Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 24.02.2023
Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU, Sitz in Pforzheim) präsentierte am Eröffnungstag der Inhorgenta (24.-27. Februar 2023) in München die ersten statistischen Gesamtzahlen für das Jahr 2022. „Import und Export laufen immer noch stabil auf hohem Niveau“, sagte Hauptgeschäftsführer Guido Grohmann. Das Ergebnis sei angesichts Corona und Krieg „so nicht unbedingt zu erwarten gewesen“. Nun blicke die Branche „voller Zuversicht auf ein komplexes Jahr 2023, welches für unsere Branche nach wie vor große Chancen verspricht“.
Dennoch falle die Bewertung des Ausblicks auf 2023 vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung zurückhaltend aus. „Einerseits zeichnet sich eine endgültige Entspannung mit Blick auf die Corona-Pandemie ab, so dass aller Voraussicht nach eine alltägliche Normalität möglich sein wird. Damit dürfte es zu einer weiteren spürbaren Belebung des öffentlichen wie auch des privaten Lebens kommen, was der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zuträglich sein dürfte“, sagte Grohmann.
Andererseits gebe es mit dem Krieg in der Ukraine einen signifikanten Unsicherheitsfaktor. „Die wirtschaftlichen Folgen sind nicht abschätzbar. Die Angst um weitere Preissteigerungen bei den Energieträgern Gas und Öl ist alles andere als gebannt.“
Zudem könnten sich die bereits seit 2021 spürbaren Liefer- und Materialengpässe infolge des Krieges ausweiten. Sanktionen für russische Unternehmen, die in den Bereichen Edelmetalle und Edelsteine aktiv sind, machen sich laut BVSU „in unsere Branche durch Preiskapriolen und Lieferengpässe noch zusätzlich bemerkbar“.
Hinzu komme, dass vor allem der Fachkräftemangel auch 2023 die wirtschaftliche Entwicklung bremsen könnte. Darüber hinaus sei mit einer weiteren deutlichen Steigerung des allgemeinen Preisniveaus zu rechnen, was Auswirkungen auf den Konsum haben werde.
Im Fazit stellt Grohmann fest: „Angesichts der … erkennbaren Risiken erscheint eine Konsolidierung des bis heute starken Marktes alles andere als ausgeschlossen.“ BVSU-Präsident Uwe Staib ist dennoch optimistisch: „Auch wenn Unternehmer unserer Branche angehalten sind, die weltwirtschaftliche Lage kontinuierlich zu beobachten und neu zu bewerten, ist dennoch klar, dass in Industrie und Handel im Jahr 2023 große Chancen vorhanden sind. Diese gilt es zu identifizieren und zu nutzen.“
Da Corona das Messegeschäft ab Anfang März 2020 vollständig zum Erliegen gebracht hat und es im Jahr 2022 noch mit dem ein oder anderen Stolperstein zu kämpfen hatte, hofft die Industrie auf eine Anknüpfung des für die Branche so wichtigen Messegeschäftes an die Zeiten vor dem Jahr 2020, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Guido Grohmann.
Die Präferenzen der Mitglieder des BVSU bezeichnete er als „europäisch“. Die beliebteste Messe der Verbandsmitglieder ist laut einer Befragung die italienische Vicenzaoro im Januar, gefolgt von der derzeit laufenden Inhorgenta Munich.
Äußerst positiv sei zu beobachten, dass auch italienische und andere europäische Aussteller mehr und mehr Interesse an der deutschen Leitmesse Inhorgenta in München bekommen würden, was sich an dem vergrößerten Angebot in der Schmuckhalle B1 und den französischen und Schweizer Gemeinschaftsständen in der Uhrenhalle A1 leicht ablesen lasse. Grohmann: „Diesen Trend gilt es zu nutzen und auszubauen.“
Der Bundesverband Schmuck und Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) wurde 1947 in Pforzheim gegründet. Er ist nach eigenen Angaben die Interessenvertretung von mehr als 170 vorwiegend mittelständisch strukturierten Mitgliedsunternehmen und nimmt deren Interessen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wahr.
Er ist Mitglied des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Ihm obliegt die Federführung der deutschen Verbände im Weltschmuckverband CIBJO. Zudem vertritt der BVSU die Interessen der deutschen Uhrenindustrie im europäischen Uhrenverband CPHE. Der Bundesverband ist zudem Mitglied des Responsible Jewellery Councils (RJC).
SEGMENT UHREN
Mitte Februar veröffentlichte das statistische Bundesamt die von ihm erhobenen vorläufigen Zahlen. Der Export der deutschen Uhrenindustrie steigerte sich mit 1,691 Milliarden Euro um 9,31 % gegenüber den Zahlen von 2021 (1,547 Mrd.). Bei letzterem Wert ist zu berücksichtigen, dass sämtliche Betriebe der Branche unabhängig von ihrer Größe erfasst werden, wenn sie eine jährliche Berichtsgrenze von 500.000 Euro übersteigen.
Der Import von Uhren steigerte sich um 11,85 % von 2,195 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,455 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Einfuhr von Uhrwerken steigerte sich um 13,33 % von 30 Millionen auf 34 Millionen Euro.
Betrachtet man die Exporte und Importe im Jahr 2022 quartalsweise, so zeigt sich dem BVSU zufolge, dass die Exporte bei den Uhren im vierten Quartal erstmals nicht mehr die Zahlen des Jahres 2021 übertreffen konnten und um 5,2 % gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres sanken. Grohmann: „Dennoch kann man weiterhin von einem sehr hohen und erfreulichen Niveau sprechen.“
Bei den Importen von Uhrenprodukten nach Deutschland steigerte sich das Niveau auch im vierten Quartal um 2,9% auf rund 682,5 Millionen Euro.
Bei der Betrachtung der deutschen Uhrenhersteller ab 50 Beschäftigten zeichnet sich ein etwas nüchterneres Bild, welches es jedoch einzuordnen gilt. Demnach erzielten die in 2022 von 12 auf 10 zurückgegangenen deutschen Uhrenhersteller mit mehr als 50 Beschäftigten mit 294 Millionen Euro einen um 11,79 % gesunkenen Umsatz im Vergleich zu den noch 12 Unternehmen in 2021 (333 Mio.).
Ebenso sank die Zahl der gezählten Beschäftigten von 2.101 in den zuvor 12 gezählten Unternehmen auf 1.896 in den nun 10 Unternehmen.
Diese Zahlen sind aufgrund der zum jetzigen Zeitpunkt geringen Datenbasis nicht aussagekräftig in Bezug auf die gesamte Branche. Die für Juni erwarteten Zahlen aller Unternehmen ab 20 Beschäftigten werden hier ein deutlich genaueres Bild zeichnen, erklärt der Bundesverband.
SCHMUCK-GOLD-SILBERSCHMIEDEWAREN
Die mit 22 Unternehmen konstant gebliebene Anzahl von Produzenten von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren mit mehr als 50 Beschäftigten verzeichneten 2022 mit ca. 565 Millionen Euro eine Umsatzsteigerung von 16,95 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (483 Mio.).
Die Beschäftigtenzahl innerhalb der 22 Unternehmen steigerte sich von 2.723 im Jahr 2021 auf 2.869 im Jahr 2022 um 5,36 %.
Der Export der gesamten Branche stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 % von 2,443 Milliarden Euro auf 3,005 Milliarden Euro Auch hier gilt die Berichtsgrenze von 500.000 Euro, unabhängig von der individuellen Betriebsgröße.
Wegen der Berichtsgrenze können die hier genannten Umsatzzahlen nicht den Gesamtexport wiedergeben. Der Import von Schmuckprodukten steigerte sich um 18,8 % von 1,96 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,329 Milliarden Euro im Jahr 2022.
SEGMENT SCHMUCK
Auch beim Schmuck bringt der Blick auf die Exporte und Importe in den einzelnen Quartalen ein positives Resultat. Sowohl Exporte, als auch Importe stiegen in jedem Quartal deutlich gegenüber den bereits guten Zahlen des Jahres 2021.
So stieg der Export von Schmuck auch im vierten Quartal um ca. 2,9 % auf 815,8 Millionen Euro gegenüber einem bereits sehr guten vierten Quartal im Jahr 2021. Und auch die Importe von Schmuckprodukten stiegen im durch das Weihnachtsgeschäft wichtigsten Quartal des Jahres um weitere 7,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 691,6 Millionen Euro:
Da sich einige der oben genannten Zahlen ausschließlich auf Betriebe ab einer Größe von 50 Beschäftigten beziehen, ist für die Bewertung der wirtschaftlichen Situation für den BVSU auch die halbjährliche, interne Befragung der Mitgliedsunternehmen von wichtiger Aussagekraft, da RUND 60 % der Mitgliedsfirmen weniger als 20 MitarbeiteNDE aufweisen.
So zeigt sich unter anderem, dass rund 20 % der kleineren Mitgliedsfirmen von einem Umsatzrückgang von mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahr berichten, ebenso viele von einem zwischen 5 bis 10 % liegenden Umsatzrückgang.
Bei rund 35 % war der Umsatz gleich gegenüber dem Vorjahr, weitere 22 % hatten eine Umsatzsteigerung von 10 % oder mehr.
Als Gründe für die Schwankungen führen 43 % den Verlust oder Zugewinn wichtiger Märkte an, 33 % die hohen Edelmetallkurse und 24 % andere Gründe wie die Pandemie im Allgemeinen und Probleme beim Versand von Ware als Faktoren.
Bei der Umsatzerwartung für das Jahr 2023 rechnen 56 % der Kleinbetriebe mit gleichbleibenden Zahlen, 44 % rechnen mit einer ungünstigeren Umsatzentwicklung im Jahr 2023.
Etwas anders sieht die Auswertung bei den Betrieben über 20 Mitarbeitern aus. Hier vermelden 15 % der Unternehmen für 2022 einen Umsatzzuwachs von mehr als 10 %, rund 23 % melden einen Umsatzzuwachs von 5 bis 10 %, bei 27 % blieb es gleich, rund 13 % vermelden einen Umsatzrückgang von 5 bis 10 %, bei 18 % der Unternehmen war dieser im Bereich vom mehr als 10 % angesiedelt.
Was die Umsatzerwartungen im Jahr 2023 anbelangt, so rechnen die größeren Firmen zu 25 % mit einer günstigeren Entwicklung, 50 % mit einer gleichbleibenden und 35 % mit einer ungünstigeren Tendenz.
Stark entwickelter Markt
Dass sich unabhängig von den Einteilungen in Betriebsgrößen der heimischen Industrie auch der Gesamtmarkt in Deutschland positiv entwickelt hat, zeigen die Zahlen des Handelsverband Juweliere (BVJ), die im Rahmen der Inhorgenta veröffentlicht wurden. Demnach hat sich der Gesamtmarkt für Schmuck und Uhren in Deutschland im Jahr 2022 stark entwickelt. Der Umsatz stieg in 2022 um 21,2 % auf 5,3 Milliarden Euro Das Umsatzvolumen ist also auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (+11%).
Von Gerd Lache | 24.02.2023
Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU, Sitz in Pforzheim) präsentierte am Eröffnungstag der Inhorgenta (24.-27. Februar 2023) in München die ersten statistischen Gesamtzahlen für das Jahr 2022. „Import und Export laufen immer noch stabil auf hohem Niveau“, sagte Hauptgeschäftsführer Guido Grohmann. Das Ergebnis sei angesichts Corona und Krieg „so nicht unbedingt zu erwarten gewesen“. Nun blicke die Branche „voller Zuversicht auf ein komplexes Jahr 2023, welches für unsere Branche nach wie vor große Chancen verspricht“.
Dennoch falle die Bewertung des Ausblicks auf 2023 vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung zurückhaltend aus. „Einerseits zeichnet sich eine endgültige Entspannung mit Blick auf die Corona-Pandemie ab, so dass aller Voraussicht nach eine alltägliche Normalität möglich sein wird. Damit dürfte es zu einer weiteren spürbaren Belebung des öffentlichen wie auch des privaten Lebens kommen, was der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zuträglich sein dürfte“, sagte Grohmann.
Andererseits gebe es mit dem Krieg in der Ukraine einen signifikanten Unsicherheitsfaktor. „Die wirtschaftlichen Folgen sind nicht abschätzbar. Die Angst um weitere Preissteigerungen bei den Energieträgern Gas und Öl ist alles andere als gebannt.“
Zudem könnten sich die bereits seit 2021 spürbaren Liefer- und Materialengpässe infolge des Krieges ausweiten. Sanktionen für russische Unternehmen, die in den Bereichen Edelmetalle und Edelsteine aktiv sind, machen sich laut BVSU „in unsere Branche durch Preiskapriolen und Lieferengpässe noch zusätzlich bemerkbar“.
Hinzu komme, dass vor allem der Fachkräftemangel auch 2023 die wirtschaftliche Entwicklung bremsen könnte. Darüber hinaus sei mit einer weiteren deutlichen Steigerung des allgemeinen Preisniveaus zu rechnen, was Auswirkungen auf den Konsum haben werde.
Im Fazit stellt Grohmann fest: „Angesichts der … erkennbaren Risiken erscheint eine Konsolidierung des bis heute starken Marktes alles andere als ausgeschlossen.“ BVSU-Präsident Uwe Staib ist dennoch optimistisch: „Auch wenn Unternehmer unserer Branche angehalten sind, die weltwirtschaftliche Lage kontinuierlich zu beobachten und neu zu bewerten, ist dennoch klar, dass in Industrie und Handel im Jahr 2023 große Chancen vorhanden sind. Diese gilt es zu identifizieren und zu nutzen.“
Da Corona das Messegeschäft ab Anfang März 2020 vollständig zum Erliegen gebracht hat und es im Jahr 2022 noch mit dem ein oder anderen Stolperstein zu kämpfen hatte, hofft die Industrie auf eine Anknüpfung des für die Branche so wichtigen Messegeschäftes an die Zeiten vor dem Jahr 2020, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Guido Grohmann.
Die Präferenzen der Mitglieder des BVSU bezeichnete er als „europäisch“. Die beliebteste Messe der Verbandsmitglieder ist laut einer Befragung die italienische Vicenzaoro im Januar, gefolgt von der derzeit laufenden Inhorgenta Munich.
Äußerst positiv sei zu beobachten, dass auch italienische und andere europäische Aussteller mehr und mehr Interesse an der deutschen Leitmesse Inhorgenta in München bekommen würden, was sich an dem vergrößerten Angebot in der Schmuckhalle B1 und den französischen und Schweizer Gemeinschaftsständen in der Uhrenhalle A1 leicht ablesen lasse. Grohmann: „Diesen Trend gilt es zu nutzen und auszubauen.“
Der Bundesverband Schmuck und Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) wurde 1947 in Pforzheim gegründet. Er ist nach eigenen Angaben die Interessenvertretung von mehr als 170 vorwiegend mittelständisch strukturierten Mitgliedsunternehmen und nimmt deren Interessen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wahr.
Er ist Mitglied des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Ihm obliegt die Federführung der deutschen Verbände im Weltschmuckverband CIBJO. Zudem vertritt der BVSU die Interessen der deutschen Uhrenindustrie im europäischen Uhrenverband CPHE. Der Bundesverband ist zudem Mitglied des Responsible Jewellery Councils (RJC).
SEGMENT UHREN
Mitte Februar veröffentlichte das statistische Bundesamt die von ihm erhobenen vorläufigen Zahlen. Der Export der deutschen Uhrenindustrie steigerte sich mit 1,691 Milliarden Euro um 9,31 % gegenüber den Zahlen von 2021 (1,547 Mrd.). Bei letzterem Wert ist zu berücksichtigen, dass sämtliche Betriebe der Branche unabhängig von ihrer Größe erfasst werden, wenn sie eine jährliche Berichtsgrenze von 500.000 Euro übersteigen.
Der Import von Uhren steigerte sich um 11,85 % von 2,195 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,455 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Einfuhr von Uhrwerken steigerte sich um 13,33 % von 30 Millionen auf 34 Millionen Euro.
Betrachtet man die Exporte und Importe im Jahr 2022 quartalsweise, so zeigt sich dem BVSU zufolge, dass die Exporte bei den Uhren im vierten Quartal erstmals nicht mehr die Zahlen des Jahres 2021 übertreffen konnten und um 5,2 % gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres sanken. Grohmann: „Dennoch kann man weiterhin von einem sehr hohen und erfreulichen Niveau sprechen.“
Bei den Importen von Uhrenprodukten nach Deutschland steigerte sich das Niveau auch im vierten Quartal um 2,9% auf rund 682,5 Millionen Euro.
Bei der Betrachtung der deutschen Uhrenhersteller ab 50 Beschäftigten zeichnet sich ein etwas nüchterneres Bild, welches es jedoch einzuordnen gilt. Demnach erzielten die in 2022 von 12 auf 10 zurückgegangenen deutschen Uhrenhersteller mit mehr als 50 Beschäftigten mit 294 Millionen Euro einen um 11,79 % gesunkenen Umsatz im Vergleich zu den noch 12 Unternehmen in 2021 (333 Mio.).
Ebenso sank die Zahl der gezählten Beschäftigten von 2.101 in den zuvor 12 gezählten Unternehmen auf 1.896 in den nun 10 Unternehmen.
Diese Zahlen sind aufgrund der zum jetzigen Zeitpunkt geringen Datenbasis nicht aussagekräftig in Bezug auf die gesamte Branche. Die für Juni erwarteten Zahlen aller Unternehmen ab 20 Beschäftigten werden hier ein deutlich genaueres Bild zeichnen, erklärt der Bundesverband.
SCHMUCK-GOLD-SILBERSCHMIEDEWAREN
Die mit 22 Unternehmen konstant gebliebene Anzahl von Produzenten von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren mit mehr als 50 Beschäftigten verzeichneten 2022 mit ca. 565 Millionen Euro eine Umsatzsteigerung von 16,95 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (483 Mio.).
Die Beschäftigtenzahl innerhalb der 22 Unternehmen steigerte sich von 2.723 im Jahr 2021 auf 2.869 im Jahr 2022 um 5,36 %.
Der Export der gesamten Branche stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 % von 2,443 Milliarden Euro auf 3,005 Milliarden Euro Auch hier gilt die Berichtsgrenze von 500.000 Euro, unabhängig von der individuellen Betriebsgröße.
Wegen der Berichtsgrenze können die hier genannten Umsatzzahlen nicht den Gesamtexport wiedergeben. Der Import von Schmuckprodukten steigerte sich um 18,8 % von 1,96 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,329 Milliarden Euro im Jahr 2022.
SEGMENT SCHMUCK
Auch beim Schmuck bringt der Blick auf die Exporte und Importe in den einzelnen Quartalen ein positives Resultat. Sowohl Exporte, als auch Importe stiegen in jedem Quartal deutlich gegenüber den bereits guten Zahlen des Jahres 2021.
So stieg der Export von Schmuck auch im vierten Quartal um ca. 2,9 % auf 815,8 Millionen Euro gegenüber einem bereits sehr guten vierten Quartal im Jahr 2021. Und auch die Importe von Schmuckprodukten stiegen im durch das Weihnachtsgeschäft wichtigsten Quartal des Jahres um weitere 7,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 691,6 Millionen Euro:
Da sich einige der oben genannten Zahlen ausschließlich auf Betriebe ab einer Größe von 50 Beschäftigten beziehen, ist für die Bewertung der wirtschaftlichen Situation für den BVSU auch die halbjährliche, interne Befragung der Mitgliedsunternehmen von wichtiger Aussagekraft, da RUND 60 % der Mitgliedsfirmen weniger als 20 MitarbeiteNDE aufweisen.
So zeigt sich unter anderem, dass rund 20 % der kleineren Mitgliedsfirmen von einem Umsatzrückgang von mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahr berichten, ebenso viele von einem zwischen 5 bis 10 % liegenden Umsatzrückgang.
Bei rund 35 % war der Umsatz gleich gegenüber dem Vorjahr, weitere 22 % hatten eine Umsatzsteigerung von 10 % oder mehr.
Als Gründe für die Schwankungen führen 43 % den Verlust oder Zugewinn wichtiger Märkte an, 33 % die hohen Edelmetallkurse und 24 % andere Gründe wie die Pandemie im Allgemeinen und Probleme beim Versand von Ware als Faktoren.
Bei der Umsatzerwartung für das Jahr 2023 rechnen 56 % der Kleinbetriebe mit gleichbleibenden Zahlen, 44 % rechnen mit einer ungünstigeren Umsatzentwicklung im Jahr 2023.
Etwas anders sieht die Auswertung bei den Betrieben über 20 Mitarbeitern aus. Hier vermelden 15 % der Unternehmen für 2022 einen Umsatzzuwachs von mehr als 10 %, rund 23 % melden einen Umsatzzuwachs von 5 bis 10 %, bei 27 % blieb es gleich, rund 13 % vermelden einen Umsatzrückgang von 5 bis 10 %, bei 18 % der Unternehmen war dieser im Bereich vom mehr als 10 % angesiedelt.
Was die Umsatzerwartungen im Jahr 2023 anbelangt, so rechnen die größeren Firmen zu 25 % mit einer günstigeren Entwicklung, 50 % mit einer gleichbleibenden und 35 % mit einer ungünstigeren Tendenz.
Stark entwickelter Markt
Dass sich unabhängig von den Einteilungen in Betriebsgrößen der heimischen Industrie auch der Gesamtmarkt in Deutschland positiv entwickelt hat, zeigen die Zahlen des Handelsverband Juweliere (BVJ), die im Rahmen der Inhorgenta veröffentlicht wurden. Demnach hat sich der Gesamtmarkt für Schmuck und Uhren in Deutschland im Jahr 2022 stark entwickelt. Der Umsatz stieg in 2022 um 21,2 % auf 5,3 Milliarden Euro Das Umsatzvolumen ist also auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (+11%).
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