Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Nach jahrhundertealter Geschichte weiter Geschichte schreiben. Dank des erfolgreich abgeschlossenen Restaurierungs-Projekts steht der Prokuratien-Palast gleichzeitig für die Vergangenheit und für die Zukunft Venedigs.
Drei miteinander verbundene Gebäude umrahmen den Markusplatz in Venedig, die sogenannten Prokuratien. Im Norden befinden sich die Alten Prokuratien (Procuratie Vecchie), im Westen der napoleonische Flügel und im Süden die Neuen Prokuratien (Procuratie Nuove). Sie dienten den Prokuratoren von Sankt Markus als Wohn- und Arbeitsstätte. Diese städtischen Beamten hatten in der Markusrepublik nach den Dogen (Staatsoberhäuptern) die höchstrangigste Position inne. Ihre Aufgabe bestand darin, sich um die Vermögensverwaltung des Markusdoms zu kümmern. Daneben verantworteten sie Testamentsvollstreckungen, Stiftungen, die Planung sowie Verwaltung der Stadt und gaben Bauaufträge.
Die Alten Prokuratien wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter dem Dogen Andrea Gritti errichtet. Nach 500 Jahren wurde der 152 m lange, dreistöckige Bau mit seiner durch Arkaden und Friese gegliederten Fassade nun in einem umfangreichen Projekt restauriert. Dabei wurden innen 12.000 m² Nutzfläche neu definiert. Beteiligt waren die Versicherungsgesellschaft Generali Gruppe als Eigentümerin des Gebäudes, David Chipperfield Architects (Berlin/London/Mailand/Shanghai) und das Generalunternehmen RDE Sacaim SpA (Venedig). An ihrer Seite stand die Unternehmensgruppe fischer, die eine Reihe an Befestigungsprodukten zur Verfügung stellte, die für verschiedene Restaurierungsaufgaben geeignet waren.
Aufgrund der enormen Bedeutung des Projekts waren nicht nur bei der architektonischen Gestaltung, sondern auch bei der Auswahl der Produkte für die sorgfältige und behutsame Restaurierung großes Geschick und Fachwissen gefragt. Maßgeblich verantwortlich hierfür war unter anderem die Firma Sacaim SpA, die seit 1920 in Venedig tätig ist. Dieses zuständige Generalunternehmen hat bereits bei zahlreichen Projekten mit der Unternehmensgruppe fischer zusammengearbeitet, welche die Befestigungslösungen für das Restaurierungsvorhaben lieferte. Der Ingenieur Daniele Penzo von Sacaim SpA erklärt: „Dies war ein ziemlich einzigartiges Projekt, da es aufgrund der Bausituation und wegen der Ansprüche des Planers notwendig war, die gleichen Methoden anzuwenden, die vor Jahrhunderten beim Bau der Alten Prokuratien verwendet wurden.“ So wurden zum Beispiel zwei monumentale Treppen komplett aus Holz gebaut. Und die Ziegelsteine in den Mauern wurden einzeln von Hand verlegt. Allein für die Treppen betrug die Stückzahl der Steine etwa 200.000.
Um die Decken zu verstärken und alte Befestigungen, wie Holzstifte und Nietverbindungen, zu ersetzen, sowie für viele weitere Anwendungen lieferte Unternehmensgruppe fischer aus Waldachtal Befestigungslösungen.
Die Arbeiten umfassten die Sanierung des ersten und zweiten Obergeschosses mit den Büros der Versicherungsgesellschaft. Dabei wurden die Erschließung und der Zugang der Räume neu organisiert. Außerdem wurde das dritte Obergeschoss renoviert. Diese Etage beherbergt The Human Safety Net, eine internationale, gemeinnützige Generali-Stiftung zur Unterstützung benachteiligter Menschen. Im dritten Obergeschoss wurde ein öffentlicher Zugang zu den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, den Arbeitsbereichen, einem Auditorium und einem Café geschaffen. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden einige der traditionellsten venezianischen Handwerkstechniken eingesetzt: Terrazzo an den Bögen, die sich zu den Wänden hin öffnen, Pastellone-Fußböden, Tünche auf den Ziegel-Oberflächen, Marmorino und venezianischer Putz zählen hierzu.
Die Restaurierung der Alten Prokuratien ist Teil der Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen von Generali und einer breit angelegten Sanierungsinitiative für das Gebiet rund um den Markusplatz, zu der beispielsweise auch die kürzlich wiedereröffneten Königlichen Gärten gehören. Die Räumlichkeiten dienten bis 1989 als italienischer Hauptsitz des Versicherungsunternehmens. Nach den Restaurierungsarbeiten wird Generali nun in die Alten Prokuratien zurückkehren.
Zugleich werden die Alten Prokuratien erstmals für die Weltöffentlichkeit freigeben und mit einer neuen Nutzung in die Zukunft geführt.
pm/tm
Nach jahrhundertealter Geschichte weiter Geschichte schreiben. Dank des erfolgreich abgeschlossenen Restaurierungs-Projekts steht der Prokuratien-Palast gleichzeitig für die Vergangenheit und für die Zukunft Venedigs.
"Dies war ein ziemlich einzigartiges Projekt, da es aufgrund der Bausituation und wegen der Ansprüche des Planers notwendig war, die gleichen Methoden anzuwenden, die vor Jahrhunderten beim Bau der Alten Prokuratien verwendet wurden."
Drei miteinander verbundene Gebäude umrahmen den Markusplatz in Venedig, die sogenannten Prokuratien. Im Norden befinden sich die Alten Prokuratien (Procuratie Vecchie), im Westen der napoleonische Flügel und im Süden die Neuen Prokuratien (Procuratie Nuove). Sie dienten den Prokuratoren von Sankt Markus als Wohn- und Arbeitsstätte. Diese städtischen Beamten hatten in der Markusrepublik nach den Dogen (Staatsoberhäuptern) die höchstrangigste Position inne. Ihre Aufgabe bestand darin, sich um die Vermögensverwaltung des Markusdoms zu kümmern. Daneben verantworteten sie Testamentsvollstreckungen, Stiftungen, die Planung sowie Verwaltung der Stadt und gaben Bauaufträge.
Die Alten Prokuratien wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter dem Dogen Andrea Gritti errichtet. Nach 500 Jahren wurde der 152 m lange, dreistöckige Bau mit seiner durch Arkaden und Friese gegliederten Fassade nun in einem umfangreichen Projekt restauriert. Dabei wurden innen 12.000 m² Nutzfläche neu definiert. Beteiligt waren die Versicherungsgesellschaft Generali Gruppe als Eigentümerin des Gebäudes, David Chipperfield Architects (Berlin/London/Mailand/Shanghai) und das Generalunternehmen RDE Sacaim SpA (Venedig). An ihrer Seite stand die Unternehmensgruppe fischer, die eine Reihe an Befestigungsprodukten zur Verfügung stellte, die für verschiedene Restaurierungsaufgaben geeignet waren.
Aufgrund der enormen Bedeutung des Projekts waren nicht nur bei der architektonischen Gestaltung, sondern auch bei der Auswahl der Produkte für die sorgfältige und behutsame Restaurierung großes Geschick und Fachwissen gefragt. Maßgeblich verantwortlich hierfür war unter anderem die Firma Sacaim SpA, die seit 1920 in Venedig tätig ist. Dieses zuständige Generalunternehmen hat bereits bei zahlreichen Projekten mit der Unternehmensgruppe fischer zusammengearbeitet, welche die Befestigungslösungen für das Restaurierungsvorhaben lieferte. Der Ingenieur Daniele Penzo von Sacaim SpA erklärt: „Dies war ein ziemlich einzigartiges Projekt, da es aufgrund der Bausituation und wegen der Ansprüche des Planers notwendig war, die gleichen Methoden anzuwenden, die vor Jahrhunderten beim Bau der Alten Prokuratien verwendet wurden.“ So wurden zum Beispiel zwei monumentale Treppen komplett aus Holz gebaut. Und die Ziegelsteine in den Mauern wurden einzeln von Hand verlegt. Allein für die Treppen betrug die Stückzahl der Steine etwa 200.000.
Um die Decken zu verstärken und alte Befestigungen, wie Holzstifte und Nietverbindungen, zu ersetzen, sowie für viele weitere Anwendungen lieferte Unternehmensgruppe fischer aus Waldachtal Befestigungslösungen.
Die Arbeiten umfassten die Sanierung des ersten und zweiten Obergeschosses mit den Büros der Versicherungsgesellschaft. Dabei wurden die Erschließung und der Zugang der Räume neu organisiert. Außerdem wurde das dritte Obergeschoss renoviert. Diese Etage beherbergt The Human Safety Net, eine internationale, gemeinnützige Generali-Stiftung zur Unterstützung benachteiligter Menschen. Im dritten Obergeschoss wurde ein öffentlicher Zugang zu den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, den Arbeitsbereichen, einem Auditorium und einem Café geschaffen. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden einige der traditionellsten venezianischen Handwerkstechniken eingesetzt: Terrazzo an den Bögen, die sich zu den Wänden hin öffnen, Pastellone-Fußböden, Tünche auf den Ziegel-Oberflächen, Marmorino und venezianischer Putz zählen hierzu.
Die Restaurierung der Alten Prokuratien ist Teil der Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen von Generali und einer breit angelegten Sanierungsinitiative für das Gebiet rund um den Markusplatz, zu der beispielsweise auch die kürzlich wiedereröffneten Königlichen Gärten gehören. Die Räumlichkeiten dienten bis 1989 als italienischer Hauptsitz des Versicherungsunternehmens. Nach den Restaurierungsarbeiten wird Generali nun in die Alten Prokuratien zurückkehren.
Zugleich werden die Alten Prokuratien erstmals für die Weltöffentlichkeit freigeben und mit einer neuen Nutzung in die Zukunft geführt.
pm/tm
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