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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Nordseeküste und Nordschwarzwald im Schulterschluss - Querschnittsbranche Tourismus erwartet Öffnungsperspektive für die Sommersaison

Die Kooperation der IHK Stade mit der Tourismus Akademie Baden-Württemberg (Freudenstadt) wird ausgebaut. Erstmals kamen Branchenvertreter aus dem Nordschwarzwald und der Nordseeküste zu einer gemeinsamen IHK-Tourismusausschutzsitzung zusammen. Die aktuellen Herausforderungen seien die gleichen, sagt Peter Wagner (Pforzheim), IHK-Tourismussprecher für Karlsruhe und den Nordschwarzwald.
Peter Wagner, Vorsitzender des gemeinsamen Tourismusausschusses der Industrie- und Handelskammern Karlsruhe und Nordschwarzwald zieht sein Netzwerk bis hoch in den Norden zur IHK Stade. ©Eberhardt/Composing_GerdLache

09.05.2021

Premiere für die Unternehmerinnen und Unternehmer der Tourismus- und Veranstaltungsbranche im Nordschwarzwald und an der Nordseeküste: Erstmals haben die Branchenvertreter eine gemeinsame Tourismusausschusssitzung durchgeführt – natürlich auf digitalem Weg. Rund fünfzig Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen an der Videokonferenz teil.

 „Uns trennen vielleicht knapp 700 Kilometer, aber viele Herausforderungen sind im Schwarzwald aktuell nicht anders als am Nordseestrand“, fasst Peter Wagner, Prokurist der Eberhardt Travel GmbH in Pforzheim und Vorsitzender des gemeinsamen Tourismusausschusses der Industrie- und Handelskammern Karlsruhe und Nordschwarzwald die aktuellen Herausforderungen zusammen.

Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Niedersachsen kämpfen demnach Hoteliers, Gastronomen und Reisebüros unverändert ums Überleben.  „Anders als in den Modellregionen Schleswig-Holsteins oder in den Nachbarländern warten unsere Kolleginnen und Kollegen dringend auf den bevorstehenden Neustart“, betont Carsten Weber, geschäftsführender Gesellschafter des Hotels „Das Donners“ in Cuxhaven und Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum.

Gute Erfahrungen in der Sommersaison 2020

Die Branchenvertreter aus beiden Bundesländern verweisen darauf, dass die guten Erfahrungen in der Sommersaison 2020 bewiesen hätten, dass Beherbergung, Gastronomie und Busreisen sicher seien. „Selbstverständlich haben die Betriebe in den vergangenen Monaten die bestehenden Hygienekonzepte an die neuesten Erkenntnisse angepasst“, macht Wagner deutlich.

Zudem ermögliche der lange erwartete Fortschritt beim Impfen der Bürgerinnen und Bürger und die erweiterten Möglichkeiten der digitalen Gästeregistrierung wieder ein sicheres Reisen. Dies zeigten nicht zuletzt die Ankündigungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die auch für internationale Gäste die Einreise in die Europäische Union in diesem Sommer wieder ermöglichen will.

Betriebe und Gäste wollen Planungssicherheit

Die ersten Öffnungsschritte, die in Niedersachsen ab dem 10. Mai 2021 umgesetzt und die auch in Baden-Württemberg in der Politik diskutiert werden, werden von den Betrieben einhellig begrüßt. „Wichtig ist aber Planungssicherheit für Betriebe, Beschäftigte und die Gäste“, macht Carsten Weber mit Blick auf die lange Schließungszeit deutlich.

Ein Hotel mit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können Sie nicht binnen Stunden wieder an den Start bringen.

Carsten Weber, Hotelier und Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses Stade

„Als Querschnittbranche ist der Tourismus sowohl im Elbe-Weser-Raum als auch im Schwarzwald ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Drei Millionen Arbeitsplätze und über 100 Milliarden Euro Wertschöpfung hängen in Deutschland an der Tourismusbranche.“, erklärt Wagner für die Betriebe der gesamten Reisebranche, die gerade in ländlichen Regionen Infrastruktur schaffe.

Beschäftigte an andere Branchen verloren

Wichtig sei auch die Sicherung der Fachkräfte für die Branche. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital“, bekräftigt Weber. „Ohne ihren Enthusiasmus und die vielen persönlichen Erlebnisse können wir unsere Stammgäste nicht immer wieder aufs Neue begeistern und auch keine neuen Gäste von den vielfältigen Angeboten der Hotels und Restaurants in unseren Regionen überzeugen“, betont Hotelier Carsten Weber.

Durch die lange Schließungszeit seit Anfang November hätten viele Betriebe Beschäftigte an andere Branchen verloren. Der Fachkräftesicherung komme daher auch in Zukunft höchste Priorität zu. Schon im ersten Austausch der Unternehmen aus den beiden Tourismusregionen gab es erste Ideen zur Kooperation.

Die Tourismus Akademie Baden-Württemberg mit Sitz in Freudenstadt bietet in Zeiten von Corona auch hybride Lehrgänge an. ©GerdLache

Weitere Themen der gemeinsamen Beratungen der Unternehmerinnen und Unternehmer waren die Erfahrungen mit internationalen Gästen und die Weiterbildungsangebote der Tourismusbranche. „

Wir freuen uns auf einen Ausbau der Kooperation mit der Tourismus Akademie Baden-Württemberg“ (Freudenstadt), bekräftigt Carsten Weber für die norddeutschen Unternehmen. Bereits die erfolgreiche Zusammenarbeit beim hybrid durchgeführten Zertifikatslehrgang für angehende Camping- und Freizeitparkmanager Anfang 2020 hat das ungeheure Potential der gemeinsamen Zusammenarbeit aufgezeigt. Die Krise als Chance – mit neuen Ideen werden die Industrie- und Handelskammer im Südwesten und in Norddeutschland ihren Austausch fortsetzen. (pm/gel)

https://www.nordschwarzwald.ihk24.de/tourismus-akademie

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