst getragen werden sollten. Jahn sieht auch in der Pflege Potenzial, bestimmte ärztliche Aufgaben zu übernehmen: „Gerade im ländlichen Raum, wo der Hausärztemangel zunimmt, könnte dies ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgung sein.“ Mit einem engagierten Team und einem breiten Angebot ist die Diakonie Heckengäu ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur in der Region.
In unserem neuen Magazin „Nächste Ausfahrt: Heckengäu“ erhalten Sie noch mehr lesens- und sehenswerte Reportagen, Interviews und Impressionen aus dieser spannenden Region:
06.06.2025
„Wir wünschen uns einen weiterhin positiven Imagewandel sowie eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte.“
von Sandra Gallian
Im Gespräch mit Rainer Jahn, Geschäftsführer der Diakonie- und Sozialstation Heckengäu e.V., wurde schnell deutlich: Soziale Angebote im ländlichen Raum sind unverzichtbar. „Unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die zuverlässigen Begleiter für Menschen in der Region“, sagt Jahn.
Die Diakonie Heckengäu besteht seit 1999 als Verein und ging aus dem Modell der Gemeindeschwestern hervor, das seit 1979 existierte. Mit der Einführung der Pflegeversicherung wurde aus dem damaligen Modell ein Verein, der heute rund 80 Mitarbeitende zählt. Die enge Verbindung zur Region ist ein Vorteil: „Unsere Mitarbeitenden kommen aus den Ortschaften und kennen sich gut aus“, betont Jahn.
Besonders im ambulanten Dienst sieht Rainer Jahn Potenzial für neue Mitarbeitende: „Dadurch, dass man auf der Tour selbständig arbeitet, hat man eine höhere Verantwortung, die auch finanziell honoriert wird.“
Die Diakonie Heckengäu bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, das individuell auf die Bedürfnisse der Menschen in der Region abgestimmt ist. In der Altenpflege reicht das Angebot von der täglichen Körperpflege über Hilfe im Haushalt bis hin zur medizinischen Unterstützung. Der Ansatz umfasst sowohl die Behandlungspflege als auch hauswirtschaftliche Aufgaben und Unterstützungspflege im Rahmen der häuslichen Krankenpflege. Ein besonderes Angebot ist die Tagespflege, bei der bis zu 14 Personen pro Tag betreut werden. Mit einem komfortablen Fahrdienst werden die Gäste morgens abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht. Der Tagesablauf ist abwechslungsreich gestaltet und beinhaltet gemeinsame Mahlzeiten, seniorengechte Gymnastik oder sportliche und soziale Aktivitäten. „Auch der Nachmittagskaffee und kleine Ausflüge gehören dazu“, beschreibt Jahn das Programm.
Ergänzt wird das Angebot durch die Nachbarschaftshilfe, die Menschen im Alltag unterstützt – sei es nach Operationen, bei Krankheit oder im Alter. In der hauswirtschaftlichen Versorgung kümmert sich die Diakonie um Einkäufe, die Reinigung und die Zubereitung von Mahlzeiten. Auch in der Betreuung setzt die Diakonie auf menschliche Nähe: Lesen, Basteln, Spazierengehen oder Rätsel lösen zählen zu den gemeinsamen Aktivitäten, die den Alltag bereichern.
Trotz des umfassenden Angebots sieht Rainer Jahn Herausforderungen im Pflegebereich: „Wir wünschen uns einen weiterhin positiven Imagewandel sowie eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte.“ Ein besonderes Anliegen ist ihm die Einführung von Pflegekammern in ganz Deutschland.
„Während Ärzte und Juristen Kammern haben, fehlt eine solche Vertretung für Pflegekräfte“, erklärt er. In Baden-Württemberg scheiterte dieser Vorstoß daran, dass die Kosten für die Kammer von den Pflegekräften selbst getragen werden sollten. Jahn sieht auch in der Pflege Potenzial, bestimmte ärztliche Aufgaben zu übernehmen: „Gerade im ländlichen Raum, wo der Hausärztemangel zunimmt, könnte dies ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgung sein.“ Mit einem engagierten Team und einem breiten Angebot ist die Diakonie Heckengäu ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur in der Region.
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