Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

Sicher, günstig und schnell: Mit TRUMPF-Know-how in den Weltraum

Ohne Laser fliegt keine Rakete in den Weltraum und ohne 3D-Drucker lassen sich Schlüsselkomponenten von Satelliten und Raumfähren kaum kostengünstig fertigen. Und das sind genau die beiden Punkte, für die das Hochtechnologie-Unternehmen TRUMPF GmbH + Co. KG mit Stammsitz in Ditzingen das nötige Know-how besitzt, um in der Raumfahrtbranche ein geschätzter Partner zu sein.
Ein TRUMPF-Techniker bei der Arbeit im 3D-Druck-Entwicklungszentrum in Ditzingen. Das Hochtechnologieunternehmen unterstützt die Raumfahrtindustrie nicht nur mit Maschinen, sondern auch mit seiner 3D-Druck-Kompetenz. Foto: TRUMPF

06.12.2022 | pm/tok

Nun setzen wir mit der wachsenden Space-Industrie auf ein weiteres vielversprechendes Zukunftsfeld. Die Raumfahrtkompetenz dürfen wir uns in Deutschland nicht aus der Hand nehmen lassen. Wir begrüßen deshalb auch die jüngst beschlossenen Investitionen der Bundesregierung in die europäische Raumfahrtbehörde ESA. Denn Autonomie ist auch in der Raumfahrt wichtig.
Dr. Christian Schmitz, Mitglied des Vorstands und CEO Lasertechnik TRUMPF SE + Co. KG

„Wir bei TRUMPF können und wollen mit beidem einen Teil dazu beitragen, die Raumfahrtindustrie in Deutschland weiter voranzutreiben. Klar ist: Bis ein erdnahes Satellitennetz made in Europe Internetsignale in entlegene Ecken funkt und viele andere spannenden Raumfahrtprojekte ihren Betrieb aufnehmen, werden noch einige Jahre vergehen. Denn wie alle Technologien des 21. Jahrhunderts ist auch dieses Feld hochkomplex. Als Technologieunternehmen und Ausrüster bringen wir für den Bereich New Space aber die nötigen Voraussetzungen mit, denn TRUMPF ist es gewöhnt, langfristige Technologieentwicklungen mit viel Geduld zum Erfolg zu führen“, sagte Dr. Christian Schmitz, Mitglied des Vorstands und CEO Lasertechnik TRUMPF SE + Co. KG bei einem Pressegespräch zum TRUMPF Space Day 2022.

„Domänen-Know-how“ auf andere Anwendungen übertragen

Und dann führte Schmitz zwei Beispiele dafür an, wie sehr TRUMP in entscheidenden Technologien einen langen Atem bewiesen habe. „Heute sind wir Marktführer bei Lasern für die Herstellung von Batterien für Elektroautos. Wir arbeiten mit allen wichtigen Batterieherstellern zusammen und haben allein im vergangenen Geschäftsjahr über 1000 Laser für diese Anwendungen verkauft“, so Schmitz. Das TRUMPF-Know-how basiere „auf unseren Erfahrungen, die wir vor vielen Jahren bei Schweißanlagen für Herzschrittmacher gesammelt haben“. Das „Domänen-Know-how“ werde immer wieder auf andere Anwendungen übertragen.

Als zweites Beispiel nannte Schmitz die Laser-Entwicklung: „In enger Zusammenarbeit mit dem weltgrößten Hersteller von Lithografiesystemen ASML und dem Optikhersteller Zeiss haben wir zur Produktion der modernsten und leistungsstärksten Mikrochips ein einzigartiges Lasersystem entwickelt, die sogenannten EUV-Laser. Bis wir den Durchbruch bei dieser Technologie endgültig geschafft haben, haben wir gemeinsam mit unseren Partnern ASML und ZEISS über viele, viele Jahre am EUV-Projekt gearbeitet.“

Wir müssen nicht alles können. Aber wir müssen hier in Deutschland gewisse Kompetenzfelder beherrschen. Auch dadurch entsteht Autonomie. Wir als TRUMPF müssen dafür auch unseren Kuchen mit zur Party bringen. Und auf unserem Kuchen steht Laser- und Fertigungsknowhow. Unsere bestehenden, starken Partnerschaften in der Industrie sind der Zuckerguss.

Dr. Christian Schmitz, Mitglied des Vorstands und CEO Lasertechnik TRUMPF SE + Co. KG
Mit 3D-Druckern von TRUMPF fertigen Raumfahrtunternehmen Schubdüsen für Satelliten und Raumfähren. Diese Schubdüsen sind besonders leicht und halten gleichzeitig extremen Bedingungen stand. Foto: TRUMPF

Lasertechnik für sichere Schweißarbeiten am Raketentriebwerk

Raketen müssen höchsten Qualitätsansprüchen genügen, sonst droht eine Katastrophe. Selbst ein winziges Leck oder ein haarfeiner Riss kann über den erfolgreichen Start oder einen Fehlschlag entscheiden. Damit beispielsweise Strukturelemente wie Tanks nicht die kleinste Menge Treibstoff durchlassen, setzen Unternehmen aus der Raumfahrtbranche auf Laser von TRUMPF. Damit schweißen Raumfahrtunternehmen Raketentankbauteile aus speziellen Metalllegierungen so genau zusammen, dass die Rakete auch unter den extremen Bedingungen beim Start oder beim Flug durch die Atmosphäre das tut, was sie soll. Auch die Schweißarbeiten am Raketentriebwerk müssen genauestens und fehlerfrei sein. Deshalb setzen Raumfahrtunternehmen auch hier auf Lasertechnik.

TRUMPF greift bei den hohen Qualitätsstandards auf sein Knowhow aus der Fertigung von Batterien für Elektroautos zurück. Auch diese müssen perfekt verarbeitet, absolut dicht und crashsicher sein. TRUMPF ist hier Marktführer.

3D-Drucker für günstigere Satelliten und Landefähren

Satelliten benötigen Schubdüsen, um sich im Weltall auf die richtige Position auszurichten und diese zu halten. Landefähren nutzen Schubdüsen, um beispielsweise sanft auf dem Mond aufzusetzen. Raketen können damit ihre Flugrichtung anpassen. Die Kosten bei der Herstellung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Denn seit Privatunternehmen einen neuen Boom für Satelliten, Landefähren und Trägerraketen ausgelöst haben, steigert das die Konkurrenz und damit den Wettbewerb unter den Anbietern um lukrative Aufträge. Unternehmen wie Agile Space Industries und dessen Tochter Agile Additive setzen daher auf materialsparenden 3D-Druck. Das US-Unternehmen fertigt beispielsweise die Schubdüsen mit 3D-Druckern von TRUMPF besonders gewichtssparend. Weitere Vorteile, die der 3D-Druck ermöglicht, sind die Fertigung hochkomplexer Teile, die Verarbeitung von exotischen Legierungen, sowohl für Kleinserien als auch Einzelanfertigungen.

Bei den teilweise selten vorkommenden Rohstoffen und teuren Legierungen ist 3D-Druck besonders nachhaltig, etwa bei Niobium basierten Legierungen. Diese speziellen, extrem hitzebeständigen Legierungen kosten bis zu 1600 US-Dollar pro Kilogramm. Wenn in der Vergangenheit Unternehmen wie Agile Additive Bauteile aus einem Rohling durch bohren, fräsen oder drehen fertigten, landete das meiste davon im Abfall. Bei fünf Kilo gekaufter Speziallegierung Niobium konnte es passieren, dass am Ende nur 500 Gramm ins All flogen. 3D-Drucker dagegen verwenden nur das Material, das am Ende auch benötigt wird.

Raumfahrtunternehmen können mit 3D-Druckern besondere Strukturen drucken. Diese Antenne sorgt eingebaut in einen Satelliten für eine schnellere Datenübertragung zwischen Satelliten und der Erde. Foto: TRUMPF

Minilaser für die exakte Satelliten-Position im All

Gleich mehrere Netzwerke aus Low-Earth-Orbit Satelliten (LEO) sollen künftig für verbessertes Internet auf der Erde sorgen. Auch Handyempfang in sehr abgelegenen Regionen soll durch die in naher Erdumlaufbahn fliegenden Satelliten künftig möglich sein. Damit diese Hochgeschwindigkeitsverbindung für Daten gelingt, müssen die LEO-Satelliten hochpräzise aufeinander ausgerichtet sein.

TRUMPF Photonic Components entwickelt dafür als Partner im Rahmen eines Forschungsprojektes eine leistungsstarke Laserdiode (Vertical Cavity Surface Emitting Laser, kurz: VCSEL) – vereinfacht gesagt einen Minilaser. Diese Minilaser sollen schon bald in weltraumtauglichen Gyroskopen zum Einsatz kommen – also in Sensoren, die die Lage der Satelliten messen.

Mehr zu TRUMPF lesen Sie hier:

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!